Oberliga: TuS 97 geschwächt nach Ferndorf – TSG sinnt gegen Loxten auf Revanche. Bielefelds Handball-Oberligisten sind am Wochenende unterschiedlich gefordert: Während die TSG A-H Bielefeld im OWL-Derby gegen SF Loxten (Sa., 19 Uhr) Revanchegelüste stillen möchte, geht es für den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck im Kellerduell beim TuS Ferndorf II (So., 17 Uhr) ums sportliche Überleben.

TSG A-H Bielefeld

Alle Zeichen stehen am Samstag (19 Uhr, Heeper Dom) auf Vergeltung. Die TSG A-H Bielefeld hat die 27:34-Hinspielschmach bei den Sportfreunden Loxten nicht vergessen. Seinerzeit wirkte die Truppe harmlos und verunsichert. »Doch wir haben uns seither weiterentwickelt. Zu Hause dürfen wir keinesfalls ein Spiel präsentieren, das nur so dahinplätschert. Ich möchte eine Mannschaft sehen, die von der ersten Minute an Bock hat aufs Gewinnen. Und nicht erst wie in Sundwig den Schalter nach der Pause umlegt«, sagt TSG-Trainer Michael Boy. Im Dienstag-Training sei »richtig Gas gegeben« worden. Noch ohne Moritz Schneider (genähte Lippe), der aber inzwischen wieder mitwirkt und auch gegen Loxten den Innenblock bestückt.

Nach zwei Heimniederlagen in Folge macht Teammanager Matthias Geukes, der im selben Lehrgang wie Loxtens Trainer Thomas Lay die B-Lizenz erworben hatte, ausreichend Motivationsgrundlagen aus, diesen Trend zu stoppen. »Die Mannschaft wird zeigen wollen, dass sie besser spielen kann als im Hinspiel.« Hinten richtig stabil stehen, im Angriff diszipliniert die Loxtener Deckung ausein-anderspielen und sichere Abschlüsse suchen: So müsse das Erfolgsrezept aussehen.

Beim Gegner werden mit Christian Kalms (Schulteroperation) und dem Ex-TSG-er Heiner Steinkühler (Innenbandriss im Knie) zwei Aktivposten aus dem Hinspiel fehlen. Sie hatten es Ende Oktober 2015 auf zusammen 14 Tore gebracht. Nachdem mit Thilo Stinhans (bis 2018) und Elvir Selmanovic (bis 2017) auch die letzten beiden Akteure des aktuellen Kaders zugesagt haben, haben die Sportfreunde Loxten ihre Planungen für die kommende Saison abgeschlossen. Als Neuzugänge wurden Paul Blankert (SpVg. Steinhagen), Marian Stockmann (HSG Gütersloh) und Malte Weigel (TG Hörste) verpflichtet. Trainer Thomas Lay wird mit 16 bis 18 Spielern in die Saisonvorbereitung gehen. »Wir sind auf einem sehr guten Weg, höherklassigen Handball in Versmold zu etablieren«, freut sich Lay. Auch Obmann Horst Grube sieht die »Frösche« gut aufgestellt. »Das Team wird sicher für das ein oder andere Ausrufezeichen in der Oberliga sorgen.«

TuS 97 Bi.-Jöllenbeck

Nach dem desolaten Heimauftritt gegen Hamm II (25:31) sind im Bielefelder Handballdorf deutliche Worte gefallen. Trainer Eric Husemann und der Sportliche Leiter Thorsten Lehmeier nahmen sich die Mannschaft zur Brust. Husemann: »Wir haben die Dinge klar angesprochen. Jetzt nur mit dem Hammer draufzuhauen, bringt auch nichts, aber ich denke, die Mannschaft hat das gut aufgenommen.«

Im Kellerduell beim Letzten TuS Ferndorf II erwartet die sportliche Leitung Entschlossenheit und bedingungslosen Kampf von der ersten bis zur letzten Minute. Husemann: »Keiner darf sich schonen. Wir müssen gegen deren 3:2:1-Abwehr in die Zweikämpfe gehen und diese gewinnen.«

Die personellen Voraussetzungen sind allerdings alles andere als günstig. »Allrounder« Nils Grothaus (Meniskus-Quetschung) fällt bis auf weiteres aus – ein MRT-Termin soll genaueren Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. Auch Linkshänder Henning Kiel, der an der Lippe genäht werden musste, wird zehn Tage pausieren und kann Sonntag nicht auflaufen. Hinzu kommt, dass Kapitän Leon Ludwigs (Grippe) in der Woche nicht trainieren konnte. »Ich gehe aber davon aus, dass Leon genauso wie Hermann Hippe und Thorben Schneider spielen werden«, sagt Husemann mit Blick auf die weiteren Angeschlagenen. Als Alternative für den Rückraum soll A-Jugend-Spieler Justin Mühlbeier mitfahren.

»Es kommt gerade einiges zusammen, aber wir müssen dieses Spiel gewinnen«, weiß Husemann. Bereits unmittelbar nach der Hamm-Partie hatten TuS 97-Trainer, Teammanager und Spieler das Kellerduell in Ferndorf zum »Endspiel« im Abstiegskampf auserkoren. Während die Jürmker als Tabellenelfter (10:28 Punkte) noch ganz knapp über dem Strich stehen, ist die Partie für Ferndorf (5:33) die allerletzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt. Das Hinspiel ging nach einer gruseligen TuS 97-Vorstellung mit 22:30 verloren. Seitdem hat Ferndorfs Zweitligareserve keinen einzigen Punkt mehr geholt – zwölf Niederlagen in Folge. Jöllenbecks Bilanz in dieser Zeit fällt mit 4:20 Punkten nicht viel besser aus. Es dürfte also ein reines Nervenspiel werden!

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