[size=9]Handball: Oberliga-Derby ohne den »letzten Pfiff«

Bielefeld (WB/jm). Ver-brüderungsszenen in der dritten Halbzeit blieben aus. Die Derbysieger feierten im »Stereo«, die Verlierer wurden in der »Bierbörse« gesichtet. Und Altenhagen-Heepens Torhüter Pascal Welge wunderte sich über seine seltsame Stimmungslage. »Als die Freude vorbei war, war es nur noch ein Handballspiel wie jedes andere auch. Irgendwie fehlte das Feuer«.

»Stadtmeister« Welge hatte sein TuS 97-Pendant Thorsten Lehmeier beim 32:27-Auswärtserfolg mit 17:15-Paraden ausgestochen. »Bei uns waren alle gut drauf. Wir haben uns geschlossen präsentiert«. Gleiches mochte er vom Gegner nicht behaupten. Welge: »Ich hatte eigentlich mit größerer Gegenwehr gerechnet. Mein Eindruck war, dass der TuS 97 nicht bis zum Letzten gekämpft hat. Ich hoffe, nächstes Jahr wird's ein Endspiel um den ersten Platz«.

»Moppel« Lehmeier räumte ein, dass es »kein hochklassiges Spiel war«. Der Routinier vermisste die Da-geht's-noch-um-was-Würze. »Da war das Hinspiel wesentlich attraktiver. Zu dem Zeitpunkt war noch nichts raus«.

Der Sportliche Frank Brennecke spricht von einer Entwicklung, die sich seit Wochen abzeichne. Ob es der längst vergebene Meistertitel an den TuS Ferndorf ist, der lähmt? Lehmeier: »Ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass wir den Zwei-Tore-Rückstand knacken können. Altenhagen war klar besser. Wir waren nicht in der Lage, Paroli zu bieten. Die Luft war irgendwie 'raus. Aber wir werden neu aufstehen«!

»Bastler« Jan-Henrik Werner, der bedingt durch Trainings-rückstand wegen beruflicher Abwesenheit - im Süden trainiert er dann bei den Stuttgarter Kickers (Oberliga Württemberg) mit - keine Spielanteile erhielt, teilte den Eindruck, dass die Stimmung auf den Rängen in der Realschulhalle eher »verhalten« gewesen sei. »Von außen war nicht viel Elan zu spüren«. Johnny Dähne, der nach »Geheimtraining in Barcelona« (Hallensprecher Arndt Klein) und überstandener Leistenzerrung ab der 50. Minute den Pfosten-Posten übernahm, fügte sich mit drei Paraden noch gut ein. »Da habe ich mir wohl einiges bei Manuel Neuer abgucken können,« schmunzelte der Schalke-Fan, der die Königsblauen im Stadion Camp Nou unterstützt hatte.

TSG-Rückkehrer Henrik Ortmann wertete das Gesehene als »gute Erfahrung fürs nächste Jahr«. TSG-Leitwolf Christian Grunow sieht seine Mannen, nachdem sich inzwischen Konstanz eingestellt habe, »auf einem guten Weg. Wir haben die Schwachstellen des TuS 97 clever ausgenutzt«. Ein Vorhaben für die kommende Spielzeit müsse sein, »im Verein eine größere Identifikation zu schaffen. Wir müssen den Gesamtverein nach vorne bringen. Mit der ersten Mannschaft als Zugpferd«.

Die TSG hat ihr letztes Saisonziel erreicht. »Chef« Heinrich Rödding lobte: »Wir haben nicht nur gewonnen, sondern auch die klar bessere Mannschaft gestellt«. Trainer Helmut Bußmeyer hofft, dass seine Eleven das an den Tag gelegte Engagement bis zum Ende beibehalten. »Es läuft im Augenblick richtig gut. Mit 42:10 Punkten hätten wir eine tolle Saison gespielt. Schade, dass eine Mannschaft noch stärker war als wir«.[/size]

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