Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Keine Panik. Läuft alles »normal«, wird die TSG Altenhagen-Heepen am Samstag zu Hause den Absteiger LIT Nordhemmern/Mdw. schlagen und Eintracht Hagen tags zuvor beim Zweiten Leichlinger TV verlieren. Dann könnte Drittligist TSG wieder mit einem Vier-Punkte-Polster in den Mai tanzen, das Gastspiel beim Schlusslicht Ahlener SG vor Augen.

Mittelmann Marcel Müller hat bei der TSG Altenhagen-Heepen noch nicht für die kommende Saison unterschrieben. »Ein Vorstellungsgespräch steht bei mir noch aus. Ich kann halt noch nicht sagen, wie meine Arbeitszeiten aussehen«, sagt der Physiotherapeut, der sich unter anderem beim Klinikum in Düsseldorf beworben hat. Ein Wegzug des Spielmachers ins Rheinland scheint also möglich. Für den Drittligisten, der auf dem Markt bereits nach Alternativen fahndet, eine missliche Situation. Bis »Ende April« will Müller seine berufliche Perspektive geklärt wissen. »Sollte ich zurück nach Düsseldorf gehen, werde ich sicher nicht mehr 3. Liga spielen.«

Spielpraxis fehlt
Nach zwei schweren Verletzungen (Kreuzbandriss, Achillessehnenriss) hat sich Marcel Müller wieder zurückgekämpft. Auch konditionell fühlt er sich auf dem aufsteigenden Ast. »Mir fehlt nur die Spielpraxis«, sagt der 29-Jährige. Sollte die TSG die Geduld verlieren und kurzfristig »Ersatz« für den Rückraum verpflichten, stünde Müller, seit 2006 TSG-er, ohne Klub da. »Es gibt in der Region genug leistungsstarke Mannschaften unterhalb der 3. Liga, die mich gebrauchen könnten. Ich mache mir da eigentlich keine Gedanken.«

Ferndorfer Irritiationen
Schien vor zwei Wochen noch alles klar mit Ferndorfs Willen, den Aufstieg in die 2. Liga wahrzunehmen, so mehrten sich zwischenzeitlich Indizien, dass der Westdeutsche Meister aus wirtschaftlichen Gründen noch eine Kehrtwendung machen und verzichten wolle. Dieser Fall, für den der ehrgeizige serbische Trainer Caslav Dincic schon Konsequenzen androhte, wäre angesichts der Stimmung in der Region einer Selbstdemontage gleichgekommen. Am Sonntag dann die Entwarnung: Der Vorstand gab eine offizielle Erklärung ab, ob des »großen Zuspruchs« im Umfeld und trotz eines »engen Haushaltsplanes« fristgemäß die Lizenzunterlagen beim DHB einreichen zu wollen. Der TuS Ferndorf gastiert am 12. Mai auch noch bei der TSG Altenhagen-Heepen.

Dragan ist wieder da
Zum TSG-Heimspiel gegen LIT am Samstag werden Dragan Ljakic und seine Frau Tanja im Heeper Dom erwartet, seit gestern auf kurzer Stippvisite in der früheren Heimat. »Am 1. Mai geht's wieder zurück«, erklärt der Serbe, der in Kragujevac inzwischen eine neue Tätigkeit angenommen hat. »Ich soll das Marketing für die Damen im dortigen Handballverein etwas ankurbeln. Die Truppe spielt in der serbischen Superliga, vergleichbar mit der Bundesliga, und steht dort auf Platz drei«, erklärt der frühere TSG-Busfahrer, der immer noch die Vereinshomepage betreut. »Es geht nichts über meine TSG.«

Platz acht soll her
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck war mit anderen Ansprüchen in die Saison gegangen, als bis zum viertletzten Spieltag auf die Abstiegszone blicken zu müssen. So gab es auch keinen frenetischen Jubel, als durch den 26:23-Heimsieg gegen Teutonia Riemke der Klassenerhalt endgültig festgezurrt war. »Erleichterung ist schon dabei«, gestand Trainer Walter Schubert: »Ich hoffe, das gibt uns jetzt noch einmal einen Kick für die letzten drei Spiele. Wir können uns mit fünf Siegen aus der Saison verabschieden und noch den achten Tabellenplatz erreichen. Das wäre zumindest ein positiver Ausklang der Serie.«

Nolte greift an
Im Saisonfinale läuft TuS 97-Torwart Cornelius Nolte zu großer Form auf. In Schalksmühle und gegen Riemke ebnete er den Jürmkern den Weg zum Erfolg. »Ich will mir in den letzten Spielen weiteres Selbstvertrauen holen, ehe ich zur TSG wechseln werde«, sagt Nolte. In der Hoffnung, im Sommer bei einem Drittligisten anzuheuern, sagt der 24-Jährige: »Dann werde ich noch einmal eine Schippe draufpacken und voll angreifen.«

Gladbeck ist aufgestiegen
Dank Schützenhilfe der HSG Augustdorf/Hövelhof (30:32-Sieg über HSE Hamm) steht der VfL Gladbeck als Aufsteiger zur 3. Handball-Liga fest. Mit 27:21 hielt die Mannschaft von Meistermacher Holger Krimphove den ärgsten Verfolger TuS Spenge nieder, der aber Zweiter blieb. »Gladbeck hat verdient gewonnen und steigt zurecht auf«, gratulierte TuS-Trainer Achim Frensing. Stolz präsentierten die Spieler ihre Aufstiegs-T-Shirts. »Dritte Liga, wir kommen«, war darauf zu lesen. Krimphove wurde als »Glücksgriff« gefeiert. In seinem dritten Jahr als Gladbecker Trainer glückte ihm nach zwei Vize-Meisterschaften der Aufstieg.

Neu-Trainer stehen bereit
In der Bezirksliga sind die HSG Schröttinghausen-Babenhausen und TG Schildesche drei Spieltage vor Schluss kaum noch zu retten. Drei (TG) bzw. vier Punkte (HSG) beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer. »Wir kämpfen weiter. Sollten wir absteigen, wird in Schildesche aber auch im nächsten Jahr Handball gespielt«, versichert Abteilungsleiter Christoph Tietz. Mit Ausnahme von Kreisläufer Jan Flada und Torwart Robin Stoltze (beide EGB Bielefeld) hätten alle Spieler auch für die Kreisliga A zugesagt. Die Abwerbungsversuche anderer Vereine findet Tietz übrigens nicht okay: »Da werden junge Spieler verrückt gemacht, obwohl sie noch lange nicht so weit sind.« In der Trainerfrage strebt Schildesche eine intern Lösung an. Ludwig Vogel hat seine Bereitschaft signalisiert, die Nachfolge von Stephan Neitzel (TuS Brake) anzutreten. »Er könnte das aber nicht allein machen«, sagt Tietz. In Babenhausen steht Jugendwart Uli Stirken als Nachfolger für Udo Kompa bereit.

Talfahrt der HT-Frauen
Die Talfahrt der Senner Verbandsliga-Frauen hat dramatische Züge angenommen. Nach acht Spielen ohne Sieg und vier Niederlagen in Folge droht dem Team von Trainer Björn Piontek der Abstieg. Senne und Wettringen II liegen punktgleich am Tabellenende, drei Teams mit nur einem Punkt mehr zittern ebenfalls. Da Lenzinghausen vor der Saison zurückgezogen hat, muss nur noch der Letzte in die Landesliga absteigen. Kurios: Sollten am Ende Senne und Wettringen punktgleich unten stehen, wäre auch der direkte Vergleich zwischen diesen Teams gleich. »Dann gäbe es ein Entscheidungsspiel«, sagt Staffelleiterin Paula Beimesche. Soweit will es das Handball-Team aus dem Bielefedler Süden aber nicht kommen lassen. Teammanager Stephan Quilling: »Wie stecken in einer ganz schwierigen Lage. Jetzt geht es darum, alles auf das Heimspiel am Samstag gegen Oberlübbe zu fokussieren.«

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.