1. Herren | WB - Artikel vom 20.01.2009 | 20.01.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Dieses Deja-vu-Erlebnis hätten sich die Handballer aus Altenhagen und Heepen gerne erspart. »Wir sind jetzt da, wo wir eigentlich nicht mehr hinwollten«, sagt TSG-Chef Heinrich Rödding mit Blick auf die Oberliga-Tabelle, ohne die neue Situation dramatisieren zu wollen. »Wir haben einen Punkt weniger als der Erste. Das schockt mich nicht«.

Wird der HSE Hamm für die TSG zum Stolperstein oder zum Motor für den unverändert angestrebten Aufstieg? In der Hinrunde hatten die Bielefelder aus der 33:37-Auftaktschlappe in Hamm wohl die richtigen Schlüsse gezogen, wie 13 Siege hintereinander unterstreichen. Kann die augenblickliche Wut wiederum in positive Energie umgewandelt werden, sollte es zum Happyend kommen. »Aber das geht nicht von allein«, mahnt Heinrich Rödding die Crew, an sich zu arbeiten. Solch ein Fehlschlag habe sich schon am Vorwochenende gegen Dortmund abgezeichnet.

Christian Grunow räumt ein, dass die TSG am Sonntag »nicht mit solcher Gegenwehr gerechnet« habe. Hamm habe sich »für einige zum Angstgegner« entwickelt. Bloß zwölf erzielte Tore zur Halbzeit bedeuteten eine seit langem nicht erreichte Negativbestmarke. 26 verworfene Angriffe seien ein deutliches Indiz gewesen, wie »fahrlässig« die TSG ein Erfolgserlebnis aus der Hand gegeben habe. »Wir müssen uns auf unsere Stärken und Möglichkeiten besinnen», appelliert Christian Grunow. »Zurzeit nutzen wir unser Potenzial nicht. Auch in Richtung Disziplin müssen wir dazulernen«. Derweil laufen die Personalplanungen auf Hochtouren.

Rödding geht davon aus, dass die kommende Saison »mit weitgehend unverändertem Kader« angegangen wird. Da es Kreisläufer Carl-Moritz Wagner – so er sein Pharmazie-Examen besteht – für eine Weile ins Ausland zieht, besteht auf dieser Position Handlungsbedarf. Christian Grunow, inzwischen 36, möchte seine Laufbahn zu gerne mit einem Aufstieg beschließen. Beruf und Familie sollen künftig Vorrang haben. Wobei er einem Status als »Standby-Spieler« durchaus gewogen ist – wenn Trainer und Teamgefährten das ebenso sehen.

Mit Interesse verfolgt man im Lager des Tabellendritten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck den Leistungseinbruch beim entthronten Primus. Nur noch drei Zähler trennen die Ortsnachbarn. »Es ist schön zu sehen, dass auch die anderen verwundbar sind«, wähnt Koordinator Frank Brennecke die 97-er »wieder im Rennen. Aber wir müssen jetzt auf uns selber aufpassen. Wichtig ist, dass wir unsere Hausaufgaben erledigen«. Und sollte es zum Ortsderby am 27. März in der Seidensticker Halle in der Tabelle immer noch eng zugehen, »dann leihen wir uns eben die Trikots aus Hamm«, witzelt Brennecke.

Fest steht inzwischen, das Jörg Harke auch im kommenden Jahr im Bielefelder Norden auf der Trainerbank sitzen wird. Eine »Niederlage« kassierten die Jürmker hingegen auf dem Transfermarkt. Torhüter Jan-Hendrik Koch (25) vom Landesligisten SG Bünde-Dünne hat dem TuS 97 ab- und dem TuS Spenge zugesagt. »Finanziell konnten wir nicht mithalten«, bedauert Frank Brennecke. Auf dem Pfosten-Posten besteht Handlungsbedarf, da Marcus Tiemann inzwischen in Offenbach arbeitet und höchstens noch freitags trainieren kann.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.