Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Im Durchschnitt trifft Christopher Kunisch achtmal pro Spiel. Klar, dass dem mit einem starken Drang zum Tor ausgestatteten Neuzugang des Handball-Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen längst die Herzen der TSG-Fans zugeflogen sind. Nach acht Spieltagen ist der 25-Jährige mit 65/15 Treffern die klare Nummer eins der Liga- Torschützlistenliste.

Für den vielseitig verwendbaren Rückraumspieler, der 15 von 20 Siebenmetern verwandelt hat, allenfalls ein »schöner Beigeschmack« und »nicht das, worauf ich gucke. Ich freue mich mehr über Siege. Mit der Mannschaft oben zu stehen, ist schöner«.

Dass er ausgestattet ist mit der Lizenz zum Schießen, soll am Samstag (19 Uhr, Heepen) der Tabellenzweite SG Schalksmühle-Halver zu spüren bekommen. »Wir haben mit Christopher Kunisch ganz ohne Zweifel den Richtigen geholt, um Henrik Ortmann zu entlasten. Das wird von Spiel zu Spiel deutlich«, sagt TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann.

Der Neuzugang hat seinen Mut, GWD Minden gegen die TSG einzutauschen, nicht bereut. »Ich bin gut aufgenommen worden und fühle mich in der Mannschaft sehr wohl. Das ist hier was anderes als in Minden. Insofern bringt es mich in meinem Reifeprozess, in meiner Entwicklung natürlich weiter«.

Kunisch, der mit Michael Boy eine Fahrgemeinschaft bildet, absolviert in Dehme eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Wer in Minden wohnt und zuvor 13 Jahre lang in GWD-Teams geprägt worden ist, der guckt natürlich mit einem Auge immer noch, was sein alter Klub so macht. Auch dieser Blickwinkel dürfte Kunisch erfreuen. Schließlich führt GWD I die Tabelle der 2. Bundesliga an, und Ligarivale GWD II mausert sich nicht erst nach dem 36:31 gegen Ferndorf zunehmend zum Favoritenschreck. »Ich hab' gehört, dass die am 14. November gegen uns alles aufbieten werden, was sie haben«. Für den 25-Jährigen, der in Magdeburg geboren ist, wird das dann ein besonderes Treffen. »Ich habe ja viele Freunde da, und die Dankerser Zeit hat mich schließlich geprägt«.

Aber ehe er seine Ex-Kollegen mit Breitseiten beglückt, gilt seine volle Konzentration der SG Schalksmühle-Halver. »Der Sieg über Spenge hat uns das Selbstbewusstsein beschert, dass du brauchst, um so ein knappes Ding wie in Uerdingen zu drehen. Jetzt wollen wir zu Hause nachlegen«.

Klar, dass Christopher Kunisch gehalten werden soll. Manfred Quermann hofft, dass die Atmosphäre im Team und rund um den Klub ein gewichtiges Argument für die Orientierung des Spielers darstellt. »Wir haben eine beidseitige Option für ein weiteres Jahr vereinbart«, erzählt er.