Bielefeld (WB/jm). Die Papierform interessiert Trainer Micky Reiners nicht. Dass seine TSG A-H Bielefeld nach fünf Spieltagen die heimstärkste Mannschaft der 3. Handball-Liga ist und Aufsteiger DJK Adler Königshof am Samstag (19 Uhr, Heeper Dom) als punktloser Letzter anreist, birge keine eingebaute Sieggarantie.

Zumal die personelle Notlage mit den vier bekannten Langzeitausfällen sich weiter zugespitzt hat. »Desolat«, so Reiners, sei die Beteiligung in der Trainingswoche gewesen, nachdem Michael Boy (Pferdekuss) und Thorben Lommel (Rücken) ebenfalls aussetzen mussten. Sauna, individuelles Krafttraining, ein bisschen Fußball, Wurftraining für die Torhüter – mit dem verbliebenen überschaubaren Häuflein musste arg improvisiert werden.
Immerhin ist heuer Tobias Beining von seiner Grippe genesen, und mit Rückkehrer Johann-David Starck (wir berichteten gestern) steht eine Linkshänder-Alternative für den rechten Rückraum parat. Ein Hoffnungsträger bleibt ebenso Zweitspielrechtler Mike Schulz vom TV Emsdetten. In seinem Fall wird erst am Samstagmorgen entschieden, für welche Mannschaft er aufläuft.

Adler Königshof kommt mit der Empfehlung von vier Aufstiegen binnen sieben Jahren. Mit Liga drei scheint nun das Maximum erreicht. Zwar betet Adler-Coach Hubert Krouß Woche für Woche vor, »wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen. Ob dabei etwas Zählbares herauskommt, hängt auch von der Leistung des Gegners ab.« Doch bislang haben eben diese Gegner dem Neuling nichts gegönnt. Micky Reiners wird nicht müde, vor Königshof zu warnen. Das sei beileibe kein Kanonenfutter, sondern »eine gute und erfahrene Mannschaft mit individueller Klasse, der nur ein Erfolgserlebnis fehlt. Es hat bei denen noch nicht Klick gemacht. Damit können sie sich aber gerne noch eine Woche Zeit lassen.«

Reiners' Videostudium hat ergeben, dass Adler Königshof sich in den meisten Spielen bis in die Schlussphase hinein als durchaus ebenbürtiger Spielpartner entpuppt und Ärger-Potenzial hat. Gegen Bayer Uerdingen (24:26) und OHV Aurich (28:29) war der Gast nah am ersten Sieg und stellte zuletzt auch Spitzenreiter Wermelskirchen (28:32) vor große Probleme. »Die halten 50 Minuten gut mit, aber bisher halt nicht über die volle Distanz. «

Was Micky Reiners etwas Sorgen bereitet, ist der erstmalige Umzug in den Heeper Dom. »Ich habe mich ein bisschen in die Seidensticker Halle verliebt. Da sind uns alle Abläufe bekannt. In Heepen erwartet uns nun vor diesem wichtigen Spiel Neues. Der Boden in der Halle ist darüberhinaus noch ziemlich glatt.«

Zwar sei ihm schon von der tollen Heimatmosphäre in Heepen vorgeschwärmt worden, »aber als Trainer habe ich die halt noch nicht erlebt. Wir müssen 60 Minuten Vollgas geben, 60 Minuten die Adler bearbeiten. Dann springt der Funke bestimmt auch auf die Tribüne über. Ich freue mich auf den Moment, wenn da die Luft brennt. Heimspiele sind dazu da, dass man sie gewinnt.«

Der Gegner: DJK SV Adler Königshof

Bielefeld (WB). Zwar weist der Aufsteiger aus der Oberliga Niederrhein nach fünf Spieltagen als einzige Drittligamannschaft noch keinen Punkt auf, doch Trainer Hubert Krouß ist angesichts der gezeigten Leistungen und knapper Ergebnisse zuversichtlich, dass »der Knoten schon bald platzen wird.« Nach dem 28:32 gegen Spitzenreiter Wermelskirchen urteilte Adler-Manager Thomas Wirtz: »Es fehlen in jedem Spiel Kleinigkeiten, um zu Punkten zu kommen.

Diesmal sind wir in der zweiten Hälfte nicht eingebrochen. Das ist ein Fortschritt.« Dem Gast aus Krefeld, der mit Vorliebe offensiv deckt, wird »individuelle Klasse« bescheinigt. Um das erklärte Saisonziel »Klassenverbleib « zu erreichen, wurden als Neuzugänge Gerrit Kuhfuß (TuS 82 Opladen), Sebastian Bartmann (TV Korschenbroich) und Max Zimmermann (Loreal Venlo/NL) verpflichtet. Nils Wallrath (TV Aldekerk) und Thorsten Spoo (TV Oppum) gingen nach dem Aufstieg. Rückraummann Fabian Bednarzik (39/17) ist aktuell viertbester Schütze der Liga.
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