1. Herren | WB - Artikel vom 30.03.2009 | 30.03.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). An Gesprächsstoff mangelte es in der »dritten Halbzeit« nicht. In der »Bierbörse« ließen Sieger und Verlierer das sechste Ortsderby der Handball-Oberliga – die TSG Altenhagen-Heepen hat ihre Punktspielbilanz gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck mit dem 37:32 (wir berichteten) auf 4:2 Siege ausbauen können – ausgiebig Revue passieren.

Es gab sicher schon aufregendere Duell zwischen diesen beiden Teams, aber nicht vor solch einer großen Kulisse, die TSG-Trainer Helmut Bußmeyer als »atemberaubend« empfand. Dass mehr als 2200 Besucher in die Seidensticker Halle strömten, erwischte die TSG auf dem falschen Fuß. Die war nur auf etwa 1500 Fans eingerichtet. Wer spät kam, guckte sparsam.

In der Halbzeitpause großes Schmunzeln hüben wie drüben. Zum Wiederanpfiff wurde Marcel Volmer vermisst. Der TuS 97-Rechtsaußen war in der Kabine vergessen worden; Betreuer Günter Imrecke hatte ihn eingeschlossen. Verzweifelt rief der »Torpedo« via Handy um Hilfe und wurde so noch aus seiner misslichen Lage befreit. »Mit dieser Story hat Günter einen Orden auf Lebenszeit«, grinste Sascha Vogelsang.

Für TSG-Torhüter Johnny Dähne begann das Sporttasche auspacken mit einem Schrecken. Sein Suspensorium (Tiefschutz) war irgendwo zu Hause. Simon Dreier, Keeper der TSG-Reserve, erwies sich als Retter in der Not, düste rasch nach Hause und lieh Dähne seinen Schutz. Der zeigte dann ebenso eine gute Leistung wie Pascal Welge. »Ich hatte in der zweiten Hälfte nie das Gefühl, dass wir das Ding verlieren könnten«, so Dähne. Zu sehr war Ralf Bruelheide, von seinem Coach ausgestattet mit der Lizenz zum Schießen, als »Alleinunterhalter« unterwegs. Auch »Monsterblock« Moritz Schneider konnte den Oldie nicht stoppen. Von halbrechts kamen dafür deutlich zu wenig Impulse. Linkshänder Sebastian Kopschek traf bloß einmal bei zehn Wurfversuchen.

»Dieses Derby hat auf jeden Fall mehr Spaß gemacht als unsere Spiel davor«, ließ Vogelsang wissen. »Ich denke, wir haben die TSG ein wenig ärgern können, als die etwas in ihrem Trott war. Bei uns war eine ganz andere Grundstimmung da«. Und die, so glaubt der fünffache Torschütze, könne bis Samstag gegen den Tabellenzweiten konserviert werden. »Wir haben Bock, gegen Schalksmühle ein gutes Spiel abzuliefern, und wollen die Saison anständig beenden«. Ins gleiche Horn stößt Thorsten Lehmeier. »Es würde niemandem bei uns Spaß machen, wenn wir uns jetzt hängen lassen«. Jörg Harke betont, dass es keinesfalls in erster Linie darum gehe, der TSG zu helfen. »Das ist ein Heimspiel, und es werden viele Zuschauer kommen. Wir wollen es uns beweisen, dass wir den Zweiten schlagen können«.

Auch die TSG schien zwischenzeitlich überrascht, wie kompakt der Ortsnachbar auftrat. »Mit der Leistung der Vorwochen wären wir untergegangen«, freute sich auch Harke über die sichtbare Steigerung und wiederholte seine Kritik an den Gütersloher Schiedsrichtern Weigelt/Weigert. »Sie haben in entscheidenden Situationen Fehlentscheidungen gegen uns getroffen«.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.