Von Jörg Manthey

Bielefeld (WB). Geht da noch was? Der Blick auf das Restprogramm der 3. Handball-Liga – siehe unten – schürt vage Hoffnungen, dass die TSG Altenhagen-Heepen doch noch ins Meisterschaftsrennen eingreifen kann. Die »kleine« Einschränkung: Der Jäger benötigt vier Siege plus Fremdunterstützung!

Ungeachtet der Aussicht, dass die TSG-Chefetage am 20. April wegen fehlender finanzieller Ressourcen offiziell den Aufstiegsverzicht erklären könnte, bahnt sich ein spannendes Saisonfinale an. »Es dürfte noch die ein oder andere Überraschung geben«, sagt Vorsitzender Heinrich Rödding; überzeugt davon, dass die TSG die restlichen vier Partien, angefangen mit dem vorletzten Heimspiel am Samstag gegen Absteiger TSG Hatten-Sandkrug, »gnadenlos« und »mit Volldampf« angehen werde.

Rödding prohezeit, dass der aktuell deutlich führende Spitzenreiter Ferndorf »nicht so glatt durchkommen« werde. Schon der kommende Samstag hält eine Stolperfalle für die Kreuztaler parat: Ferndorf muss zur HSG Barnstorf-Diepholz. Die litauische Fraktion der 3. Liga, Anfang Mai beim finalen Gastspiel im Heeper Dom vielleicht schon abgestiegen, ist viertbeste Rückrundenmannschaft und kämpft noch um die Versetzung. »Solche Spiele machen keinen Spaß. Es ist unangenehm, gegen Truppen zu kämpfen, die sich im Abstiegskampf befinden«, weiß Johann-David Starck.

Der Kapitän wird Bielefeld nach dieser Saison aus beruflichen Gründen Richtung Hamburg verlassen und ist hin- und hergerissen bei dem Gedanken, womöglich noch in den Genuss von Relegationsspielen zu kommen. »Ich weiß nicht, ob Bielefeld Zweitligandball möchte. Es wäre für mich echt eine Riesenüberraschung, wenn sich eine Etatexplosion bewerkstelligen ließe«, sinniert Starck, der es als wohltuend empfindet, dass keine Wasserstandsmeldungen hinsichtlich der Sponsorenakquise an die Mannschaft herangetragen werden. »Es wird kein Einfluss genommen. Wir haben völlig freie Hand.«

Vor dem Auftritt beim Spitzenreiter am 30. April ist Johann-David Starck stolz darauf, was die TSG in dieser Saison geleistet hat. »Ich bin zufrieden mit dem Tabellenstand. Wer zu Hause gegen Minden verliert oder einen Punkt in Hagen liegen lässt, der hat den Anspruch nach ganz vorne eigentlich verwirkt«. Auch wenn vom 20. April an die Weichen auf Rot stehen sollten – auf die restlichen Partien soll ein Nein zur Zweitklassigkeit keinen Einfluss nehmen. »Es macht trotzdem Spaß, in der Ferndorfer Hölle zu gewinnen. Diese Duelle sind immer etwas Besonderes«, sagt Starck. Fehlen wird in der Sporthalle Stählerwiese auf jeden Fall Linkshänder Carsten Kappelt, der zu dieser Zeit in Dubai weilt – als Brautführer bei der Hochzeit seines Kumpels Darius Ghassem-Khanloo.

Sollte die TSG beim Platzhirsch die Sensation schaffen, könnte Ferndorf in der Woche drauf beim starken Leichlinger TV gänzlich ins Straucheln kommen. Bliebe als dritte Variable der aktuelle Zweite TuS Wermelskirchen, der aber das wohl undankbarste Programm des Spitzentrios zu absolvieren hat.

Spannendes Finale in Liga 3: Das Restprogramm des Spitzentrios

TuS Ferndorf
1. Platz, 40:12 P., 825:702 T.
9. April.- Barnstorf-Diepholz (A)
30. April.- Altenhagen-Heepen (H)
7. Mai - Leichlinger TV (A)
14. Mai - LIT Nordhemmern (H)
WB -Tipp: 6:2 Punkte

TuS Wermelskirchen
2. Platz, 37:15 P., 790:710 T.
10. April - TuS Spenge (H)
30. April - Bayer Uerdingen (A)
7. Mai: - Schalksmühle-Halver (H)
14. Mai - GWD Minden II (A)
WB -Tipp: 5:3 Punkte

TSG Altenhagen-Heepen
3. Platz, 36:16 P., 793:752 T.
9. April - TSG Hatten-Sandkrug (H)
30. April - TuS Ferndorf (A)
7. Mai - Barnstorf-Diepholz (H)
14. Mai - HSE Hamm (A)
WB -Tipp: 6:2 Punkte