Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Pascal Welge verlässt die TSG Altenhagen-Heepen. Das ,,Urgewächs'' bleibt in der 3. Handball-Liga West, sogar in Ostwestfalen: Der 24-Jährige hat am Montagabend Nägel mit Köpfen gemacht und schließt sich zur neuen Saison GWD Minden II an. Die ,,schöne Perspektive'' am Wiehen habe den Ausschlag gegeben. ,,Das ist definitiv keine Entscheidung gegen meine TSG, sondern eine für etwas Neues'', beteuert er.

Von der TG Münden, mit der Welge ebenfalls verhandelte, hatte es in der Vorwoche eine Absage ergeben. ,,Die Sache mit Minden hat sich dann spontan ergeben. Die suchten einen Torwart mit Drittligaerfahrung. Ich werde bei GWD II die Nummer eins sein, regelmäßig abends auch bei der Ersten mittrainieren und mich so sportlich weiterentwickeln können'', sagt Welge, der mit Horst Bredemeyer und Aaron Ziercke an einem Tisch gesessen hatte. ,,Das hat sich alles gut angehört. Ich sehe das als Chance. Es ist schön, mal eine andere Wertschätzung erfahren.'' Den Kontakt hatte Spielerberater Karl-Heinz Tiemeyer hergestellt.

Die Enttäuschung von TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann kann Pascal Welge nachvollziehen. ,,Ich habe immer mit offenen Karsten gespielt und schon frühzeitig meine Ambitionen auf einen Tapetenwechsel angekündigt. Doch ich habe auch mal gesagt, dass ich, wenn ich in Ostwestfalen bleibe, weiter für die TSG spiele.'' Dass es so nun nicht gekommen ist, tut Welge leid. Der Kontrakt mit Dankersen ist vorerst auf ein Jahr datiert. ,,Ich spiele seit den Minis bei der TSG. In zwei Jahren, wenn ich im Beruf bin, hätte ich so einen Schritt wohl nicht mehr gemacht. Ich möchte mir später aber nicht selbst vorwerfen müssen, es woanders nicht wenigstens probiert zu haben.''

Für den abstiegsbedrohten Bielefelder Drittligisten, dessen Umbruch immer stärkere Ausmaße annimmt, ist Welges Weggang ein Schlag ins Kontor. Da auch Florian Ostendorf geht, müssen zwei neue Keeper her. Welge verspricht: ,,Ich möchte die TSG auf keinen Fall mit dem Abstieg verlassen und alles dafür tun, dass wir drin bleiben.''.

Der künftige Trainer Micky Reiners zeigte sich enttäuscht von Welges Votum. ,,Ich hatte in der Vorwoche mit Alexander Koke gesprochen und wusste, dass die TG Münden ihm kein Angebot macht. Da war ich eigentlich ganz entspannt. Dass GWD plötzlich im Boot war, hat mich doch überrascht. Dieser Fall war nicht vorher zu sehen.''

Nach der Absage Tobias Linkes, der nun doch in Spenge bleibt, wird mit Volldampf nach Qualität auf dem Pfosten-Posten gefahndet. ,,Unsere Gespräche mit möglichen Kandidaten waren auf Eis gelegt. Die werden wir jetzt wieder intensivieren. Wir brauchen Qualität im Tor, die es ermöglicht, unsere Ziele zu erreichen'', so Reiners.

Weiterhin wird nach einem weiteren Rechtsaußen neben dem Lemgoer Rene Wolff (18) gesucht. Auch ein Kreisläufer, der zudem im Deckungszentrum spielen kann, steht auf der Liste. Dieses Anforderungsprofil trifft auf Matthias Geukes (ASV Hamm II) zu, der wie berichtet nach Milse zieht.

Mit Heiner Steinkühler (SF Loxten) und Jannik Rauchschwalbe (HL Lemgo III) hat Reiners seine beiden Wunschkandidaten für die Halbposition bekommen. Gespräche mit Steffen Rohlfing (LIT Nordhemmern) als Rückraum-Allrounder führten zu keiner Einigung.

Erfreut hat Reiners das Geschenk aus Lemgo zur Kenntnis genommen. ,,Zwei Punkte vom Tabellenführer - wenn die Mannschaft es ernst nimmt und alles gibt, weiß ich nicht, auf welche Fügung sie noch hofft'', ist der neue TSG-Trainer auf die Reaktion am Samstag in Wilhelmshaven gespannt.

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