Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Nach nur einer Saison trennen sich die Wege von Handball-Drittligist TSG A-H Bielefeld und Trainer Micky Reiners wieder. Am Sonntag nach dem WM-Finale hat der Münsteraner dem Oberligisten HSG Menden-Lendringsen seine Zusage gegeben – für drei Jahre.

»Wir haben einen richtig Guten gefunden«, strahlt die HSG-Vorsitzende Birgit Albrecht. Und die TSG einen richtig Guten verloren. Reiners' Abschied kommt wenig überraschend. Der A-Lizenzinhaber war von Geschäftsführer Manfred Quermann fairerweise frühzeitig über die klammen Finanzen informiert worden. Schließlich hatte Micky Reiners seine vorige Station HSE Hamm wegen fehlender sportlicher Perspektiven verlassen. Dass die Herausforderung Bielefeld nun schon im Sommer endet, empfindet der Coach als betrüblich. »Für die Jungs tut es mir leid. Ich bin sicher, dass wir in der nächsten Saison eine Menge hätten erreichen können.«

Doch immer noch stehe ein klares Bekenntnis zur 3. Liga seitens der Geschäftsführung aus. Bis zuletzt hatte Reiners Menden-Lendringsen vertröstet. Sein unmissverständlicher Wunsch an die TSG lautete, bis zum Spiel in Varel die Zusagen vier seiner Wunschspieler zu fixieren: Tobias Beining, Johannes Krause, Heiner Steinkühler,, Marcel Ortjohann. »Ich hätte mit keinem Verein mehr gesprochen. Alles weitere hätten wir später regeln können.« Doch selbst dazu waren die Offiziellen nicht zeitnah in der Lage.

82 Kilometer sind es aus Münster nach Menden, wo Micky Reiners Björn Wißuwa ablöst. Den zieht's beruflich gen Düsseldorf. Und dort findet er, was er bei der TSG vermisst hat: eine Vereinsphilosophie und Ziele. »Mir ist ein absolut überzeugender Plan vorgelegt worden. Talente aus der A-Jugend-Bundesliga einzugliedern und zu gestandenen Oberligaspielern weiterzuentwickeln, ist eine reizvolle Aufgabe.« Im Entstehen ist als Unterbau die JSG Menden-Sauerland, Schulterschluss von HSG Menden-Lendringsen und TV Menden-Schwitten.

Eine »gewisse Unruhe« sei nun entstanden, gab Vize-Kapitän Thorben Lommel gestern zu. »Diese Nachricht kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.« Der nächste große personelle Umbruch bahnt sich an. Den verschworenen TSG-Haufen eint nun ein Ziel: sich mit dem Klassenverbleib in Liga drei zu verabschieden. Lommel: »Wir sind eine gesunde Mannschaft. Ich glaube, dass es das nicht so oft gibt.«

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