Bielefeld (WB/jm). Ausgerechnet in eigener Überzahl haben die Handballer der TSG A-H Bielefeld ihr Drittliga-Gastspiel beim OSC 04 Rheinhausen aus der Hand gegeben. Die 30:32 (13:14)-Niederlage fiel für Trainer Micky Reiners in die Kategorie »unnötig. Wir sind selbst schuld.«

Mit 0:4 ins Spiel gestartet, nach dem Wechsel von 16:16 aufgrund eigener Unzulänglichkeiten wieder klar mit 16:20 in Rückstand geraten. »Wir haben beide Anfangsphasen der Halbzeiten verloren«, ärgerte sich Micky Reiners über gravierende technische Mängel.

Nach dem 21:25 (44.) fand der Gast den roten Faden wieder. Johannes Krause und Mike Schulz (2), der wie in der Vorwoche sieben Treffer markierte, belohnten die kämpferischen Tugenden mit den 24:25-Anschluss. Insgesamt fünfmal arbeitete sich die TSG bis auf einen Treffer an Rheinhausen heran, zuletzt beim 29:30 (Meyer).

Die entscheidende Phase wurde beim Stand von 27:28 notiert (54.). Die TSG war in Ballbesitz, Rheinhausens Roscheck musste mit einer Zeistrafe runter. Im Spiel sechs gegen fünf leistete sich die TSG zwei überhastete Fehler, die Heger und Szymanowicz binnen 90 Sekunden mit zwei flotten Gegentoren zum 30:27 bestraften. Reiners: »Extrem ärgerlich. Gerade in dieser Phase wollten wir sie knacken. Die durften wir nicht mit 0:2 verlieren.«

Dass Daniel Meyer und Michael Boy wiederum auf 29:30 verkürzten, blieb unbelohnt. Der Gastgeber nahm jetzt eine Auszeit, und Boy kassierte wenig später eine Zeitstrafe. Die TSG musste die Schlussminuten in Unterzahl bestehen und geriet irreparabel mit 29:32 ins Hintertreffen – es waren die Tore zehn und elf für den OSC-Scharfschützen Mirko Szymanowicz.

Dass die TSG-Abwehr erneut 32 Gegentor kassierte, fand Reiners angesichts der hohen Anzahl an Gegenstoßtreffern weniger gravierend. Diese Partie sei im Angriff verloren worden. »Wir müssen aus diesem Spiel lernen, und zwar schnell.« Der verletzte Florian Korte fand trotz des fehlenden Happyends versöhnliche Worte: »Es sah von außen eigentlich ganz gut aus. Ein Auswärtsspiel, das Spaß gemacht hat. Darauf lässt sich auf jeden Fall aufbauen.« Die Ausssetzer, die sich das Team immer dann leistete, wenn es drauf und dran war, dem Spiel eine Wendung zu geben, konnte er sich auch nicht erklären.

Betrübliche Kunde gibt's unterdessen auch von Marcel Ortjohann zu hören, der gestern den Liveticker bediente: Eine weitere Untersuchung in Münster hat ergeben, dass beim »Halblinken« die Gelenklippe beschädigt ist, die das Schultergelenk in der Pfanne hält. Der Arzt hat ihm als Leistungshandballer zu einer Operation geraten. »Das ist echt heftig. Ich werde mir noch ein, zwei Meinungen einholen und dann entscheiden«, sagt Ortjohann. Auch wenn es sich nicht um seine linke Wurfschulter handelt, wird der Rückraummann danach ein halbes Jahr pausieren müssen.

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