1. Herren | Westfalen Blatt (JÖRG MANTHEY) | 06.05.13
Bielefeld (WB/jm). Etwaige kühne Hoffnungen, das Piratennest frech zu überfallen, durften früh begraben werden: Die TSG A-H Bielefeld hat ihr letztes Auswärtsspiel in der 3. Handball-Liga West beim Leichlinger TV mit 25:35 (9:20) verloren und bleibt bei fünf Punkten auf fremden Terrain stehen. Für Leichlingens Freibeuter steht im Logbuch der 14. Sieg im 14. Heimspiel.

Schon nach sechs Minuten sah sich die TSG zu einer Auszeit genötigt. Nichts klappte. »Leichlingen hat uns regelrecht abgekocht. Wir haben keine Mittel gefunden«, kommentierte Coach Tobias Fröbel den 2:6-Zwischenstand, der kontinuierlich anwachsen sollte. Die Abwärtsspirale war zunächst nicht aufzuhalten. Die Gastgeber, die hinterher 50 Liter Freibier spendierten, spielten sich mit flottem Takt in einen Rausch.

Der scheidende Ober-Plünderer Frank Lorenzet, der beim LTV aber weiterhin Manager-Tätigkeiten ausüben wird, würdigte die erste Hälfte als »beste Saisonleistung.« TSG-Spielertrainer Michael Boy räumte »eine katastrophale erste Halbzeit« des Zwölften ein, sah Leichlingen »ganz oben am Limit und uns ganz unten.«

Die TSG-Rumpftruppe, ohne Linkshänder im Rückraum angetreten, konnte aus der Fernwurfdistanz überhaupt keinen Druck entwickeln und schloss viel zu oft überhastet ab. Leichlingens Piraten nahmen alle Geschenke gnadenlos an. Nach dem deprimierenden 3:13 (15.) aus Bielefelder Sicht musste mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Torhüter Cornelius Nolte sei von seinen Vorderleuten »allein gelassen« worden, urteilte Fröbel streng.

Aber die Gäste – nun mit Hendrik Peters, der es noch auf zehn gehaltene Bälle bringen sollte – wehrten sich tapfer und ließen sich nicht gänzlich abschlachten. Die restliche Spielzeit konnte dank »guter kämpferischer Einstellung« (Boy) mit 22:24 überaus passabel gestaltet, die zweite Hälfte von der TSG mit 16:15 sogar knapp gewonnen werden. »Das hatten wir uns in der Kabine vorgenommen«, schmunzelte Fröbel und sprach von einer »guten Reaktion. In der zweiten Hälfte haben wir vorne konsequenter, die Sachen mehr auf den Punkt gespielt.« Die »größere Präzision« und »mehr Zug zum Tor«, verbunden mit einer wuseligen 5:1-Deckung mit dem starken Benjamin Richter als Speerspitze, sollte den Rückstand aber nur noch drei Mal auf acht Treffer verkürzen können (in Überzahl 29:21, 30:22, 31:23). Fröbel: »Da war eine ganz andere Körpersprache zu erkennen.«

Die TSG bot in den Schlussminuten wiederholt den dritten Torhüter Maik Schröder auf der Rechtsaußenposition auf, der seine Einsatzzzeit aber wegen einer Zeitstrafe verkürzte.

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