TuS 97 muss Blockade lösen – TSG am Freitagabend ohne Welge und Holland. Das Bielefelder Derby der Handball-Oberliga wirft seine Schatten voraus. Wenn am Freitag (20.30 Uhr) die TSG und der TuS 97 in der Seidensticker Halle aufeinandertreffen, liegt der Druck ganz eindeutig auf Seiten der Jürmker.

»Jetzt müssen wir halt die TSG schlagen«, sagte TuS 97-Trainer Eric Husemann fast schon trotzig nach dem 19:29-Heimdebakel gegen Gevelsberg. Wie der Trainer macht auch der Sportliche Leiter Thorsten Lehmeier ein »mentales Problem« für die »Katastrophen-Leistung« von Samstag verantwortlich.

»Einfach nur machen«

»Die Jungs können ja nicht innerhalb eines halben Jahres das Handball spielen verlernt haben. Geredet haben wir auch genug, jetzt muss die Mannschaft einfach nur machen.« Mit Blick auf die prekäre Tabellensituation – der TuS 97 hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Vorletzten Gevelsberg – und die nun folgenden Derbys gegen die TSG und den TuS Spenge versuchen die Verantwortlichen, den Druck von der total verunsicherten Mannschaft zu nehmen. »Angst braucht jetzt keiner mehr zu haben«, meint Eric Husemann. Lehmeier formuliert es noch drastischer: »Die Jungs sollen jetzt die Birne ausschalten. Die Derbys sind wie Urlaub für den Kopf.«

Ob es wirklich nur eine Blockade im Kopf ist, die die Jürmker in ihrer Leistung hemmt, werden die nächsten Spiele zeigen. Fünf Partien bleiben noch, um den »worst case« abzuwenden.

Das Bild, das die Mannschaft aktuell abgibt, lässt jedenfalls Zweifel an der Ligatauglichkeit der Jürmker aufkommen. »Moppel« Lehmeier glaubt dennoch weiter fest an den Klassenerhalt: »Und zwar zu hundert Prozent, weil die Mannschaft gut genug für die Liga ist. Sie muss es nur endlich wieder zeigen.«

Falsche SIS-Eingabe

Laut SIS-Eingabe von Montagvormittag hat das Derby übrigens schon stattgefunden – 23:22 für Jöllenbeck. Da ist der TSG wohl ein kapitaler Eingabe-Fehler unterlaufen, der aber im Laufe des Tages noch korrigiert wurde. Mit solch einem Resultat könnte sich TSG-Trainer Michael Boy auch überhaupt nicht anfreunden, obgleich seine Mannschaft ziemlich geschwächt ins Derby gehen wird.

Shooter Phil Holland wird definitiv nicht mitspielen. Der »Halblinke« unterzieht sich heute wegen seiner Hüftproblematik einer MRT-Untersuchung. »Die Hüfte ist ein wunder Punkt bei ihm. Da wollen wir nichts riskieren«, erzählt Boy.

Zusätzlich muss er am Freitagabend auf seine Nummer eins verzichten: Pascal Welge hat eine Weiterbildungsmaßnahme samt Prüfung in Berlin. Freundin Vivien Jungmann wird in der Seidensticker Halle zugegen sein und für ihn den Liveticker spielen.

Boy: »Da hat Kai Schiemann einen großen Abend vor sich.« Um dem jungen Keeper nicht zuviel Verantwortung aufzubürden, bemüht sich der TSG-Trainer um einen externen Mann, der aber nur am Spieltag einmalig aushelfen soll. »Ich warte auf eine Rückantwort. Klappt’s nicht, werden wir intern nach einer Lösung suchen.« Die für Teammanager Matthias Geukes wahrscheinlicher und wohl in der Bezirksligatruppe zu finden ist.

»Ich hätte mir das auch anders gewünscht. So müssen halt die anderen in die Bresche springen.« Michael Boy ist bemüht, jegliche Bürde auf den Gegner abzuladen. Das fällt leicht angesichts der Tabellenoptik. »Der Druck, der jetzt auf Jöllenbeck lastet, ist immens. Wenn da nicht zwei, drei Leute von denen einen überragenden Tag erwischen...« Matthias Geukes’ Wunsch für Freitag: »Dass wir gewinnen und Jöllenbeck nicht absteigt.« Er stellt sich auf eine »große Herausforderung« ein. »Jöllenbeck hat doch nichts zu verlieren. Das macht sie ganz gefährlich. In so einem Derby kannst du dich richtig freispielen und nicht eingeplante Punkte holen.«

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