1. Herren | WB - Artikel vom 25.08.2009 | 25.08.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). »Ich hätte gerne einen Cheeseburger.« Diesen Satz beherrscht Henrik »Ötti« Ortmann perfekt auf isländisch, ein Überbleibsel seiner drei Jahre beim TuS N-Lübbecke. Am Mittwochabend (19.30 Uhr) trifft der »Halblinke« der TSG Altenhagen-Heepen seinen damaligen »Sprachlehrer« Thorir Olafsson wieder: Das Starensemble des Handball-Erstligisten erscheint zum freundschaftlichen Kräftemessen in Heepen.

Henrik Ortmann revanchierte sich bei seinem isländischen Kumpel, indem er dem Nationalspieler deutsche Brocken beibrachte. Sein rot-schwarzer Reifeprozess am Wiehen zwischen 2003 und 2006: Für Ortmann ein gravierender Einschritt hin zum Vollprofitum. Und wohl »die schönste Zeit, die ich hatte. Ich habe in der Bundesliga gegen die Besten der Welt spielen dürfen, interessante Leute aus vielen Kulturen kennengelernt und mich handballerisch weiterentwickelt«.

Der 30-Jährige, als »absoluter Teamspieler« und für seine ausgeprägte Vielseitigkeit dort oft gelobt, gehörte als umgeschulter Linksaußen oder auch Kreisläufer zu dem TuS N-Jahrgang, der unter Coach Jens Pfänder mit 68:0 Punkten den Rekordaufstieg ins Oberhaus vollbrachte. Über die folgenden Stationen ASV Hamm und TuS Spenge - dort lief es für ihn weniger gut - fand der »Strippenzieher« den Weg zurück zu seiner handballerischen Wiege.

Der Elektrotechnikermeister wird am Teuto den elterlichen Betrieb fortführen und möchte in der am 4. September startenden Serie in vorderster Reihe mithelfen, dass für die TSG am Ende möglichst etwas mehr herausspringt als »nur« der Nichtabstieg. »Das wird schwierig, doch ich habe andere Ziele, als nicht abzusteigen. Das Wermelskirchen-Spiel hat uns gezeigt, dass wir uns an die Härte und Schnelligkeit in der neuen Liga erst noch gewöhnen müssen. Lassen wir nur zehn Minuten nach, laden wir den Gegner ein.« Zu Hause alles gewinnen und guten Handball spielen: So möchten Ortmann und seine Mitstreiter in der Zuschauergunst weiter steigen.

Mit dem Verlauf der Vorbereitung ist der gewitzte Führungsspieler bedingt zufrieden. »Wenn alle Spieler fit sind, auch im Kopf, sind wir ein eingespielter Haufen. Dann sitzen die Spielzüge.« Zurzeit sei die Mannschaft allerdings »ein bisschen groggy«.

TSG-Chef Heinrich Rödding hofft, dass viele Fans am Mittwoch zur öffentlichen Präsentation der Regionalligamannschaft kommen. »Einen Erstligisten sieht man ja auch nicht jeden Tag bei uns.«

Mittelmann Marcel Müller (Leiste) und Johnny Dähne (Fuß) müssen weiterhin aussetzen. Neun Tage vor Serienbeginn sollen die teils guten Ansätze auch gegen die Bundesliga-Asse weiter verfeinert werden. »Zuletzt haben wir etwas gekränkelt, einige Köpfe waren müde. Wir werden morgen eine Schippe drauflegen müssen«, meint Rödding.

Henrik Ortmann wäre froh, wenn die TSG die 20-Tore-Marke über- und die 30-Gegentore-Marke unterbieten und dazu einige Gegenstöße laufen könnte. »Das wird aber auch davon abhängen, was der Gegner mit uns vorhat.«

Mit dem zweiten Platz beim 24. Merkur-Spielothek-Cup (24:30 im Finale gegen den VfL Gummersbach) haben die von Patrik Liljestrand trainierten Nettelstedter ihre augenblicklich gute Verfassung gerade erst unterstrichen.

Artikel vom 25.08.2009

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