Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). 31 gehaltende Bälle: Die TSG Altenhagen-Heepen darf sich bei ihrem »Torminator« Pascal Welge bedanken, dass der Verbleib in der 3. Handball-Liga so nah wie nie ist. Nach dem 32:26 (20:14)-Heimsieg gegen LIT Nordhemmern/Mindenerwald ist das komfortable Polster auf Hagen (29:41 in Leichlingen) drei Spieltage vor Serienende erneut auf vier Zähler angewachsen.

»Dafür ist der Keeper doch da. Um das zu reparieren, was wir vorne vermurksen«, feixte Kapitän Tobias Fröbel erleichtert. Dass es im vorletzten Heimspiel nochmal spannend werden könnte, war nach der überzeugenden Vorstellung in der ersten Halbzeit kaum absehbar. Die TSG verwöhnte ihren Anhang mit Zuckerpässen, flotten Spielzügen und Toren. Über 6:3 (8.), 12:5 (17.) und 18:11 (28.) machte der engagierte und effektive Gastgeber kompromisslos klar, dass es in diesem OWL-Derby nur einen Sieger geben könne. Henrik Ortmanns Unterzahltor zum 19:13 (30.) stellte ein Jubiläum dar: Es war sein 900. Treffer im 243. TSG-Einsatz (seit 1998).

Dass es in der zweiten Halbzeit phasenweise »kribbelig« wurde, hatte zwei Ursachen. Zum einen stach Nordhemmerns Maßnahme, mit einer 4:2-Deckung die beiden »Halben« der TSG zu neutralisieren. Das führte zu einer gewissen Verunsicherung; es wurde überhastet abgeschlossen. »Die offensive Abwehr hat uns aus dem Konzept gebracht«, meinte Michael Boy. Zum anderen schwang sich der für den glücklosen Kai Bierbaum gekommene LIT-Torhüter Björn Gerling ebenfalls zu einer großen Leistung auf. »Wir wollten ja nicht, dass es langweilig wird«, schmunzelte Daniel Meyer, mit 7/1 Treffern zum dritten Mal in Folge TSG - Haupttorschütze.

Nach dem 21:15 (32.) verhalf selbst eine Überzahl nicht, um die Räume kreativ zu nutzen. Auch Pascal Welges Paraden konnten nicht verhindern, dass der Gast beim 22:20 (41.) erstmals wieder in Schlagweite war. Auch ein erneuter Zwischenspurt – Jens Limbach markierte per Gegenstoß das 26:21 (44.) – sollte keine Vorentscheidung darstellen. Insbesondere Simon Witte bereitete der bröckelnden Bielefelder Deckung nun große Probleme – 27:25, 28:26 (54.), Fangfehler Tobias Fröbel. Doch Nordhemmern konnte die Möglichkeit, auf ein Tor zu verkürzen, nicht nutzen. In Überzahl zurrten Marcel Müller, erneut Limbach per Gegenstoß, Kunisch und Richter den Heimsieg fest – 32:26 (58.). »Wir haben Hagens schöne Vorlage genutzt. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten«, bekannte Fröbel.

Pascal Welge bedankte sich artig bei seiner Deckung. »Die Jungs waren von Anfang an konzentriert bei der Sache und haben es mir so leicht gemacht, ins Spiel reinzukommen.« Auch seine Video-Hausaufgaben (»Nordhemmerns Spieler haben ein sehr klares Wurfbild«) hätten ihm geholfen.

Unter den 380, die »sein Wohnzimmer« bevölkerten, saß zum ersten Mal seit seinem Weggang nach Hamburg der langjährige TSG-Kapitän Johann-David Starck. »Eine befremdliche Situation. Ich würde mir am liebsten sofort ein TSG-Trikot überziehen.« Ein dickes Kompliment hatte er für Benjamin Richter übrig. »Ich habe ihn zum ersten Mal spielen sehen. Sowas Schlitzohriges. Ich bin ab jetzt sein größter Fan. Schade, dass er die TSG verlässt.«

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.