Bielefeld (WB/jm). Nach zwei Niederlagen in Folge ist der Druck gewachsen. Die TSG A-H Bielefeld kann am Samstag (19 Uhr, Heeper Dom) mit einem Heimsieg über VfL Edewecht einen Satz nach vorne machen – oder weiter abstürzen. Die Tabellenoptik der 3. Handball-Liga verdeutlicht: Es geht um zwei »Big Points«.

»Manchmal denke ich, wir haben irgendwas gemacht und einer sitzt da und meint, er müsse uns bestrafen. Die ganze Sache nimmt ja schon groteske Züge an«, kommentiert Trainer Micky Reiners die Endlosschleife an schlechten Nachrichten. Florian Korte (Meniskus) und Heiner Steinkühler (Bänderriss) fallen Samstag definitiv aus, Matthias Geukes (Antibiotika) ist körperlich geschwächt. Auswechselspieler: keine. Da die »Zwote« spielfrei ist, sollen möglichst Janni Werner, Henrik Ortmann und Jan-Cedric Hiller als Alternativen auf der Bank sitzen.

Micky Reiners hat zusammen mit seinem Edewechter Kollegen Arek Blacha die A-Lizenz erworben und weiß um die Qualitäten des Gegners, der auf jeder Position doppelt besetzt ist. Trotzdem hat der Sechste bloß zwei Zähler mehr gesammelt. Ein nicht eingeplanter Husarenstreich wäre eine willkommene Streicheleinheit für die Bielefelder Handball-Seele.

»Es ist schon kühner Optimismus, von einem Heimsieg zu sprechen. Da muss viel zusammenkommen, unser Rumpfteam einen richtig guten Tag erwischen«, sagt Micky Reiners. »Ich hoffe, dass wir Edewecht lange ärgern können. Und wenn tatsächlich eine Chance da sein sollte, die auch – anders als in Gummersbach – zu packen. In unserer Verfassung wäre ein Sieg eine Sensation.«

Die stets kämpferisch gestimmte Grundeinstellung der Protagonisten wird in der »Chefetage« wohlwollend zur Kenntnis genommen. »Es ist phänomenal, wie Trainer und Mannschaft jeden Nackenschlag wegstecken, ohne zu lamentieren«, lobt Geschäftsführer Manfred Quermann die professionelle Haltung des Minikaders.

Was eine schlechte Nachricht zu viel anrichten kann, war in Gummersbach zu sehen. Die schlechteste Saisonleistung bezeichnete der Trainer als »Alibihandball.« Doch die Niederlage sollte Strafe genug sein. »Draufhauen oder Straftraining bringt nichts. Ich muss das überschaubare Häufchen Aufrechter doch bei Laune halten. Wir machen sowieso mehr Bewegungstraining denn Training, um uns zu verbessern.« Die TSG-Problemzonen – 6:0-Deckung oder Rückzugsphase – müssen derzeit unangetastet bleiben. Stattdessen stehe die individuelle Verbesserung im Fokus, Stück für Stück.

Edewecht – da war doch was ? Zumindest Daniel Meyer, Michael Boy, Johannes Krause sowie die »Zugucker« Marcel Ortjohann und Tobias Fröbel verbinden mit dem 19. Mai 2012 emotionale Momente. Die TSG hatte sich in Edewecht mit einem 28:28-Kraftakt den Drittliga-Verbleib gesichert. »Das war sehr schön«, schmunzelt Martin Räber, zusammen mit Pierre Limberg Trainer im Saisonfinale. »Bis zur Halbzeit war's unterirdisch von uns. Danach brachen die Dämme.« Und hinterher kullerte bei den harten Burschen so manche Freudenträne. Ein guter Tag.

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