1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 24.08.13
Johannes Krause ist ein eher zurückhaltender Typ. »Kein Lautreder«, sagt er selber über sich. Dafür mit 26 Jahren der zweitälteste und angesichts seiner Vita wohl auch erfahrenste Akteur im Team des Handball-Drittligisten TSG A-H Bielefeld. Das Wort des Vielspielers ist so gewichtig, dass er in dieser Saison als Kapitän das Sagen hat.

»Ich werde mit meiner Art schon die Mannschaft führen können«, erklärt Krause, der im Februar 2011 von GWD Minden II gekommen war. Schnell hatten seine neuen Mitspieler ihm den Spitznamen »Jopi« verpasst; Johannes Heesters lässt grüßen. Der Leitwolf im halblinken Rückraum wirft mit »Auge«, hat nach schleppendem Beginn in 67 Spielen 210/2 Tore erzielt und wird ob seiner Präsenz immer unverzichtbarer. In seiner dritten Spielzeit im TSG-Dress dürften ihm wie 2012/13 bloß wenig Verschnaufzeiten vergönnt sein. »Ich fühle mich fit. Lieber so, als die ganze Zeit auf der Bank zu sitzen«, schmunzelt der Student (Geschichte und Latein im siebten Semester).

Dass Bernd Schramme nicht mehr Trainer ist, sei längst verarbeitet. »Es ist ungewohnt, aber wir haben das Thema für uns abgeschossen und besprochen, die Situation als Mannschaft zu lösen.« Auf diesem Weg wird der Käpt´n, in der Vorbereitung wegen einer Blinddarmentzündung – operiert vom eigenen Vater – einige Wochen außer Gefecht, den neuen Coach Tobias Fröbel auch in der Trainingssteuerung nach besten Kräften unterstützen.

Johannes Krause ist im Zentrum des Abwehrverbundes und als Vollstrecker nicht wegzudenken. Bernd Schramme hat diesbezüglich immer wieder von »meinem wichtigsten Spieler« gesprochen. »Wichtig ist, dass wir unsere Deckung stabilisieren. Dann können wir schöne Konter laufen«, sagt Krause. Derzeit müsse an vielen Baustellen gewerkelt werden. »Das ist nun mal bei einer jungen Mannschaft so, was aber keinesfalls negativ gemeint ist. Die Jungs sind extrem heiß und bemüht im Training.« Die Formschwankungen seien der Jugend geschuldet. »Zeitweise zeigen wir gute Leistungen. Da müssen wir Konstanz reinkriegen.«

Als letzte Standortbestimmung dient der TSG das Zweitagesturnier an diesem Wochenende. Im Heeper Dom spielt der Gastgeber als klassenhöchstes Team am Samstag gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, Sonntag gegen LIT NSM und VfL Mennighüffen. »Viele Sachen laufen noch nicht automatisch. Wir wollen das Ding gewinnen, aber auch weiter Sachen üben, die natürlich am Anfang nicht klappen werden, was womöglich zu unnötigen Ergebnissen führt«, so Krause. »Was zählt, ist unser erstes Heimspiel gegen Leichlingen. Und danach das erste Abstiegsspiel gegen Gummersbach II.« Denn, das müsse jedem TSG-Sympathisanten klar sein – der Klassenverbleib sei das höchste der Gefühle. »Das ist machbar, wird aber ein schwierigeres Unterfangen als in den beiden Vorjahren«, wirbt Johannes Krause um Geduld und Rückhalt der Fans.

Rechtsaußen Fabian Schnorfeil (Oberschenkelzerrung) ist angeschlagen. Linksaußen Leon Prüßner weilte in der Woche bei einer beruflichen Fortbildung in Münster, trainierte jedoch bei Diethard von Boenigks ASV Senden mit.

Für den TuS 97 beginnt die Oberliga-Saison erst am 14. September mit einem Heimauftritt gegen den TuS Möllbergen. Trainer Walter Schubert nutzt das Turnier also, um das Team »in drei Spielen auf Wettkampfniveau weiter zu stabilisieren.« Den Fokus richtet er darauf, »den Gegenstoß und die zweite Welle effektiver einzustreuen und die Angriffsaktionen auf den Punkt zu bringen.«

Der Spielplan

Samstag, 24. August:

15 Uhr; TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck VfL Mennighüffen,
16.15 Uhr: VfL Mennighüffen – LIT NSM,
17.30 Uhr: TSG A-H Bielefeld – TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck.

Sonntag, 25. August:

15 Uhr: TSG A-H Bielefeld – LIT NSM,
16.15 Uhr: LIT NSM – TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck,
17.30 Uhr: TSG A-H Bielefeld – VfL Mennighüffen.

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