Bielefeld (WB/jm). Den selbstbewussten Worten im Vorfeld hat die TSG Altenhagen-Heepen am Abend auf dem Parkett keine Großtaten folgen lassen. Der Handball-Drittligist ging in der Schwanenhalle des TuS Wermelskirchen 27:37 (12:20) unter und kürte den Gegner damit vorerst wieder zum Spitzenreiter.

Der engagierte Carl Moritz Wagner half mit fünf Toren und etlichen herausgeholten Siebenmetern mit, die Drucksituation auf seine früheren Kameraden zu erhöhen. In der Vorwoche hatte die aufmerksame TSG dem OSC Rheinhausen 19 Tore in 60 Minuten gegönnt. Gestern fiel die Deckung in alte löchrige Zeiten zurück. Vorne zu fehlerhaft, hinten nicht kompakt genug: »Der Drops ist gelutscht«, wirkte Geschäftsführer Manfred Quermann zur Pause schon recht desillusioniert.

»Wie weggeblasen« empfand Trainer Helmut Bußmeyer das zarte Selbstvertrauen des ersten Saisonsieges. »Wir waren permanent einen Schritt zu langsam und in der Deckung nicht präsent genug«, sagte er enttäuscht.

Weil die TSG-Angreifer nicht energisch auf die Nahtstellen gingen, sah sich Wermelskirchens 6:0-Abwehr keinen großen Schwierigkeiten ausgesetzt. Zu Beginn dielten die »blauen Jungs« wohl ordentlich mit. Nach Krauses 6:8 (10.) erhöhte der Hausherr die Schlagzahl. Die TSG bekam die flotten Angriffskonzeptionen nicht unterbunden und sah sich nach elf Minuten nicht zum ersten Mal in dieser Saison einem deutlichen Rückstand ausgesetzt – 6:11. Mit dem Unterschied, dass es diesmal noch weit schlimmer kommen sollte. Daran konnte auch Florian Ostendorf nichts ändern, der in der 14. Minute (7:12) zwischen die Pfosten wechselte. Pascal Welge hatte bis dahin bloß einen Ball anpacken können.

Nach dem 12:20 zur Halbzeit legte die TSG einen Blitzstart hin. 4:0 Treffer in Folge binnen sechs Minuten (Kappelt, Meyer 2, Ortmann) zwangen TuS-Trainer Lars Hepp zum frühen Timeout und schürten Hoffnungen bei Betreuer Heinz König, der das Geschehen grippebedingt daheim am Live-Ticker verfolgte. Es war gestern erst sein drittes Spiel seit 1998 (von insgesamt 384), das er verpasste.

Mit dem 16:20 hatten die Gäste ihr Pulver schon verschossen. Wermelskirchen antwortete mit 9:0 Toren in Folge. Das 16:29 (47.) nötigte Helmut Bußmeyer eine Auszeit ab. Michael Boys Siebenmeter zum 17:29 beendete eine zwölfminütige Torflaute. Nach dem 17:33 bewies der Vorletzte immerhin Moral, bäumte sich gegen die drohende Klatsche auf und betrieb mit einer versöhnlichen 10:4-Schlussphase noch erfolgreich Ergebniskosmetik. »Wermelskirchen war eindeutig besser besetzt, in jeder Beziehung schneller und wurfstärker«, fand Beiratssprecher Fritz Kölling.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.