Bielefeld (WB/jm). »Wollen mal sehen, was möglich ist. Wir können, müssen aber nicht«, definiert Trainer Micky Reiners die Ausgangsposition der TSG A-H Bielefeld vor dem schweren Gang in der 3. Handball-Liga zur HSG Varel-Friesland (Sa., 19.30 Uhr).

Ohne Mittelmann Michael Boy (Lendenwirbelsäulenprobleme) und mit einem nicht fitten Jannik Rauchschwalbe (Grippe) sind die Optionen im Bielefelder Rückraum beschränkter. Wieder mal. Improvisieren zu müssen, ist für Micky Reiners nichts Neues. Das Selbstvertrauen des 4:0-Punkte-Auftaktes leidet darunter aber nicht. »Eine unserer Stärken ist unsere ausgeglichenheit. Ich möchte nicht mit leeren Händen zurückkommen«, sagt Tobias »Eddy« Beining, dessen Flexibilät von seinem Coach wohl wieder voll ausgereizt werden muss.

»Varel-Friesland hat eine extrem gute Deckung. Daran hat sich auch Leichlingens Topteam die Zähne ausgebissen«, würdigt Micky Reiners die offensive und variable 6:0-Abwehr der Hausherren. Nur 421 Gegentore bilden den Spitzenwert der 3. Liga. Topschütze ist der slowakische Nationalspieler Lukas Kalafut (106/18), in der Werferliste der 3. Liga West auf Platz acht geführt. »Aber die sind jetzt auf beiden Halbpositionen deutlich gefährlicher besetzt«, ergänzt Reiners. Denn seit Oktober spielt auch der slowakische Nationalmannschaftskollege Marek Mikeci für die Friesen. »Der macht nur ganz wenig Fehler.«

Auch der Trainerwechsel – Andrzej Staszewski hat Jörg Rademacher abgelöst – hat sich auf dem Punktekonto positiv niedergeschlagen. Das internationale Ensemble der HSG Varel-Friesland mit sieben Ausländern ist seit mehr als drei Monaten in der charmant-nostalgischen Manfred-Schmidt-Sporthalle zu Altjührden ungeschlagen, hat zuletzt 11:1 Zähler in Folge geholt und sich bis auf Tabellenplatz sechs geschoben. Erst zweimal kassierte der stabile Gegner mehr als 30 Gegentore – zuerst beim 35:36-Hinspiel in Bielefeld. Und dann nie mehr so viel. Reiners: »Das Hinspielergebnis sagt nichts mehr aus. Es wird Samstag eine ganz andere Partie.«

Nachdem die Vareler beim 25:25-Remis vor 1540 Besuchern in Aurich (samt fünf vergebener Siebenmeter) »mit einem blauen Auge davon gekommen« sind, wie HSG-Kapitän Niels Bötel meint, soll nun gegen die TSG die Heimserie weiter ausgebaut werden. Ahnend, dass der Gast mehr Potenzial besitzt, als der Tabellenstand es aussagt. »Durch den hohen Sieg gegen Hagen sind wir genug gewarnt und werden Bielefeld nicht unterschätzen«, beteuert Bötel. Tobias Beinings kämpferischer Konter: »Auch wir haben einen Lauf, zudem keinen Druck. Warum soll uns da nicht eine Überraschung gelingen«?

Micky Reiners ist gespannt. »Wir wollen da was versuchen. Je länger wir es knapp halten können, desto besser ist's für uns.« Für Thorben Lommel wäre es sicher der passende Stimmungsmacher – der Vize-Kapitän wird am Sonntag 25 Jahre alt.

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