25:25 – Oberliga-Derby findet keinen Sieger – Jöllenbeck zeigt sich stark formverbessert – Duell der Torhüter. Das Stadtduell in der Handball-Oberliga fand am Abend keinen Sieger. Die TSG A-H Bielefeld und der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck trennten sich 25:25 (11:11), was für die abstiegsbedrohten Gäste mehr als nur ein Achtungserfolg war.

Vor 950 Zuschauern in der Seidensticker Halle boten beide Mannschaften trotz einiger angeschlagener Spieler ihre Bestbesetzungen auf. Auch TSG-Keeper Pascal Welge ließ sich das Derby doch nicht nehmen. Trotz einer beruflichen Fortbildung in Berlin (mit einer Prüfung am Samstag) reiste er nach Bielefeld an. »Ich habe mit meinem Kopf gesprochen und mich dann in den ICE gesetzt«, berichtete Welge.

Auf dem Parkett entwickelte sich ein ausgeglichenes Derby, in dem sich Jöllenbeck stark formverbessert gegenüber den vorherigen Wochen zeigte. Vor allem die aggressive 6:0-Abwehr mit einem bestens aufgelegten Zsolt Kovacs dahinter raubte der TSG den Nerv. Auf das erste Derbytor mussten die Zuschauer mehr als fünf Minuten lang warten: Lukas Schulz traf per Siebenmeter zum 1:0. Es sollte für einige Zeit die letzte TSG-Führung sein. Der TuS 97 spielte im Angriff variabler und kam gegen die 6:0-Deckung der TSG auch immer wieder über den Kreis zum Torerfolg. Beim 5:7 (16.) nahm Trainer Michael Boy eine Auszeit, es folgte ein 4:0-Lauf für die Hausherren. Zwei Schulz-Siebenmeter und zwei Tore von Leon Prüßner sorgten für einen 9:7-Zwischenstand (20.). Doch die Jürmker schlugen zurück. Benni Zöllner, Henning Kiel und erneut Zöllner drehten den Spielstand erneut – 9:10 (24.).

Nun war es auch ein Duell der Torhüter. Welge und Kovacs liefen zu großer Form auf und brachten es in der ersten Hälfte jeweils auf ein Dutzend starker Paraden. Beim 10:10 und Ballbesitz Jöllenbeck rasselten die beiden Kreisläufer Carl-Moritz Wagner und Lukas Heins unglücklich zusammen – Wagner humpelte mit einer Knieverletzung vom Feld. Für ihn war das Derby beendet.

Danach verpassten die Jürmker in doppelter Überzahl eine Führung. Dann musste auch TuS 97-Kapitän Leon Ludwigs mit einer Bänderverletzung vom Feld, er konnte aber in der zweiten Halbzeit weitermachen. Mit einem 11:11 ging es in die Pause – bis dahin hatte die TSG aus dem Rückraum gerade einmal zwei Tore zustande gebracht.

Ab dem 14:14 (38.) erkämpfte sich Jöllenbeck ein Übergewicht. Daniel Meyer traf gegen seine Ex-Kollegen in der 45. Minute zum 20:16 für die Gäste und zwang die TSG damit zu einer Auszeit. Phil Holland brachte die TSG in der Folge heran – 19:21 (50.). Nun versuchten es die Gastgeber mit einer offensiven 4:2-Deckung, was dem TuS 97 überhaupt nicht schmeckte. Holland glich mit seinem dritten Tor in Folge zum 21:21 aus (52.). Es blieb spannend. Der TuS 97 legte durch Zöllner und Hippe ein 24:22 vor, Fröbel verkürzte. Daniel Meyer schürte mit dem Treffer zum 25:23 die Jöllenbecker Hoffnung auf einen Sieg, doch Welge parierte und Leon Prüßner traf zum 24:25. Dann leistete sich der TuS 97 einen Ballverlust im Angriff, die TSG bekam ihre finale Chance. Zehn Sekunden vor dem Ende entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter: Schulz blieb Sieger gegen Kovacs und rettete der TSG einen Punkt – 25:25.

Ein Ergebnis, das keinen so richtig zufrieden stellte. »Wir waren die ganze Zeit nicht richtig wach und unser Rückraum war 50 Minuten nicht da«, monierte Michael Boy. Kollege Eric Husemann meinte: »Es war ein Spiel der Torhüter. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden, aber nach dem Spielverlauf ist der Punkt eigentlich zu wenig für uns.« TSG-Teammanager Matthias Geukes bilanzierte: »Mit dem Punkt müssen wir nach dieser Vorstellung zufrieden sein.«

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