Von Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Heute um 19 Uhr gegen Oberligist Soester TV, am Samstag um 19 Uhr in der ersten Hauptrunde des DHB-Pokals gegen den VfL Bad Schwartau. Handball-Drittligist TSG Altenhagen-Heepen holt zum Doppelschlag im »Heeper Dom« aus.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei natürlich auf dem ersten Pflichttermin. »Das Pokalspiel gegen einen Zweitligisten ist eine schöne Herausforderung. Meine Mannschaft freut sich auf das Duell gegen Bad Schwartau«, berichtet Helmut Bußmeyer. Der Termin drei Wochen vor dem Saisonstart passt dem TSG-Trainer dagegen überhaupt nicht ins Konzept: »Mitten in der Vorbereitung so ein Spiel, das geht gar nicht. Eine Woche vor dem Ligastart wäre es eine gute Standortbestimmung gewesen.«

Das gilt auch für Bußmeyers Kollegen Thomas Knorr. Der Ex-Nationalspieler führte Bad Schwartau, das sich 2002 im neu geschaffenen Bundesligaklub HSV Handball aufgelöst hatte, nach dem Neuaufbau 2008 als Spielertrainer in die 2. Bundesliga. Hier will das Knorr-Team in der kommenden Saison eine gute Rolle spielen. Bußmeyer: »Kiki Grunow hat sich über den Gegner informiert. Das ist eine sehr kompakte Truppe mit einer aggressiven 6:0-Deckung.«

Dennoch peilt die TSG vor heimischem Publikum die Überraschung an: »Wir wollen uns vernünftig aus der Affäre ziehen und nach Möglichkeit natürlich auch gewinnen.« Der Einzug in die zweite Runde, die am kommenden Montag (12 Uhr) in Dortmund ausgelost wird, könnte auch wirtschaftlich sehr interessant sein, denn dann winkt eventuell ein attraktives Heimspiel gegen einen Erstligisten. »Geld zu verdienen gibt es im DHB-Pokal nur über die Zuschauer-Einnahmen«, berichtet TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann. In der ersten Runde droht sogar ein Minusgeschäft: »Erst bei 500 bis 600 Zuschauern bleibt ein kleines Plus übrig.«

Helmut Bußmeyer schätzt die Ausgangslage realistisch ein: »Zum Final Four nach Hamburg werden wir es zwar nicht schaffen, aber jede Runde kann zu einem Erlebnis werden.« Der TSG-Coach weiß, wovon er spricht, denn im Dezember 1999 reiste er mit dem damaligen Zweitligisten TSG in der vierten DHB-Pokalrunde zum Erstligisten nach Bad Schwartau. Die Erinnerung an die 18:38-Packung ist bei Helmut Bußmeyer geblieben: »Das war wirklich ein Abenteuer. Als ich aufs Parkett kam, lagen wir schon hoffnungslos zurück. Im Tor stand Goran Stojanovic. Als ich vor der gegnerischen Deckung stand, habe ich das Tor aber gar nicht gesehen. Das waren damals Welten, die zwischen den beiden Mannschaften lagen.«

So groß wie vor mehr als zehn Jahren ist der Leistungsunterschied nun gewiss nicht mehr. Den Beweis dafür wollen »Bußmeyers Erben« am Samstagabend in Heepen antreten. Kapitän Johann-David Starck (Außenbanddehnung im Knie) und Jens Limbach, der wegen seiner anstehenden Prüfungen zum Physiotherapeuten bis Anfang September freigestellt ist, sind nicht dabei. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Florian Öttking (Knie).

Dass seine Mannschaft 24 Stunden zuvor an gleicher Stelle gegen den Oberligisten Soester TV zu einem Testspiel antritt, wertet Bußmeyer nicht als großen Nachteil: »Kräftemäßig können die Jungs das ab und außerdem steht der Termin gegen Soest schon lange fest.« Der Oberliga-Rivale des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck absolviert derzeit ein Trainingslager in Bielefeld und ist im Lindenhof in Bethel untergebracht

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