1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 01.07.13
Bielefeld (WB/jm). Heute Abend ruft Bernd Schramme (42) die TSG A-H Bielefeld zum zweiten Leistungstest; der Beginn einer überaus anspruchsvollen Vorbereitung. Im Juli und August gönnt der neue Trainer den Spielern des Handball-Drittligisten bloß sechs freie Tage. WB-Sportredakteur Jörg Manthey unterhielt sich mit Bernd Schramme.

Herr Schramme, heute beginnt die Vorbereitung? Wie groß ist die Vorfreude bei Ihnen?

Bernd Schramme: Ich freue mich total. Wegen der Vorlaufzeit und durch die neuen Medien bin ich schon relativ gut in der Mannschaft angekommen. Wir haben eine sehr junge Truppe mit großem Entwicklungspotenzial, großen Ressourcen. Alles richtig gute, vernünftige Typen. Es ist überragend, dass ich mit einer sehr intellektuellen Mannschaft zusammenarbeiten kann.

Worauf legen Sie als Trainer besonders viel Wert?

Schramme: Ich hasse Unzuverlässigkeit. Ich mag es nicht, wenn es an der gewissen Einstellung, die man als Drittligaspieler einfach mitbringen muss, mangelt. Da musst du halt andere Dinge zurückstellen. Wenn ich angelogen werde, werde ich ganz ungemütlich. Aber ich bin sicher, dass die Jungs alles für den Erfolg des Teams investieren werden. Es ist eine Euphorie spürbar. Die wollen einfach! Die sollten im Juni Kraft und Masse aufbauen. Schauen Sie sich die Klötze am Montagabend doch mal an. Die mit Abstand besten Werte beim ersten Leistungstest hatte übrigens Leon Prüßner aus Lemgo.

Ihr Kommentar zur Staffeleinteilung?

Schramme: Es ist ja so ziemlich alles beim Alten geblieben. Was schade ist, denn ich hätte gerne gegen GWD Minden II oder Lemgo II gespielt. Das wären schöne Derbys gewesen. Unsere ersten fünf Spiele sind ein Hammer. Das ist kein leichter Start.

Wie wird der Handball mit Bernd Schrammes Handschrift aussehen?

Schramme: Sehr variabel. Wir werden das System der Mannschaft umstellen. Die TSG wird bedingungslos übers Tempo kommen, mit erster und zweiter Phase, mit schneller Mitte. Die Umschaltbewegungen müssen schneller werden. Dass wir einen vierten Trainingstag eingeführt haben, wird uns dabei helfen. Auch auf die Physis lege ich gesteigerten Wert.

Wie schätzen Sie die Chance auf den Klassenverbleib ein?

Schramme: Grundsätzlich sehe ich unsere Mannschaft nicht schlechter als im Vorjahr. Doch um diese Frage seriös beantworten zu können, muss ich erst sehen, wie die Vorbereitung läuft. Fragen Sie in vier Wochen noch einmal.

Wer ist Ihr Meisterschaftsanwärter Nummer eins?

Schramme: Der TuS Ferndorf wird ganz oben zu finden sein. Die sind nur ganz unglücklich aus der 2. Liga abgestiegen und haben sich namhaft verstärkt.

Sie haben mit Matthias Geukes kürzlich einen Sportlichen Leiter an die Seite gestellt bekommen. Wie bewerten Sie diese Maßnahme?

Schramme: Ich finde das total klasse. Matthes Geukes passt gut ins Gefüge, er kennt den Verein. Die Kommunikation zwischen uns ist prima. Er nimmt mir viele Sachen ab. Gleiches gilt für Betreuer Helmut Seniuch und Physio Karsten Keller. Ich freue mich aber auch, dass Manfred Quermann noch im Hintergrund wirkt. Was er macht, hat Hand und Fuß.

Wobei entspannen Sie sich am liebsten vom Handball?

Schramme: Zu viel Handball gibt es bei mir nicht. Doch ich mag Oldtimer und Motorräder und brause gerne auf einer BMW durch die Lande.

Wie bewerten Sie das Aus der deutschen Handball-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation?

Schramme: Ganz ehrlich? Es war ein Fehler, einen Co-Trainer zum Chef zu befördern. Ich würde mich als DHB von Martin Heuberger trennen. Wir haben so gute Leute mit Markus Baur oder Christian Schwarzer. Die hatten schon in der Ära Brand das Sagen. In die Nationalmannschaft gehören die besten Spieler. Und Heuberger hat etliche unserer Besten für das Turnier gar nicht berücksichtigt.

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