1. Herren | WB - Artikel vom 03.03.2009 | 03.03.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Der kleine Unterschied zur Hinrunde: Als die TSG Altenhagen-Heepen 2008 nach dem sechsten Spieltag spielfrei war, rutschte sie auf Platz zwei ab und benötigte Monate, den Thron zurückzuerobern. An diesem Wochenende schaut der Primus der Handball-Oberliga erneut zu, braucht aber diesmal keine optische Nebenwirkung zu fürchten. Die TSG wird das 15er Feld auch nach dem 21. Durchgang anführen.

Die wilde Entschlossenheit, mit der die TSG den TuS Eintracht Oberlübbe am Sonntag von Beginn an anpackte, zeigte: Den Aufstieg will sich diese Mannschaft von niemandem mehr nehmen lassen. Mehr noch. Acht Spieltage vor Serienende sprühten Henrik Ortmann und Co. nur so vor Spielfreude. Das Dauerlächeln, dass die Starcks, die Grunows übers Feld trugen, verdeutlichte den Spaßfaktor innerhalb des Teams und übertrug sich auf die stattliche Kulisse. »Wir haben uns nicht durchgequält. Das macht mich froh«, spendete auch TSG-Chef Heinrich Rödding dem Team stehende Ovationen.

Fast 500 Zuschauer. Ein Indiz, dass der Erfolg der TSG das Umfeld angesteckt hat. Rödding erfreute vor allem, dass viele Kinder den Heeper Dom bevölkerten. »Unsere Erste ist ein echtes Zugpferd. Da passiert nach hinten heraus viel«. Dass die Oberligaspieler zu Identifikationsfiguren geworden seien, komme nicht von ungefähr. »Sie tauchen bei Jugendtrainings auf und leiten im Rahmen unserer Aktion Alt pfeift Jung auch Nachwuchsspiele«.

Zwei Punkte vor, das weitaus beste Torverhältnis und im direkten Vergleich vorn: gewichtige Trümpfe, die die Meisterschaft entscheiden sollen. Doch Heinrich Rödding warnt: »Auch wir müssen noch nach Hahlen. Ein Selbstläufer werden die letzten Spiele nicht«. Oberlübbes Trainerdenkmal Dieter Löffelmann war nach der 19:40-Rutsche bedient. »Das war der absolute Tiefpunkt der Saison. Wenn die TSG so weiter spielt, steigt sie auf«.

Beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck war die Ernüchterung nach dem 28:30 beim TSV Hahlen groß. »Hahlen war nicht gut und wir einfach nur schlecht, ohne Wenn und Aber,« fand der Sportliche Leiter Frank Brennecke, der am Mittwoch im »Klösterchen« bei Michael Dr. Dickob unters Messer kommt; Innenmeniskus angerissen. Solch ein Fehlschlag habe sich aufgrund der wenig überzeugenden Leistungen zuvor aber angedeutet. »Das ist ein Prozess, der stattfindet. Es reicht im Moment einfach nicht zu mehr«.

Am Mittwoch werden im Time-Out »neue Reizpunkte« gesetzt. Vielleicht genügt ja die Vorstellung der erfahrenen Neuzugänge Norman Kern, Jasmin Gojacic und Marco Steffen sowie der Talente aus der eigenen A-Jugend, um frische Kräfte frei zu setzen.

Besagter Gojacic war Verls Bester beim Remis in Schalksmühle. Der TVV führte in der Höhle des Löwen schon mit 29:24 (43.). Mathias Grasediek, Trainer des Tabellenzweiten, zürnte nach dem 35:35: »Wir haben ohne Einstellung gespielt, ohne Bereitschaft zu arbeiten«.

Dabei haben die Hoffnungen, als Tabellenzweiter möglicherweise noch durch die Hintertür in die Regionalliga zu rutschen, neue Nahrung erhalten. Der Leichlinger TV schaffte in der 2. Bundesliga Süd einen 26:24-Heimsieg über den ThSV Eisenach und verkürzte den Rückstand auf den Relegationsplatz auf vier Zähler. Der frühere TSG-er Florian Korte erzielte dabei einen Treffer.

Also Daumen drücken für die »Pirates«: Schafft Leichlingen den Klassenverbleib, steigt Westfalens Oberliga-Vize ebenfalls auf.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.