1. Herren | In Mexiko statt in Jöllenbeck | 12.04.08
[size=9]Einst TSG, demnächst TuS 97: Trainer Jörg Harke über das Handballderby

Bielefeld (WB/jm). In der vergangenen Saison trainierte Jörg Harke noch die TSG Altenhagen-Heepen und musste sowohl in beiden Meisterschaftsspielen in der Handball-Oberliga als auch im Pokal dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck zum Sieg gratulieren. Im Sommer übernimmt der 51-Jährige aus dem Lippischen die Jürmker. WB-Sportredakteur Jörg Manthey unterhielt sich mit dem Derbyexperten Jörg Harke.

Spüren Sie auch schon das gewisse Kribbeln, obwohl Sie eigentlich nicht mehr oder noch nicht direkt betroffen sind?

Jörg Harke: Ja, es kribbelt. Und zwar deshalb, weil ich mich am Samstag längst in Cancun in Mexiko befinde. Ich bedaure es sehr, dass ich mir dieses Spiel nicht angucken kann. Aber der Urlaub war lange geplant.

Welche Erinnerungen haben Sie an die Bielefelder Derbys? Als Sie bei der TSG noch in Amt und Würden waren . . .

Jörg Harke: Ich weiß noch, dass Moppel Lehmeier gegen uns immer sensationell gehalten hat. Ich bin froh, ihn demnächst auf meiner Seite zu wissen.

Welchem Verein gelten Ihre Sympathien ¬ dem früheren oder dem kommenden?

Jörg Harke: Da muss ich mich wohl diplomatisch geben. Ich bin von der TSG ja nicht im Zorn gegangen. Also soll der Bessere gewinnen.

Wer wird das sein?

Jörg Harke: Jöllenbeck will unbedingt die hohe Hinspielniederlage vergessen machen. An einem gut aufgelegten Ralf Bruelheide ¬ er war ja im ersten Spiel nicht dabei ¬ und einem starken Moppel Lehmeier kann sich der Rest des Teams steigern. Bei solchen Vorzeichen sehe ich gute Chancen für einen Heimsieg.

Aus Trainersicht: Wie macht sich so ein Derbyfieber innerhalb einer Mannschaft bemerkbar?

Jörg Harke: Das fängt schon zehn, 14 Tage vorher an. Da sprechen die Jungs bloß noch darüber. Das kann so extrem werden, dass der Gegner, das als nächstes dran ist, nicht mehr so interessant erscheint. Vielleicht hat der TuS 97 auch deshalb in Hahlen verloren. Die wachsende Anspannung wird bei allen Beteiligten deutlich spürbar. Da schielt jeder häufiger als sonst zum Kontrahenten. Ein Derby ist in der Regel besonders umkämpft, da geht's ordentlich zur Sache. Jeder versucht noch ein paar Prozente drauf zu packen, spielt mannschaftsdienlicher. Da kommt vielleicht noch ein Pass mehr. Der Sieg steht im Vordergrund, nicht die persönliche Geschichte.

Ferndorf hat das Rennen gemacht, Bielefeld schaut in die Röhre. Überrascht?

Jörg Harke: Ich hätte gedacht, dass die beiden heimischen Mannschaften länger den Kontakt halten können. Aber Ferndorf hat einen unglaublich starken und schnellen Ball gespielt. Wer drei Spieltage vor Schluss erst vier Miese aufweist, hat Konstanz bewiesen und steht zu Recht ganz oben. In der neuen Serie wird die Liga ausgeglichener. Das Bielefelder Duo macht sich wieder Hoffnungen, auch Verl wird eine Rolle spielen.

Wie intensiv stehen Sie im Kontakt mit ihrem künftigen Klub?

Jörg Harke: Wir telefonieren regelmäßig. Ich bin über alle aktuellen personellen Entwicklungen informiert. Grundsätzlich mische ich mich aber nicht ein. Ich werde mit dem Spielermaterial arbeiten, was da ist. Der TuS 97 verfügt über eine fertige Mannschaft. Als ich damals bei der TSG angefangen habe, sah das ganz anders aus.

Wann nehmen Sie in Jürmke Ihre Tätigkeit auf?

Jörg Harke: Die erste Vorbereitung beginnt am 27. Mai und dauert bis zum Beginn der Sommerferien. Die zweite Phase startet am 29. Juli.[/size]

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