1. Herren | TSG Webteam | 24.04.20
Am vergangenen Wochenende beendete der Handballverband Westfalen in seinen Ligen die laufende Saison 2019/20. Die Abschlusstabelle wird nach der Quotientenregel berechnet (Quotient= (erzielte Punkte/gespielte Spiele) *100). Zudem erhalten Mannschaften, die noch eine Aufstiegschance besitzen, eine Wildcard. Diese Entscheidung findet in der Oberliga Westfalen jedoch keine Anwendung, da der Aufstieg in die 3. Liga durch den Deutschen Handballbund geregelt wird. Mittlerweile hat der DHB beschlossen, die 3. Liga in der kommenden Saison 2020/21 auf 72 Mannschaften aufzustocken.
Zur aktuellen Situation zieht TSG-Geschäftsführer Christian Sprdlik ein Zwischenfazit und blickt Richtung Zukunft.

Der Handballverband Westfalen kann in der Oberliga keine Wildcards für den Aufstieg in die 3. Liga vergeben. Der ASV Hamm-Westfalen II ist damit als aktueller Tabellenerster aufgestiegen. Wie denken Sie über diese Entscheidung?

Vorab möchte ich dem ASV Hamm, der mit seiner starken Hinrunde das Fundament für den Aufstieg geschaffen hat, zum Aufstieg gratulieren.

Den Abbruch der Saison sehe ich unter zwei Gesichtspunkten. Zum einen natürlich bezüglich der Sinnhaftigkeit des Abbruchs aus gesundheitlicher und organisatorischer Sicht, der voll in Ordnung ist. Zum anderen sehe ich ihn aber auch aus sportlicher und natürlich unserer ganz persönlichen Sicht. Wir hatten nur zwei Punkte Rückstand auf den Tabellenersten Hamm und zudem den direkten Vergleich gewonnen. Wir waren in der Rückrunde ohne einen einzigen Verlustpunkt und nach dem 10-Tore-Auswärtssieg beim aktuellen Tabellenführer so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Ich glaube schon, dass wir im Meisterschaftsrennen noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden gehabt hätten.

Wie geht es der TSG in der aktuellen Situation?

Sportlich ruht der Trainings- und Spielbetrieb natürlich nach wie vor komplett und die Spieler halten sich individuell fit. Dies ist nicht mit einem Mannschaftstraining im normalen Rhythmus zu vergleichen, aber dennoch eine Variante um nicht komplett „einzurosten”. Zudem stehen unser Trainer Leif Anton, Co-Trainer Carl-Moritz Wagner und ich im ständigen telefonischen Austausch mit den Spielern. Im Geschäftsbetrieb sind unser Geschäftsstellenleiter Marius Moning und ich ebenfalls im ständigen Austausch.

Aktuell gilt es für uns, das operative Geschäft so gut wie möglich fortzuführen. Wir befinden uns sozusagen aktuell im Krisen- sowie Entwicklungsmanagement, was die Bewältigung der Folgen der Pandemie sowie den Fortbestand der Gesellschaft und somit des Spielbetriebs der 1. Herrenmannschaft der TSG garantieren soll. Hierbei gilt es besonders, noch enger und intensiver als schon bisher mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten und viel zu kommunizieren, um die Krise gemeinsam zu bewältigen.

Sie sprachen gerade u.a. auch von Entwicklungsmanagement. Wie sehen Ihre Planungen für die Zukunft konkret aus und wie geht´s bei der TSG weiter?

Es gibt momentan mehrere Herausforderungen für uns im Management. Zum einen wissen wir noch nicht zu 100%, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen werden und zum anderen wissen wir nicht – und das ist eigentlich die alles entscheidende Frage – wann die neue Saison startet, egal in welcher Liga. Diese Ungewissheit gibt uns noch weniger Planungssicherheit, als man im Sport so schon hat und es fehlt uns gerade im Hinblick auf die Vermarktung an einer konkreten Aussage für die Werbeleistungen unserer Sponsoren. Allerdings habe ich da schon einen guten Lösungsansatz, den wir momentan noch final im Detail ausarbeiten. Grundsätzlich - und das möchte ich noch einmal betonen - bin ich optimistisch gestimmt, dass die Saison im Herbst beginnen kann und sollte, wenn auch einige Wochen später als üblich. Dann muss der Spielplan gegebenenfalls komprimiert bzw. anders strukturiert werden. Wir sollten und werden diesbezüglich weiter positiv denken. Wir gehen deshalb auch weiter unseren Aufgaben im Tagesgeschäft nach, wenn auch nur in eingeschränkter und ungewöhnlicher Weise. Alles andere wäre fahrlässig. Wir müssen jetzt alles dafür tun, um den Fortbestand der TSG zu sichern.

Sie sagten gerade, dass Sie noch nicht einhundertprozentig wissen, in welcher Liga die TSG in der nächsten Saison spielt. Wie meinen Sie das? Als Aufsteiger wurde doch der ASV Hamm bestimmt.

Ja, das ist richtig. Allerdings gibt es immer noch die Möglichkeit als einer der Nachrücker aus dem Oberligabereich aufzusteigen. Ganz unrealistisch ist dieser Gedanke nicht, denn wenn man sich unseren Quotienten anschaut, liegen wir unter den Oberligisten im Bundesvergleich mit 166,7 Punkten auf dem 3. Platz in Deutschland und wären, wenn die Quotientenregelung angewandt wird, einer der ersten Nachrücker hinter der Insel Usedom mit 181,8 und den Sportfreunden Loxten mit 172,2 Punkten. Vorausgesetzt diese möchten aufsteigen. Eine weitere Möglichkeit der Nachrückerregelung, die ich mir vorstellen könnte, wäre der Abstand zum Aufsteiger der jeweiligen Liga. Betrachtet man hier den Bundesvergleich, liegen wir mit unserem Abstand von 12,28 Punkten auf Hamm deutschlandweit auf Platz 7 der möglichen Nachrückertabelle.

Wann wäre man denn überhaupt ein Nachrücker?

Die 3. Liga wird in der kommenden Saison mit 72 Mannschaften an den Start gehen. Die Meldefrist hierfür endet am 15. Mai. Sollte es so sein, dass Vereine ihr Startrecht nicht wahrnehmen, hat der DHB laut einer offiziellen Pressemeldung anderen Mannschaften aus dem Oberligabereich die Möglichkeit des Nachrückens eingeräumt. Es bleibt also für uns bis zu diesem Termin spannend.

Wie steht es denn um die sportlichen Planungen? Sind die Kaderplanungen abgeschlossen?

Nein, wir arbeiten aktuell noch an der Kaderzusammenstellung für die kommende Saison und sind hierbei in den finalen Gesprächen. Wir werden in den kommenden Tagen weitere Personalentscheidungen bekanntgeben können.

Das hört sich gut an. Wir sind gespannt und drücken der TSG die Daumen! Vielen Dank für das Interview.

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