Bielefeld (WB/jm). Der Spitzenreiter-Bezwinger freut sich auf die Gelegenheit zur Revanche gegen seinen »Angstgegner«. LIT Handball/Nord- hemmern, Samstag (19 Uhr) Gast im Heeper Dom, hat die zurückliegenden beiden Meister-schaftsspiele gegen die TSG Altenhagen-Heepen jeweils klar gewinnen können.

Beide Male saß Michael Boy, damals noch bei GWD Minden II unter Vertrag, als Beobachter auf der Tribüne. Er kennt LIT-Torhüter Kai Bierbaum aus vielen gemeinsamen Beachhandballjahren. Mit dem Team der Sand Devils wurden sie zweimal Deutscher Meister. »Die TSG ist beide Male auf dem falschen Fuß erwischt worden. Bei LIT passte alles, bei der TSG nichts«, registrierte Boy eine merkwürdige Eigendynamik in den Spielen, die Nordhemmern am Vorwochenende bei der unerwarteten 26:32-Heimniederlage gegen Barnstorf/Diepholz selbst zu spüren bekam. Dabei hatte der tief enttäuschte LIT-Trainer Bert Fuchs im Vorfeld von einer »richtungsweisenden Partie« gesprochen. Wie genau diese Richtung aussieht, möchte die TSG Samstag gerne aufzeigen . . . Boy: »Für uns spielt es keine Rolle, ob Nordhemmern gewonnen oder verloren hat. Die werden so oder so heiß sein.«

Rückraumkanonier Jens Wiese, der zum Bundesligakader des TuS N-Lübbecke gehört und schon so oft den Unterschied ausgemacht hat, kommt nach seiner Knieverletzung immer besser in Tritt. Noch ist der »Halblinke« aber nicht wieder bei 100 Prozent – vielleicht ein Plus für die TSG.

»Unsere Abwehr wird der Schlüssel zum Sieg. Wir müssen es schaffen, gegen die immer noch klasse Besetzung des Gegners wieder mit der gleichen Einstellung wie in Leichlingen zuzupacken. Da war die Begeisterung am Verteidigen fantastisch. Jeder ist für den anderen dagewesen und hat sofort ausgeholfen, wenn's nötig war.«

Michael Boy wehrt sich nicht dagegen, die Favoritenbürde anzunehmen. »Wir haben eine gute Phase, die wir uns aber auch selbst erarbeitet haben. So ein toller Sieg wie der in Leichlingen, als alle am Limit gearbeitet haben, macht sich natürlich auch im Training bemerkbar. Die Stimmung ist noch besser,« berichtet er. Der Mittelmann versteht sich inzwischen »blind« mit seinen Nebenleuten. »Die einstudierten Spielzüge passen immer besser.«

Bizarr: Fast die gesamte 3. Liga steht mit dem Rücken zur Wand. »Heute sind wir Dritter. Aber wenn's dumm läuft, kann's in drei Wochen schon wieder ganz anders aussehen. Das geht so schnell. Am klügsten ist es wirklich, nur von Spiel zu Spiel zu denken,« warnt Boy vor der trügerischen Tabelle, die die TSG drei Pünktchen hinter dem Spitzenreiter ausweist.

»Wir wollen uns unsere gute Grundstimmung bewahren. Da fällt es allen leichter, sich im Training trotz kleinerer Wehwehchen voll reinzuhauen,« erzählt der Student, der auch am Schreibtisch sein Bestes geben muss: Im Februar steht für den angehenden Lehrer die Germanistikprüfung an. In Sachen Vertrags-verlängerung sei zwar nichts perfekt, doch die erste Gesprächsrunde offenbarte wohl ein beidseitiges Interesse. »Ich kann mir gut vorstellen, ein weiteres Jahr zu bleiben, und diese Bereitschaft habe ich auch seitens des Vereins verspürt.«

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