Von Jörg Manthey

Bielefeld. Die Favoritenrolle im Heeper Dom sollte eindeutig vergeben sein. Aufsteiger HSG Handball Lemgo II hat am Vorsonntag den Westdeutschen Meister TuS Ferndorf beherrscht (39:34), die bedauernswerte TSG Altenhagen-Heepen ein 27:40-Debakel in Minden erlitten.

Die Karten werden am dritten Spieltag der 3. Handball-Liga neu gemischt. »Ich glaube nicht, dass sich die Mannschaft in eigener Halle nochmal so vorführen lassen will«, erkennt Trainer Helmut Bußmeyer »gute Ansätze« im Training. Die Stimmungslage sei kämpferisch, der Situation angemessen. »Vielleicht schaffen wir es ja sogar erstmals in dieser Punktrunde, einen Siebenmeter zugesprochen zu bekommen«, sagt er.

Bußmeyers Ansinnen, am Samstag (19 Uhr) eine stabile Deckung auf die Platte zu stellen, beginnt schon im Angriffsverhalten. »Wir müssen die Quote unserer Eigenfehler reduzieren und vorne geduldiger spielen«, lautet die Vorgabe. Keine »halben Chancen« nehmen. Der Ball dürfe gerne auch mal »versteckt« werden. Soll heißen, die Angriffe hart am Zeitspiel zu fahren. Wie Minden II pflegt Lemgo II ein kompromissloses Konterspiel und nimmt Geschenke jederzeit an. Bußmeyer hofft auf eine passende Tagesform seines kleinen Kaders; darauf, dass sich nicht wieder so eine Eigendynamik entwickelt wie in Dankersen. »Wir haben eine gute erste Sieben. Wenn alle das spielen, was sie können.« Marcel Ortjohann (krank) musste Dienstag und Mittwoch mit dem Training aussetzen.

Die Lemgoer siegten am Dienstag gegen die Nationalmannschaft Bahrains mit 33:29 (15:15). Trainer Niels Pfannenschmidt, der seinem Team eine »sensationelle Entwicklung« bescheinigt, nutzte den internationalen Vergleich zum Experimentieren. Youngsters-Geschäftsführer Christian Sprdlik kündigt ein selbstbewusstes Lemgoer Team an. »Aber wir wollen die Kirche im dorf lassen. Wir sind Aufsteiger, die TSG ist ein gestandener Drittligist. Wir werden nicht den Fehler begehen, Altenhagens bisherige Ergebnisse als Maßstab zu nehmen. Es wird schon Respekt von unserer Seite da sein, auch wenn wir wirklich gut drauf sind.«

Der dynamische Gast, der konsequent die schnelle Mitte spielt, verfügt über einen eingespielten, individuell stark besetzten Kader. Der wurde durch den Bundesliga-erfahrenen Leif Anton (Eintracht Hildesheim), den 2,02-Meter-Hünen Finn Lemke (HSG Schwanewede) oder den flinken Thorben Kirsch (VfL Gummersbach) noch aufgewertet. Mit den »Halben« Nikolai Link und Arjan Haenen sind zwei Spieler dicht dran am TBV-Bundesligateam. Und Torhüter Dominik Formella gehört zu den stärksten seiner Zunft in der Klasse. »Wir haben unser Können schon aufblitzen lassen. Es macht Spaß, dieser Mannschaft zuzusehen. Die Nachwuchsförderung ist die Speerspitze unseres Jugendkonzepts«, meint Sprdlik stolz, Pfannenschmidt ergänzt artig: »Wir wollen Talente ausbilden und den Klassenerhalt schaffen.«

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