1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 01.02.10
Bielefeld (WB/jm). Eine »erstklassige Einstellung« attestierte Interimstrainer Martin Räber dem Handball-Regionalligisten TSG Altenhagen-Heepen beim schwer erkämpften 28:25 (12:12)-Auswärtssieg gegen den Soester TV. Sieben Minuten vor Schluss lagen die Gäste noch mit 22:24 zurück. »Entscheidend war letztlich, dass wir von unseren individuellen Fähigkeiten her besser aufgestellt waren«, meinte Räber.

Gegen Mittag hatte Torhüter Pascal Welge bei ihm angeklingelt und sein Leid geklagt: Magen- und Darmprobleme, Einatz fraglich. So war Johnny Dähne in Soest gefordert. Er zeigte einen Tag nach seinem 28. Geburtstag eine Leistung, die Räber mit dem Prädikat »40 Minuten überragend« adelte. Dähne brachte es auf insgesamt 22 Paraden.

»Johnny hat uns im Spiel gehalten«, prangerte Geschäftsführer Manfred Quermann in der Halbzeitpause »ein paar leichtsinnige Ballverluste« an. Das 12:12 zum Seitenwechsel war für ihn ernüchternd. »Soest war mit seinen Mitteln im Angriff doch arg begrenzt«. Beide Teams agierten im Angriff nervös und mit einer hohen Fehlerquote. »Wir haben nicht diszipliniert genug spielt«, bemängelte Räber »Probleme im Aufbau« und »Zehn-Sekunden-Angriffe ohne Vorbereitung. Die waren für uns tödlich«.

Die quirligen Soester zogen etwas davon. Den 13:15-Rückstand drehten Müller, Ortmann (2) und Öttking in eine 17:15-Führung, die beim 19:20 schon wieder futsch war. »Aber wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Das hat jeder einzelne ausgestrahlt«, so Räber, der beim 22:24 mit einer Auszeit Kräfte freikitzeln wollte. Das glückte. Selbst der kranke Pascal Welge vermochte nun noch Impulse zu setzen. Er leitete zwei Gegenstöße ein. Jens Limbach schaffte den 24:24-Ausgleich, Florian Öttking per Siebenmeter die 25:24-Führung. Trotz Unterzahl – Zeitstrafe gegen Wagner – spulte der Aufsteiger die letzten zwei Minuten routiniert im Stile einer Spitzenmannschaft herunter. Gegen Soests offene Manndeckung erhöhten Limbach und Ortmann auf 27:24 – die Entscheidung.

»Das war der erwartet schwere Gegner. Die haben mächtig Druck gemacht«, pustete Martin Räber erleichtert durch. Alles, was er sich im Vorfeld zurecht gelegt hatte, sei schon in der ersten Hälfte zerstört worden, nachdem Christian Grunow sich zwei Zeitstrafen eingefangen hatte und Carsten Kappelt unglücklich spielte. Moritz Schneider kam auf halblinks zu ersehnten Spielanteilen, derweil Henrik Ortmann in den rechten Rückraum auswich.

Tobias Fröbel trudelte beruflich bedingt erst eine Viertelstunde nach Spielbeginn in Soest ein. So konnte der »Kiwi« Carl-Moritz Wagner nach halbjähriger Handball-Abstinenz seine Qualitäten am Kreis einbringen und erzielte sogar zwei Tore. Räber: »Hinten hat er ordentlich geackert«.

Als Trainer Helmut Bußmeyer (Klassenfahrt im bayerischen Oberaudorf) in der WB-Sportredaktion anrief und das Ergebnis erfuhr, jubelte er erleichtert: »Die brauchen mich ja gar nicht. Damit sind wir fast durch«. Und noch einer durfte sich beschenkt fühlen: TSG-Chef Heinrich Rödding wurde gestern 47.

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