1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 04.01.16
Handball-Kreispokal: 11:9 gegen die TSG A-H Bielefeld – TuS 97 scheitert an Brake und verpasst die Endrunde. Der TuS Spenge hat wie im Vorjahr den Handball-Kreispokal der Männer gewonnen. In einem emotionalen und recht ruppigen Endspiel wurde Oberligarivale TSG A-H Bielefeld mit 11:9 bezwungen.

Dass Spenge nach fünf Minuten bereits mit 5:1 führte, sollte keine Vorentscheidung sein. Dank eines reaktionsstarken Pascal Welge im Kasten schaffte die TSG den 5:5-Ausgleich (9.), um nach dieser feinen Aufholjagd erneut und diesmal irreparabel mit 5:9 ins Hintertreffen zu geraten. Nachdem Leon Prüßner per Gegenstoß den 9:11-Anschluss schaffte, stand der TSG-Linksaußen auch beim unschönen Schlussakkord im Mittelpunkt. Für seinen Schlag ins Gesicht Nils van Züphens sah Prüßner die Rote Karte (ohne Bericht); der Disqualifikation folgte eine Rudelbildung. Die Gemüter beruhigten sich rasch wieder, und die Bielefelder gestanden, nachdem Nils Strathmeier mit dem finalen Gegenstoß an Bastian Räber scheiterte, eine verdiente Niederlage ein. Teammanager Matthias Geukes: »Spenge war spielerisch besser. In drei, vier Phasen waren wir zu unsortiert im Rückzug. Das hat der Gegner ausgenutzt.« TSG-Trainer Michael Boy haderte mit manchem Schiedsrichterpfiff. Immerhin freute er sich an Luca Werners gelungenem Saisondebüt. Der Comebacker wusste nicht nur als Abwehrstabilisator, sondern auch als Torschütze zu gefallen. Neben Ärger spülte der zweite Platz 350 Euro in die Mannschaftskasse. Und Carl-Moritz Wagner sauste hinterher zu seiner hochschwangeren Frau Marlene.

Sven Eric Husemanns Premiere als Cheftrainer des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck stand unter keinem guten Stern. Der Oberligist verpasste zum ersten Mal überhaupt die Endrunde durch eine 6:7-Niederlage im Überkreuzspiel gegen den Favoritenschreck TuS Brake. Jan Obers verwandelter Siebenmeter bedeutete das Aus. Das trübte die Freude beim Endrunden-Ausrichter TuS 97, der am Sonntag insgesamt vier Mannschaften und damit ein Drittel des Feldes stellte.

»Kein Beinbruch«, fand Husemann aber. Er ließ seine Spieler am Sonntag eine Dreiviertelstunde durch die nasse Jürmker Kälte laufen. Auch »wenn nicht alles schlecht« gewesen sei, was Walter Schubert aufgebaut habe; Stellschrauben will Husemann erkannt haben. »Ich möchte das Tempospiel mehr forcieren und die Abwehr stabilisieren.« Eminent wichtig sei, »den Kampf anzunehmen.«

Fast hätte Brake auch noch die TSG auf dem falschen Fuß erwischt. Das intensiv geführte Bruderduell Pascal gegen Patrick Welge (drei Welge) endete dank Dennis Gotes letztem Treffer mit 7:6 für den Oberligisten. TuS-Coach Max Rittersberger resümierte hinterher: »Ich habe keinen Zwei-Klassen-Unterschied gesehen – im Gegenteil. 20 Minuten können wir auf diesem Niveau mitgehen.«

Marcel »Torpedo« Volmer (33) gab seinen Einstand als Trainer der TuS 97-Reserve. »Da prasselt gerade ziemlich viel Neues auf mich ein. Ich habe bis zum Sommer zugesagt und werde mich in die Aufgabe reinsteigern. Mit allem, was ich habe«, so Volmer elanvoll. Bloß gegen die TSG gab’s eine Niederlage für den Verbandsligisten.

Nach zwischenzeitlicher Führung fehlte dem HT SF Senne im Überkreuzspiel im Siebenmeterwerfen das nötige Glück. Weil Dennis Strothmann und Julian Grumbach vom Punkt scheiterten, wurde das Endrundenticket gegen CVJM Rödinghausen verspielt – 9:11. Die wackere HSG Quelle/Ummeln hatte in der Vorrunde für Furore gesorgt, als sie gleich im ersten Spiel den zwei Klassen höher spielenden Gastgeber HSG Löhne-Obernbeck mit 9:6 abwatschte. Es sollte allerdings der einzige Streich des Kreisligisten bleiben.

Das große Handball-Familienfest der Region – für den Kreisvorsitzenden Thomas Boerscheper hat es »zwei würdige Sieger« gefunden. Und für ihre teils kurzfristigen Rückzüge werden EGB Bielefeld II, TG Schildesche (Männer), TV Lenzinghausen und TuS Brake II (Frauen) noch Ordnungsgelder berappen müssen.

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