1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 09.04.16
27:28-Heimpleite gegen Augustdorf. Die TSG A-H Bielefeld hat im OWL-Derby der Handball-Oberliga einen schon sicher geglaubten Sieg in der Schlussphase noch leichtfertig aus der Hand gegeben. Am Ende stand so eine 27:28 (14:11)-Heimniederlage gegen die abstiegsbedrohte HSG Augustdorf / Hövelhof.

Auch ohne die verletzten Nils Prüßner, Tobias Fröbel und Calle Wagner, der im Juni wieder ins Training einsteigen will, erwischte die TSG einen Bilderbuchstart. Dreimal Leon Prüßner sowie Moritz Schneider, der zunächst den Part am Kreis übernahm, sorgten für eine schnelle 4:0-Führung (4.). Die Hausherren blieben im gut besuchten Heeper Dom (580 Zuschauer) dominant und schraubten das Ergebnis über gepflegtes Tempospiel in die Höhe – 9:3 (12.), 10:4 (15.). Auch eine offene Deckung gegen die TSG-Mittespieler – Phil Holland oder Lukas Schulz – brachte den Gastgeber nicht vom Kurs ab. Trainer Michael Boy wechselte bereits frühzeitig, brachte unter anderem Alex Wiese im rechten Rückraum für Dennis Gote. Linkshänder Gote soll offenbar zur neuen Saison mit ins TSG-Trainerteam eingebunden werden. Das wurde am Rande des Spiels bekannt.

Mit der Hereinnahme von Torwart-Routinier Ronny Krüger für Robin Wetzel kamen die bis dahin enttäuschenden Gäste besser ins Spiel. Augustdorf verkürzte auf 8:11 (23.), Michi Boy nahm die Auszeit. Wiese nach einem schönem Wackler und Nils Strathmeier mit einem Hebertor bauten die Führung dann wieder auf 13:8 aus. Zur Pause hieß es 14:11.

In der zweiten Halbzeit rückte Talent Kai Schiemann anstelle von Pascal Welge zwischen die TSG-Pfosten und parierte auch sogleich seinen ersten Ball, den Strathmeier per Gegenstoß zum 15:11 veredelte (33.). Leon Prüßner stellte wenig später einen Fünf-Tore-Vorsprung her – 17:12. Fortan sorgte die TSG auch für Glanzlichter – etwa einem Kempator durch Strathmeier zum 19:13 (39.). Augustdorf stand bis zum 22:15 (42.) auf verlorenem Posten. »Da waren die schon klinisch tot«, so Michael Boy. Doch dann schaltete die TSG plötzlich in den Verwaltungsmodus – Augustdorf witterte mit wachsender Leidenschaft Morgenluft und bestrafte die Fahrlässigkeiten der TSG, die ihrerseits den Kampf nicht mehr annahm.

So wurde aus einem 26:23 (53.) ein 26:27 (57.). HSG-Linkshänder Matthias Struck, der in der zweiten Halbzeit aufdrehte, erzielte die erste Führung für sein Team. Schulz glich per Siebenmeter aus und kassierte dann eine Zeitstrafe. Dennoch geriet die TSG noch einmal in Ballbesitz, doch Wiese schloss überhastet ab und scheiterte an Wetzel. Struck besorgte zwei Sekunden vor dem Abpfiff schließlich den umjubelten Siegtreffer für die Gäste – 27:28.

»20 Minuten haben wir überragend gespielt. Alles, was danach kam, war hochgradig peinlich«, fasste TSG-Teammanager Matthias Geukes zusammen.

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