1. Herren | WB - (von Jörg Manthey) | 29.10.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Vor allem die weibliche Anhängerschaft der TSG Altenhagen-Heepen dürfte Gefallen an diesem »heißen« Kalender finden. Fotograf Florian Berger (29) funktionierte den verdunkelten Heeper Dom am Dienstag nach dem Training in ein großes Atelier um. Seine willigen Models: die Handballer des Regionalliga-Zweiten.

Seit etwa zwei Jahren geisterte die Idee im Mannschaftskreis herum. Kapitän Johann-David Starck ergriff jetzt die Initiative, ihr ins Leben zu helfen. Kraft, Dynamik, Athletik, Körperästhetik, Action halt: Das, was den Handballsport ausmacht, möchten TSG und Florian Berger, mit Licht und Schatten anspruchsvoll inszeniert, in dem Werk transportieren. Berger, der sich in Kürze selbstständig macht, ist ebenfalls vom Fach: Mittelmann bei der HSG Eintracht Gadderbaum III.

Der guten Tabellensituation entsprechend, überboten sich die Spieler beim musikalisch untermalten »Shooting« mit flapsigen Sprüchen. »Es hat was Reizvolles an sich, mal in andere Rollen zu schlüpfen«, philosophierte Starck, der sich auch als kundiger Beleuchter verdingte. »Wir wollten uns mal von einer anderen Seite zeigen«. Als das Mannschaftsfoto mit bloßem Oberkörper endlich im Kasten war, drängten sich alle neugierig vor Bergers Notebook, um das Resultat zu betrachten.

Ruben Kammingas kritische Miene beim Betrachten seines Bizeps und Trizeps hellte sich rasch auf. »Wenn ich das richtig sehen, brauchst du mit Photoshop nichts mehr künstlich zu verfälschen«, empfahl der zufriedene Physiotherapeut dem Fotografen mit einem Augenzwinkern.

Für die spektakulärste Showeinlage sorgte Dienstagnacht fraglos Henrik Ortmann (»Ich hab' extra seit zwei Tagen nichts gegessen«), der sich – einen brennenden Ball in der rechten Hand haltend – als Feuerspucker betätigte. Johnny Dähne und [/b]Pascal Welge hüteten leger-grimmig nebeneinander das Tor. Ein Schulterschluss, der Welge auch verzweifeln ließ. »Man sieht ja, dass ich deutlich kleiner bin als Johnny. Da muss ich mich wohl auf Zehenspitzen stellen«, rief er. »Dafür bist du deutlich muskulärer«, versuchte Dähne seinen Kompagnon lächelnd zu trösten.

Das könnte ein Weihnachtshit werden. In einer Auflage von 500 Exemplaren soll der Kalender Anfang Dezember für einen erschwinglichem Preis zu erwerben sein. »Wir wollen nicht alles für die Mannschaftkasse verjubeln. Wenn er gut ankommt, springt vielleicht noch was für unsere Jugend oder einen karikativen Zweck heraus«, überlegt Starck. Obgleich der kurzzeitig angedachte klassische Aktkalender (wie 2008 von den Handballerinnen der Sportvereinigung Versmold zelebriert) letztlich verworfen wurde; eine leichte erotische Note ist geblieben. Johann-David Starck meint zufrieden: »Ich wüsste nicht, dass es so ein Projekt im Bielefelder Sport schon mal gegeben hat. Also sind wir da in einer Vorreiterrolle«.

Entspannen, Anspannen. Und so bleiben. Kreisläufer Tobias Fröbel grinste: »Jetzt weiß ich auch, warum die bei Germanys Next Top Model immer sagen, das sei so anstrengend«. Es war 90 Minuten nach Mitternacht, als Florian Berger sein reichhaltiges Equipment aus dem Heeper Dom schleppte.

Sechs Motive im Kasten. Klar habe es Spaß gemacht, versicherte der Fotograf, die Spieler seien geschmeidig gewesen. »Das habe ich aber nicht anders erwartet. Handballer sind nicht so kompliziert«, schmunzelte Berger. Am Dienstag steht Teil zwei an.

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