TuS 97 nimmt die Situation an – Frauen aus Jöllenbeck und Senne akut abstiegsgefährdet. Trainer Michael Boy sieht den Oberligisten TSG A-H Bielefeld nach Auswärts- und Heimsieg »ganz schön gefestigt. Das ist kein Zufall. Die Jungs haben Bock.« Beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck herrscht nach dem 23:22-Zittersieg in Ferndorf kollektive Erleichterung und neue Zuversicht.

»Es war klar, dass es in diesem Spiel keinen Schönheitspreis zu gewinnen gibt. Die Mannschaft hat die Situation aber gut angenommen und sich den Sieg erkämpft«, meinte Jöllenbecks Trainer Eric Husemann nach dem Erfolg beim Oberliga-Schlusslicht. Wie wichtig dieser Sieg war, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Die Jürmker weisen sechs Spieltage vor Saisonende einen Drei-Punkte-Vorsprung auf den Vorletzten HSG Gevelsberg Silschede auf – und eben dieser Gegner kommt am Samstag in die Sporthalle Jöllenbeck. »Da müssen wir nachlegen«, weiß Husemann. Gelingt das, wäre dies ein großer Schritt zum Ligaverbleib. Allerdings muss der TuS 97 auch den Drittletzten HSG Augustdorf / Hövelhof im Auge behalten. Sollten nämlich zwei westfälische Teams aus der 3. Liga West absteigen (stark gefährdet sind Soest und Schalksmühle), ist auch der Oberliga-Zwölfte nicht gesichert. Aktuell hat der TuS 97 auf Augustdorf zwei Punkte Vorsprung und den besseren direkten Vergleich.

Kempatrick trainiert

Insbesondere eine aufblitzende Spielfreude ist bei der TSG auffällig. Dass zwischendurch mal ein Kempatrick eingestreut wird, wie gegen Loxten beim Stand von 5:4 (Leon auf Nils Prüßner, der scheiterte an Possehl), ist durchaus im Training so einstudiert worden. Boy: »Es werden nur Möglichkeiten aufgezeigt. Die Jungs entscheiden dann selbst.« Boy registrierte erfreut zahlreiche Torschützen. »An einem guten Tag wirft Phil Holland zehn Tore, an einem normalen trifft er viermal. Da zahlt es sich aus, dass von der rechten Seite Entlastung kommt«, würdigte er die Leistungssteigerung Nils Prüßners. »Das macht uns umso gefährlicher, unausrechenbarer.«

Am Freitagabend (20 Uhr) kann sich die TSG mit einem Streich in der Ahlener Friedrich-Ebert-Halle weiter nach vorne schieben. Wie von der Ahlener SG zu hören ist, gibt es nichts Neues hinsichtlich der Personalie Luca Werner. »Es gab ein Gespräch. Mehr nicht. Nichts ist unterschrieben«, erklärt Sven Sandbothe, Leiter Medien und Kommunikation beim HLZ. Derweil will Boy gehört haben, dass der Wechsel schon »fix« sei.

Spenge feiert Räber

Nur gegen seine eigenen Teamkollegen war er am Ende machtlos: In einer stürmischen Jubeltraube bugsierten die Spieler des TuS Spenge Bastian Räber ins Tor. Räber war mit etlichen Paraden in der zweiten Hälfte der Matchwinner beim 35:33 gegen HTV Sundwig/Westig – nach einem Sieben-Tore-Rückstand (18:25). Versüßt wurde dieser Sieg von Gladbecks 32:36-Pleite bei LIT. Augenzeuge Michael Boy: »Es wird oben nochmal richtig spannend. Jeder kann wirklich jeden schlagen.«

Fünf Absteiger

Kompliziert gestaltet sich die Abstiegsregelung in der Frauen-Oberliga. »Nach aktuellem Stand steigen fünf Mannschaften aus der 16-er-Liga ab«, klärt Staffelleiterin Paula Beimesche auf. Darunter scheint nichts zu gehen, denn es ist mit mindestens zwei Absteigern aus den 3. Ligen (aktuell Union Halle und PSV Recklinghausen) zu rechnen. Im schlechtesten Fall könnte es auch sechs Mannschaften in der Oberliga treffen. Beimeische: »Davon gehe ich aber nicht aus.« Für den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck bedeutet das: Das Team muss in den verbleibenden sechs Saisonspielen noch mindestens einen Platz gutmachen, denn derzeit belegt der TuS 97 Rang zwölf und ist damit Fünftletzter.

Fünf Absteiger aus der Oberliga Westfalen hätten sieben Absteiger aus den beiden Verbandsligen zur Folge. Das heißt, die jeweils Viertletzten der Verbandsligen würden eine Relegation spielen. Für die Damen des HT SF Senne bedeutet das: Der aktuelle Platz neun muss verteidigt werden, um zumindest in die Relegation zu kommen. Da Burgsteinfurt vor der Saison seine Mannschaft aus der Staffel 1 abgemeldet hat, gilt das Team nach Aussage von Paula Beimesche als erster Absteiger.

Einfacher gestaltet sich die Auf- und Abstiegsregelung in den Männer-Landesligen. »Der jeweilige Meister steigt auf und die beiden Letzten steigen ab. Daran dürfte sich auch nichts ändern«, erklärt Staffelleiter Friedhelm Krietemeyer. Gute Nachrichten für HT SF Senne (Staffel 1) und HSG EGB Bielefeld (Staffel 2), die beide um den Klassenerhalt kämpfen müssen.

Winter hört auf

Für Trainer Torsten Winter ist nach dieser Saison Schluss beim TVC Enger. Er hört aus beruflichen Gründen auf. Stefan Dach und Jannik Nierste treten an seine Stelle.

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