TSG Webteam | 19.04.20
In der neuen Saison, die für viele Spieler den Abschluß im Jugendbereich bildet, werden die Ziele noch einmal hoch gesteckt. Zunächst spitzt sich im Frühjahr aber ein Thema besonders zu: die Trainerfrage!

Matthias Christ, der nach vielen Diskussionen gemäß eigener Aussage keine weitere Basis für eine Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Vereins sieht, zieht die Konsequenzen und verlässt die TSG. Im sportlichen Bereich entsteht dadurch zunächst eine deutliche Lücke. Es gelingt jedoch schnell Martin "Matze" Räber, der bisher schon die A2 trainierte, für die Aufgabe zu gewinnen. Die Jungs, die anfangs den Wechsel ihres langjährigen Trainers bedauern, finden sich schnell in der neuen Situation zurecht und erkennen bald auch positive Akzente aus dem Trainerwechsel.

Um diese Position auch zu unterstreichen, geht das Auftaktspiel mit 29 : 27 an die TSG. Das nächste Spiel, zuhause gegen GWD Minden, geht leider mit einem Tor verloren, doch dann kommt der TSG-Express ins Rollen, es folgen Siege gegen Lemgo, Senden und, natürlich nicht zu vergessen, im Derby gegen Jöllenbeck. Eine gute Grundlage für die Rückrunde ?

In der Rückrunde setzen die Jungs ihre Erfolgsserie fort. Nach erneutem Sieg über NSM wird nun auch Minden mit einem Tor Differenz bezwungen. Damit ist die Grundlage gelegt, um bereits vier Spieltage vor Saisonende die Westfalenmeisterschaft zu feiern. Mit einem 42:30 Auswärtssieg kennt der Jubel in der Dortmunder Halle keine Grenzen. Die Rückfahrt ist feucht-fröhlich und es folgt noch eine kleine spontane Siegesfeier im "Schuppen".

Nach dem die Jungs den Westfalenmeister-Titel im Sack haben, kommt zum Serienende doch noch etwas Sand ins Getriebe: Till Deutschmann, Fabian Richter, Simon Sawatzky und Pascal Welge müssen krankheitsbedingt pausieren. Trotz der guten Unterstützung aus der A2 sammeln sich doch noch ein paar Minuspunkte auf dem sonst so sauberen Konto, die Meisterschaftsfreude kann dadurch aber nicht getrübt werden.

Das Hinspiel findet in der gut besetzten "Heeper-Hölle" statt – nach anfänglichen Nervositäten haben die Jungs das Spiel gut im Griff und führen zwischenzeitlich mit 6 Toren – doch auf einmal ist der Faden gerissen und die Düsseldorfer können mit dem Abpfiff (stark umstritten) den Ausgleich erzielen. Damit ist Spannung für das Rückspiel garantiert.

Es läuft zunächst ähnlich wie im Hinspiel – nach erneuter 6 Tore Führung wieder Ausgleich in der 52. Minute, doch diesmal behalten die TSG-Jungs die Oberhand – am Ende steht es 31:29 für den Gast und damit beginnt die rauschende Feier des Finaleinzugs bereits in der Düsseldorfer Halle !!!
Gut gestärkt treten Mannschaft und Fans die Rückfahrt an – im Superliner der HeeperHölzer. Der Busfahrer unterstützt die ausgelassene Stimmung durch seine Worte: "? in diesem Bus ist Anschnallpflicht, aber ich hoffe, ihr habt auf dem Gang genug Platz zum Tanzen!", dreht die Musik auf und los geht die Siegesfeier Teil 2. Die mit Pkw vorgefahrenen Eltern organisieren derweil Teil 3 der Feier – der Bus fährt die Mannschaft geschlossen unter lauter Ankündigung zum Runkelkrug, wo noch das ein oder andere Pils verzehrt wird. Einzelne zieht es danach noch in die Stadt.? denn nach nur ganz kurzer Abtastphase spielt sich die TSG unter dem Jubel der mitgereisten Fans in einen Rausch und führt zwischenzeitlich mit 17 Toren. Damit spricht auch die NW von einer Galavorstellung und das WB berichtet von einem 'sensationellen Streich eines überzeugend starken Kollektivs'. Da ist es mal wieder höchste Zeit für das "Hammerlied", in fremder Halle immer eine besondere Freude !!!

Das klare Ergebnis aus dem Hinspiel gibt ein wenig Planungssicherheit für das Rückspiel in eigener Halle. Nun soll die Saison mit dem bisher größten Erfolg einer Jugendmannschaft in der Vereinsgeschichte gekrönt werden. Plakate und Hallenheft werden durch Sponsoren unterstützt, umfangreiche Vorberichte lösen eine große Nachfrage beim Kartenvorverkauf aus. Der Handball findet nach langer Abstinenzzeit sogar wieder im Lokalradio Erwähnung. Die Jungs sind sich dieser besonderen Situation bewusst und gehen konzentriert in die Vorbereitung und das Spiel.
Es ist vollbracht: erstmalig in der Vereinsgeschichte kann sich eine männliche Jugendmannschaft mit dem Westdeutschen Meistertitel schmücken. Die Halle steht Kopf und feiert mit den Jungs; noch lange nach Spielschluss ertönen die Siegesgesänge in den Kabinen sowie im TSG-Treff. Gestärkt durch Brat-wurst und Siegerpils zieht die Mannschaft weiter in den "Schuppen", wo noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wird.

Am Sonntagmorgen sind dann alle wieder pünktlich fit für ein lange nicht dagewesenes Highlight: der Westdeutsche Meister fährt bei strahlendem Sonneschein in neuen Meistershirts per Treckerkorso durch Heepen und Altenhagen und wird unter großem Jubel auf der Maifeier des TSV Altenhagen empfangen; die Minis stehen Spalier beim Einlaufen der Mannschaft und präsentieren sich stolz mit ihren großen Vorbildern dem Publikum. Die Medien greifen diese tolle Stimmung auf und berichten umfangreich über den Erfolg und die anschließenden Feierlichkeiten.

Nach den vielen Feiern ist es dann schnell wieder Zeit für konzentrierte Vorbereitung auf das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft. Nachdem mit Wallau-Massenheim der Gegner feststeht, beginnen die Planungen im Detail: neben Gesprächen über den Leistungsstand der Mannschaft gilt es für die lange Anreise auch den passenden Rahmen zu finden. Neben dem Bus, diesesmal gelenkt durch Dragan, entschließen sich auch wieder einige Fans zur Anreise per PKW.

Anscheinend steckt den Jungs die lange Reise aber doch mehr in den Knochen als es allen lieb ist. Insbesondere in der ersten Halbzeit läuft nicht viel zusammen; in Halbzeit 2 geht es um einiges besser, doch der Rückstand kann nicht mehr voll aufgeholt werden. Die abschließende 24:29 Niederlage gibt aber noch Hoffungen für das Rückspiel in eigener Halle.

Nach Spielende gibt es dann noch eine Besonderheit: zwei Spieler von jeder Mannschaft werden zur Dopingprobe gebeten. Eine völlig neue Situation, die ähnlich spannend zu sein scheint, wie das Spiel, zumindest wenn man den Kommentaren der Mannschaftskollegen glauben darf. Als dann auch der letzte noch gut verpflegt ist, kann zu später Stunde die Rückfahrt angetreten werden.
Einen interessanten Bericht findet man auf der Internetseite der weiblichen B-Jugend.
Nach eingehender Analyse des Hinspiels soll in eigener Halle einiges besser laufen. Man will an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen und mit dem eigenen Publikum im Rücken den Rückstand ausgleichen.

Auf dem Sportfest des TSV Altenhagen beherrscht der Rückspieltermin für Samstag eindeutig die Diskussionen; außerdem floriert hier der Kartenvorverkauf. Über 300 Karten können so innerhalb einer Woche an den "Mann" gebracht werden und lassen wieder eine volle Halle mit großer Kulisse hoffen.
Die große Zuversicht, den 5 Tore Rückstand auszugleichen schwindet auf Grund der hohen Fehlerquote schnell dahin. Nach einem kurzen Hoffnungsschimmer zu Beginn der zweiten Halbzeit reißt dann der Faden total und die Wallauer bestrafen jeden noch so kleinen Fehler mit einem Gegentor. Zum Ende macht sich ein wenig Resignation bei der Mannschaft breit – so hatte man sich das für viele letzte Spiel im Jugendbereich nicht vorgestellt.

Doch die Zuschauer honorieren trotz der hohen Niederlage die gesamte Saisonleistung mit anhaltendem Applaus.

Der Artikel wurde dem Sonderheft "Handballumschau der TSG- Von den Minis bis zu A-Jugend 1992-205" entnommen

Nächstes Spiel | 3. Liga | 23. Spieltag

MT Melsungen II
TSG AH Bielefeld
24.03.2024, 17:00 Uhr
Stadtsporthalle

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.