Von Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Mit dem allerletzten Aufgebot muss Handball-Drittligist TSG A-H Bielefeld heute Abend (20 Uhr) eine »lästige Pflicht« zum Jahresabschluss erfüllen. Das Drittrundenspiel im HVW-Pokal bei GWD Minden II hat kaum sportlichen Wert, weil die TSG nur mit einer Minimalbesetzung in der Sporthalle Dankersen antreten kann.

»Es geht nur noch darum, uns einigermaßen achtbar aus der Affäre zu ziehen. Es ist nun mal ein Pflichtspiel, dass wir spielen müssen«, sagt TSG-Trainer Micky Reiners. Gerade einmal vier (!) Spieler aus dem etatmäßigen Drittligakader stehen zur Verfügung: Michael Boy, Tobias Beining, Johannes Krause und Heiner Steinkühler. Der große Rest ist verletzt oder hat sich eine Grippe eingefangen (René Wolff, Daniel Meyer, Maik Schröder). So fährt die TSG mit einer Mischtruppe aus erster und zweiter Mannschaft zum letzten Spiel des Jahres. Aus der Bezirksliga-Reserve fahren Lennart Werner, Jan Rotter, Fabian Richter, Daniel Kipp und Tobias Ehlentrup mit. Ehlentrup ist zugleich der einzige einsatzfähige Torwart, da sich Hendrik Peters im Urlaub befindet (Reiners: »Das war so abgesprochen«) und Bastian Räber im Westfälischen Pokalwettbewerb für die TSG gesperrt ist. Reiners nimmt die Verletzungsseuche mittlerweile mit Galgenhumor: »Mit voller Kapelle wäre es ein nettes Spiel geworden, so liegt unsere Gewinnchance nahe bei null Prozent. Ich weiß noch gar nicht, wen ich wo hinstellen soll. Aber wir können es nicht ändern. Augen zu und durch.«

Auf der anderen Seiten steht heute Abend Pascal Welge zwischen den Pfosten. Der »Ur-TSGer« hätte sich natürlich einen interessanteren sportlichen Vergleich gewünscht, der Draht zu seinen alten Kameraden glüht aber nach wie vor. »Wenn die TSG im neuen Jahr wieder einigermaßen komplett ist, werden die Jungs auch die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen. Da bin ich mir ganz sicher.«

Während die Bielefelder auf einem Abstiegsplatz ins neue Jahr gehen müssen, liegt die Mindener Bundesligareserve in der Nord-Staffel der 3. Liga nach der Hinrunde auf Platz neun (15:15 Punkte). »Wir hätten auch ein paar Punkte mehr haben können«, sagt »Calli« Welge, der in seinem ersten halben Jahr bei GWD »eine Menge Erfahrungen« gesammelt hat: »Allein die Tatsache, dass ich regelmäßig am Training der Bundesligamannschaft teilnehme, bringt mich natürlich enorm weiter. Es läuft alles sehr professionell ab.« Anfang des neuen Jahres will der 25-jährige Keeper Gespräche über seine sportliche Zukunft aufnehmen. Welge: »Mein erster Ansprechpartner ist GWD.« Ob auch eine Rückkehr ins TSG-Tor denkbar wäre? Dazu hält sich Welge bedeckt.

Gemeinsam mit dem Ex-Bielefelder Christopher Kunisch will Pascal Welge heute Abend die zur Pflicht gewordene Aufgabe gegen seinen ehemaligen Verein lösen und damit in die erste Runde auf Westdeutscher Pokalebene einziehen. »Die TSG ist in dieser Besetzung natürlich eine Wundertüte, aber wir wollen uns mit einem Sieg aus dem Jahr verabschieden. Außerdem will ich der TSG beweisen, dass es der richtige Schritt war, nach Minden zu wechseln.«

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