Handball-Oberliga: TSG siegt auswärts 33:29. Die TSG A-H Bielefeld hat dem HTV Sundwig/Westig die zweite Heimniederlage in dieser Saison beigebracht. Beim 33:29 (14:16)-Streich konnte der Hebel in der zweiten Halbzeit umgelegt werden.

Grundlage dafür war eine Deckungsumstellung auf eine offensivere 5:1-Formation mit dem wuseligen Nils Strathmeier als Speerspitze. Der erhielt von Michael Boy hinterher ein Sonderlob. »Nils hat den Angriff mächtig unter Druck gesetzt und mit seiner Aggressivität die anderen geweckt.« Abgefangene Bälle konnten in leichte Tore umgemünzt werden. Der TSG-Trainer freute sich letztlich über einen »Arbeitssieg« und eine »geschlossene Mannschaftsleistung. Die Jungs haben sich für ihr gesteigertes Engagement belohnt.«

In den ersten 20 Minuten hütete Kai Schiemann den Kasten. Pascal Welge fühlte sich nicht so gut; Magenprobleme. Der junge Vertreter machte seine Sache ordentlich, doch in der 20. Minute (9:11) übernahm Welge den Pfosten-Posten. »Calli hat nahtlos an seine starken Leistungen der Vorwochen anschließen können«, würdigte Boy.

War die erste Hälfte »so dahingeplätschert« (Boy: »Keine Mannschaft hinterließ den Eindruck, das Spiel gewinnen zu wollen«), nahm das Treffen nach dem Wechsel auch emotional an Fahrt auf. Bis zum 20:19 (39.) für die TSG war’s heiß umkämpft, ehe Nils Prüßner und der zehnfache Torschütze Phil Holland für ein kleines 22:19-Polster sorgen konnten. Beim 26:22 (47.) durch Leon Prüßner war der Gast erstmals auf vier Treffer weg.

Nach einer Manndeckung gegen Phil Holland, der eine gute Wurfauswahl traf und seine zehn Treffer alle bis zur 47. Minute erzielte, schaffte Sundwig/Westig mit drei Toren in Folge erneut den Anschluss. Anlass für Michael Boy, beim 27:26 (51.) eine Auszeit zu nehmen und beruhigend auf sein Team einzuwirken. Für Tobias Fröbel kam in der 56. Minute das Aus – Disqualifikation nach einem Foul beim Gegenstoß. Den folgenden Siebenmeter Thorsten Kötters konnte Welge parieren. Fröbels »Rot« bleibt folgenlos; bloß eine Matchstrafe. Als Leon Prüßner und Nils Strathmeier knapp zwei Minuten vor dem Abpfiff mit Gegenstößen auf 31:28 erhöhen konnten, war Auswärtssieg Nummer vier perfekt. Und die Freude riesig.

Für Moritz Schneider hielt der Sieg zu fortgeschrittener Stunde noch ein unangenehmes Nachspiel bereit. Der Abwehrhüne hatte sich in der 50. Minute einen blutenden Cut an der Lippe zugezogen, die von Physiotherapeut Karsten Keller provisorisch versorgt wurde. Boy: »Ich brauchte ihn hinten in der 5:1-Abwehr. Klasse, dass Moritz durchgehalten hat.« Nach der Ankunft in Heepen nähte Mannschaftsarzt Henning Schnittger die malträtierte Lippe mit mehreren Stichen.