Bielefeld (WB/jm). Der Westdeutsche Meister hat die ersten Aufstiegsfeierlichkeiten hinter sich. Nächtliches Feuerwerk, bengalische Feuer, Meister-Frühschoppen - vielleicht ist beim TuS Ferndorf ja die große Spannung 'raus vor dem Gastspiel am Samstag (18.30 Uhr, Seidensticker Halle) bei der TSG Altenhagen-Heepen.


Die darf sich nicht nur auf einen spielerischen, sondern auch auf einen emotionalen Belastungstest einstellen. Schließlich heißt es Abschied nehmen. Vor dem Anpfiff - oder vielleicht auch hinterher, um die Konzentration nicht zu gefährden - werden mit Pascal Welge, Florian Ostendorf, Henrik Ortmann, Christopher Kunisch, Florian Öttking, Marcel Müller, Benjamin Richter, Carsten Kappelt, Pierre Limberg und Jens Limbach gleich zehn Spieler verabschiedet. »Wir wollten ohnehin einen Umbruch einleiten. Der fällt jetzt eben ziemlich groß aus. So ist die Chance für einen Neubeginn gegeben. Micky Reiners soll die neue TSG aufbauen«, erklärt TSG-Chef Heinrich Rödding.

Ein Punkt fehlt noch, um ins Glück zu tanzen. Spielertrainer Pierre Limberg hat die Videoaufzeichnung vom jüngsten 22:22-Unentschieden des TuS Ferndorf gegen Edewecht studiert. »Edewecht hatte in dem Spiel mit 20:13 geführt. Das zeigt, mit welcher Qualität wir es zu tun bekommen.« Angesichts der Trainingsleistungen ist Limberg zuversichtlich, dass sich seine Crew zu einer Topleistung aufschwingen kann. »Die Mannschaft ist voll da und fokussiert. Mit einer kompletten Mannschaftsleistung haben wir eine realistische Chance.« Die Abwehr muss sich Ferndorf beherzt in den Weg stellen. »Immer wenn die Deckung gut steht, hält Calli Welge auch gut.«

Dass Hagen mit Marco Stange in einen erfahrenen Schlussmann investiert hat (wir berichteten), zeigt Limberg, »dass die uns zutrauen, den fehlenden Punkt noch zu holen. Hagen hat das Geld in die Hand genommen, um für die Relegation gewappnet zu sein.«

Die Nummer eins des VfL Sebastian Schmidt würde in der Relegation wegen seiner Hochzeitsreise nicht zur Verfügung stehen. Selbst wenn mit Stange ihr Torwarttrainer beim Gegner zwischen den Pfosten stehen sollte - die HSG Handball Lemgo II wird sich Samstag gegen Eintracht Hagen »nicht hängen lassen«, beteuert Youngsters-Geschäftsführer Christian Sprdlik. Nach vier Niederlagen in Folge war zuletzt ein Remis in Wermelskirchen geglückt. »Die Mannschaft ist müde. Die Spritzigkeit aus der Hinrunde fehlt«, verweist Sprdlik auf die Doppelbelastung der Lemgoer Spieler. »Viele trainieren zweimal täglich. Die einen Bundesliga und 3. Liga, die anderen 3. Liga und A-Jugend.« Arjan Haenen und Finn Lemke rücken in den Bundesligakader auf. Da in Lemgo tags darauf ein A-Jugend-Bundesliga-Qualifikationsturnier durchgeführt wird, wird Trainer Niels Pfannenschmidt seine Talente gegen Hagen wohl schonen. »Wir vertrauen nur auf uns«, sagt Pierre Limberg.

Der TuS Ferndorf hatte zwischenzeitlich mal gezaudert, das finanzielle Risiko eines Zweitliga-Aufstiegs mit einem deutlichen »Ja« zu beantworten. Nicht zuletzt der Druck aus dem Umfeld gab den entscheidenden Impuls, die Lizenz zu lösen. Die Planungen des TuS Ferndorf sehen zurzeit so aus, dass Heider Thomas (Bayer Uerdingen) und Bennet Johnen (Borussia Mönchengladbach) als Neuzugänge bestätigt worden sind. Als Abgänge stehen Jonas Faulenbach (TV Hüttenberg), Christian Stelzenbach (Karriereende), Peter Dettling und Mario Allendörfer fest. Gefahndet wird noch nach einem Linkshänder für den rechten Rückraum. Hier flirten die Ferndorfer augenscheinlich mit Simon Breuer (TV Korschenbroich).

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