Das Nordseetief »Wilhelm«, das durch den Heeper Dom gefegt ist, war »eingeplant« und hat wenig bleibenden Schaden angerichtet. Die TSG A-H Bielefeld ist nach dem 22:32 weiter Letzter, die Zuversicht auf bessere Tage aber ungebrochen.

Vor seinem gelungenen Comeback gegen den Wilhelmshavener HV war Tobias Fröbel »nervöser als sonst«, hinterher »kaputter als sonst.« Gut, dass morgens noch im elterlichen Hause ein Schrankaufbau anstand, bei dem beide Brüder Hand anlegten. »Das hat etwas geholfen, mich abzulenken.« Auch für Thomas Fröbel war es ein besonderer Moment, als der Spielertrainer erstmals in der 21. Minute ins Geschehen eingriff. »Es hat mich gefreut, ihn wieder spielen zu sehen.« Die Eltern müssen mit der »Konserve« der Premiere des doppelten Fröbel Vorlieb nehmen; sie waren zeitlich verhindert.

Schwierige Trainersuche
Fröbels Rückkehr aufs Parkett setzt die TSG ein bisschen unter Zugzwang. Ein Trainer muss her. Die Dreifachbelastung Studium, Trainer, Spieler ist für den 25-Jährigen ohne Qualitätsverlust auf einem der drei Gebiete schwer zu schultern. »Wir wären gerne weiter«, beteuert Geschäftsführer Heinrich Rödding, der als TSG-Vorsitzender und Schiedsrichter aus eigener Erfahrung weiß, wie mühsam es oft ist, mehrere Ämter zu bekleiden. Ein Däne ist abgesprungen. »Er hat einen sehr professionellen Eindruck hinterlassen, war bei uns, hat sich Spiele angeguckt und dann leider entschieden, sich nicht hier niederlassen zu wollen.« Mit einem potenziellen Kandidaten befindet sich der Drittligist »in aussichtsreichen Gesprächen«. Das Problem: Der Mann ist aktuell bei einem anderen Klub unter Vertrag. »Da gilt es Regularien einzuhalten.«

Hoffen auf Ortjohann
Doch nicht nur ein Coach ist vonnöten. Das 22:32 gegen Wilhelmshaven deckte einmal mehr die Schwächen im Rückraum auf. »Jeder sieht, dass es Defizite in der Spielsteuerung gibt. Wir haben halt keinen klassischen Mittelmann«, so Rödding. Doch es sei »schwierig, zusätzlich zu investieren.« Er hofft vielmehr auf die Rückkehr eines gesunden Marcel Ortjohann. »Ich bin guter Hoffnung, dass sich unsere Effektivität mit einem torgefährlichen Linkshänder im rechten Rückraum steigert.« Das geht Tobias Fröbel nicht anders. »Marcel macht weiter nur Reha und steigt am Donnerstag ins Training ein. Wir brauchen ihn, um mehr Druck zu erzeugen und taktische Alternativen zu haben.« Fröbel gibt zu bedenken, dass Spieler wie Johannes Krause oder Tobias Beining eine maximale Belastung durchstehen. »Sie müssen durchspielen. Jopi tut dies seit Wochen unter Schmerzen. Er hat Rücken- und Hüftprobleme.«

Kreispokal-Auslosung
Heute Abend (19 Uhr) wird im Gästezentrum der Herforder Brauerei die Kreispokalauslosung vorgenommen. 25 Männer- und 16 Frauenmannschaften haben gemeldet. Das Bielefelder Handball-Familientreffen findet vom 3. bis 5. Januar 2014 statt. Die TSG hatte als Abonnements-Kreispokalsieger der zurückliegenden Jahre in dieser Saison erstmals nicht für den weiterführenden Pokalwettbewerb gemeldet; eine Entscheidung, die niemand bereut hat. »Es ist davon auszugehen, dass wir das 2014 genauso händeln werden«, erklärt Heinrich Rödding. Am Kreispokal werde der Drittligist freilich weiter teilnehmen. »Das ist eine Verpflichtung für uns als das am höchsten spielende Team. Das ist ein Bielefelder Event, und dazu gehören wir auch.«

Die Wochen der Wahrheit
Nach zwei Versetzungen mit blauem Brief in den beiden Vorjahren sieht es diesmal nach einem Drittel der Saison nicht nach einem Happyend aus. Es sei denn, die TSG legt am Samstag bei der SG Schalksmühle-Halver den Hebel um. Das erste Spiel von vieren gegen Teams, die an einem guten Tag zu schlagen sein sollten. Dem Gastspiel beim Tabellenelften, der sich mit einem 24:22-Zittersieg bei ART Düsseldorf etwas Luft im Abstiegskampf verschafften konnte, folgen weitere gegen die HSG Krefeld (H/14.), VfL Gladbeck (A/12.) und ART Düsseldorf (A/15.). »Die Mannschaft weiß, dass das lauter Gegner auf Augenhöhe sind. Jeder wird sein Bestes geben, um möglichst rasch den zweiten Saisonsieg einzufahren. Ich werde sicher keinen Druck aufbauen, indem ich Punktevorgaben stelle«, sagt Tobias Fröbel.

TuS 97 in Lauerstellung
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat die Hürde bei Kellerkind TuRa Bergkamen erfolgreich gemeistert. Der 36:31-Erfolg gewinnt mit Blick auf die Tabelle erst richtig an Bedeutung. Mit 9:5 Punkten befinden sich die Jürmker nun als eines von vielen Teams in der Verfolgerrolle, der neue Spitzenreiter Soester TV ist nur zwei Zähler entfernt. »Wenn wir jetzt unser Heimspiel gegen Menden-Lendringsen gewinnen, sind wir wieder gut dabei«, meint Trainer Walter Schubert vor dem Duell gegen das punktgleiche Team von Ex-TSG-Coach Micky Reiners.

Hoff in den Top 10
Auf das Comeback von Rückraumspieler Julian Jahr verzichtete Schubert in Bergkamen noch. Am Samstag könnte es dann soweit sein. In der Torschützenliste der Oberliga hat es Christian Hoff in die Top 10 geschafft. Mit 39 Treffern (davon zehn Siebenmeter) wird »Hoffi« auf Position acht geführt, TuS 97-Kollege Leon Ludwigs (34 Tore) folgt auf Platz 14. An der Spitze steht Möllbergens Felix Bahrenberg (70/22).

Junior-Trainer-Lehrgang
Ein attraktives und entsprechend begehrtes Angebot: Am kommenden Wochenende führt der Handballkreis Bielefeld-Herford wieder einen Junior-Trainer-Lehrgang durch. Die Teilnehmer erhalten dabei in praktischer und theoretischer Form eine Einweisung in wesentliche Aspekte eines kindgerechten Trainings (Minis bis D-Jugend). Am Sonntag kann das Erlernte gleich umgesetzt werden – die 20 Teilnehmer fungieren in der Halle I der Carl-Severing-Schulen beim E-Jugend-Vielseitigkeits-Wettbewerb des Handballkreises als Helfer.

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