Bielefeld (WB/jm). Patrick Welge (21) ist Kreisläufer beim Handball-Landesligisten TuS Brake. Sein älterer Bruder Pascal (24) hütet das Tor der drei Klassen höher spielenden TSG Altenhagen-Heepen. Nicht zuletzt diese Familienbande bringt Farbe in die Zweitrundenpartie des WHV-Pokals (heute Abend, 20.15 Uhr, Sporthalle Heepen).

Solche Szenen wie zu Beginn der letzten Endrundenpartie im Kreispokal, die die TSG am Sonntag gegen Brake locker mit 15:8 gewann, wünscht sich Patrick Welge für heute öfter. Da wuchtete er seinem Bruder dem Ball zum 1:1-Unentschieden ins Netz.

»Gelegentlich muss ich ihm zeigen, wer der große Bruder ist. Ich hoffe, das gelingt mir auch im Pokal«, frotzelt Pascal Welge. »Aber er lässt nicht mehr alles mit sich machen. Der Junge hat sich gut gemacht«. Der verbale Konter: »Calli stichelt so oft; das möchte ich ihm im Spiel heimzahlen.«

Patrick Welge, in der Ausbildung zum Industriekaufmann, arbeitet fleißig an sich und ist regelmäßig mittwochs Trainingsgast bei der TSG. »Das hilft mir, mich weiter zu entwickeln. Ich habe mir noch einiges vorgenommen. Die Landesliga ist nicht mein Endziel«.

Kreisläufer ist der härteste Job im Handball und »der schönste«, den der Braker sich vorstellen kann. Entsprechend viel Körpermasse bringen Spieler für dieses umkämpfte Terrain mit. Pascal Welge bescheinigt seinem Bruder denn auch, athletisch zugelegt zu haben. »Aber er ist ein anderer Typ. Patrick hat eine echt gute Dynamik und ist nur schwer zu halten. Er reißt sich prima los. Für die Landesliga ist er bald eigentlich eine Nummer zu gut«.

Sollte die TSG mal offiziell bei Patrick Welge anfragen, »dann nehme ich dankend an«, sagt der mit leuchtenden Augen. Wobei er weiß, dass solch ein Schritt wohl etwas zu früh käme. Gleichwohl wäre es ein beidseitig großer Wunsch, mal zusammen in einer Mannschaft zu spielen. Die Welge-Brüder hoffnungsfroh: »Vielleicht kommt es irgendwann mal dazu.«
Pascal Welge verspricht für heute Abend eine motivierte TSG. »Es war im vergangenen Jahr ein schönes Erlebnis, gegen den VfL Bad Schwartau zu spielen. Wir wollen uns unbedingt wieder für den DHB-Pokal qualifizieren.«

Dass die Partie wegen des Wasserschadens in der Braker Halle nach Heepen verlegt worden ist, ficht Patrick Welge nicht an. Der Mitorganisator der beliebten Bielefelder Handball-Party (im Oktober zum sechsten Mal) freut sich aufs »Heimspiel« und äußert sich ähnlich zuversichtlich. »Denken wir realistisch, wird sich die TSG das wohl nicht nehmen lassen. Doch wir sind im Moment gut drauf. In der Mannschaft passt es einfach. Wir haben schon gute Spiele gezeigt und auch Jöllenbeck 50 Minuten ärgern können.«

Ein Lob des Spielers geht an Trainer Andreas Köckeritz, vor der Saison von der TG Lage gekommen; auch wenn der ihn in der Kreispokal-Endrunde gegen die TSG gefühlt zu früh ausgewechselt habe. Der ehemalige TBV-Bundesligahandballer, der zudem zwischen 1994 und 1996 als Linksaußen für Bielefelds Zweitligisten in 81 Partien 316/127 Tore markierte, sei »mit Herzblut bei der Sache und strahlt Kompetenz aus.«

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