Handball-Oberliga: Jöllenbecks Neutrainer Eric Husemann fordert Kampf und Flexibilität. Premiere für Sven Eric Husemann als Oberliga-Trainer des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Das erste Spiel unter Husemanns Regie führt die Jürmker am Samstagabend (19.30 Uhr) gleich zum Spitzenreiter VfL Gladbeck. Die TSG A-H Bielefeld, Verfolger des Spitzenduos aus Gladbeck und Spenge, hat ihr Heimspiel gegen HSG Gevelsberg Silschede auf Sonntag (17 Uhr, Heeper Dom) verlegt.

TSG A-H Bielefeld

Diese Maßnahme hat der Verein ergriffen, um dem ersten EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien aus dem Weg zu gehen und damit einer möglichen Leere im Heeper Dom vorzubeugen. »Die schlagen wir nicht mal eben so im Vorübergehen«, warnt TSG-Trainer Michael Boy vor dem Gastspiel des im Abstiegskampf erprobten Vorletzten, der jüngst Primus Gladbeck beim 25:31 lange zu ärgern wusste. Bis zum 21:21 nach 46 Minuten roch es gar nach einer Überraschung, ehe der kräftezehrende Handball seinen Tribut einforderte. Angesichts des ärgerlichen Punktverlustes aus dem Hinspiel (29:29) ist sich Boy gewiss: »Die Jungs brennen und wollen diese offene Rechnung begleichen. Mit Tempo.« Bei besagtem Remis war Ausgleichsschütze Phil Holland, der Mitte November seine letzte Partie für die TSG bestritten hatte, weit unter seinen Möglichkeiten geblieben. Am Sonntag kehrt der Halblinke aufs Feld zurück. »Wir dürfen keine Wunder erwarten. Er soll erstmal wieder ein Gefühl kriegen. Aber ich bin mir sicher, dass Phil in den Phasen, in denen er spielt, schon Akzente setzen kann.«

Von einem Pflichtsieg will Michael Boy nichts wissen. »Sowas gibt es in dieser Liga nicht. Du musst in jedem Spiel 100 Prozent geben, um keine böse Überraschung zu erleben.« Der krankgeschriebene Linkshänder Nils Prüßner und Abwehrhüne Moritz Schneider (Schambeinentzündung) müssen ersetzt werden.

Der TSG-Trainer guckt bereits vorsichtig auf die danach folgenden Topspiele gegen Gladbeck (23. Januar/H) und Spenge (29. Januar/A), die beiden vor der TSG platzierten Teams. »Ich darf das, doch die Mannschaft soll sich auf Gevelsberg konzentrieren. Der Monat hat es in sich. Je länger wir in Lauerstellung bleiben, umso mehr setzen wir die beiden unter Druck.«

TuS 97 Bi.-Jöllenbeck

»Ich freue mich, dass es jetzt endlich um Punkte geht, und sehe den kommenden Aufgaben durchaus optimistisch entgegen.« Der beim TuS 97 vom Reserve- zum Oberligatrainer beförderte Eric Husemann geht die heikle »Mission Klassenerhalt«, die vor ihm und der Mannschaft liegt, voller Tatendrang an. »Wir haben viel trainiert und ich habe versucht, neue Reizpunkte zu setzen. Jeder Spieler hat die Chance, sich neu zu beweisen«, erklärt der 33-Jährige.

Beim Kreispokal (Aus in der Vorrunde) wurden die Probleme der Jürmker offensichtlich – genauso wie bei einem knappen Testspielsieg gegen den Landesligisten TuS Brake. »Da haben aber auch einige Spieler gefehlt«, so Husemann. Mittlerweile ist der Kader mit Ausnahme von Fabian Poppe, der nach einer Zahn-Operation am Samstag ausfallen wird, komplett. »Wir haben im Training viel ausprobiert. Wir müssen insgesamt flexibler in unserem Spiel werden«, fordert Husemann.

Der Nachfolger des kurz vor Weihnachten entlassenen Walter Schubert hat die spielfreie Zeit auch dazu genutzt, um Einzelgespräche mit den Spielern zu führen. »Natürlich ist der Druck da und es fehlt an Selbstvertrauen, aber das müssen wir uns zurückerarbeiten. Es geht nur über den Kampf und das weiß die Mannschaft auch.«

Eric Husemann selbst hat sich viel Video-Material angeschaut, um sich ein genaueres Bild von der Liga und vom kommenden Gegner zu machen. »Es gibt natürlich leichtere Aufgaben, aber unschlagbar ist Gladbeck nicht«, stellt Husemann fest. Das habe auch das Hinspiel gezeigt, als die Jürmker vor heimischem Publikum nur ganz knapp mit 26:27 den Kürzeren zogen. Danach nahmen beide Teams jedoch eine völlig unterschiedliche Entwicklung. Gladbeck, zum Rückrundenstart 31:25-Sieger in Gevelsberg, setzte sich an der Tabellenspitze fest – in Jöllenbeck begann die rasante Talfahrt.

Ob die Negativserie von zehn Spielen ohne Sieg ausgerechnet am Samstagabend in Gladbeck gestoppt werden kann, bleibt abzuwarten. Um für eine Überraschung in Frage zu kommen, muss der TuS 97 vor allem die gegnerische Rückraumachse Max Krönung/Thorben Mollenhauer in den Griff bekommen. Krönung führt die Oberliga-Torschützenrangliste mit 106 Treffern an, Mollenhauer (90) folgt auf Rang drei.

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