1. Herren | WB - Artikel vom 19.01.2009 | 19.01.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft bei der TSG Altenhagen-Heepen dieser Tage eine große Schere. Die ebenso fatale wie verdiente 27:29 (12:15)-Heimniederlage in einem Nerven aufreibenden Schlagabtausch gegen den HSE Hamm kostete die TSG die Tabellenspitze in der Handball-Oberliga. Am ersten Rückenrundenspieltag hat Schalksmühle die Führung übernommen.

Auch 27 gehaltene Bälle von Pascal Welge, der den glücklosen Johnny Dähne bereits in der sechsten Minute ablöste, konnten das Unheil nicht abwenden: Der Sieger hieß wie im Hinspiel Hamm. Den im Vorfeld offensiv geäußerten Revanchegelüsten ließ der nervöse Gastgeber keine Taten folgen, dafür eine umso größere Fehlerquote. Während der gesamten Partie lag der Primus nicht ein Mal in Führung. »Sehr ärgerlich. Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Die Mannschaft spielt so, wie sie zurzeit trainiert«, grollte Helmut Bußmeyer nach dem unerwarteten Rückschlag. »Von der Regionalliga will ich überhaupt nichts mehr hören. Wir sind nur noch Zweiter.

Das ist Realität«. Dass die Unparteiischen Dux/Vollmert (Blomberg-Lippe) sich nicht gerade als »Heimschiedsrichter« entpuppten, sorgte wohl für zusätzlichen Freust, war aber nicht entscheidend. Vielmehr ließ es die TSG in diesem Treffen an Qualitäten missen, die ein Spitzenteam ausmachen. Statt mit unbändigem Kampf und Entschlossenheit wartete der Favorit mit einer löchrigen Abwehr und fahrigen Abschlüssen auf, darunter drei ausgelassene Siebenmeter: So wurde Hamms Triantaffilou zum Weltmeister geschossen. Für die Hausherren reichte es gerade zu vier Remis (1:1, 6:6, 7:7, 17:17).

In Unterzahl markierten Ortmann und Co. fast mehr Tore als aus dem gebundenen Spiel heraus, das bloß wenig Kreativität, wenig erfolgreichen Kombinationshandball sah. Und auch die individuelle Klasse blieb gestern auf der Strecke. Als Johann-David Starck in der 40. Minute einen Gegenstoß zum 17:17 ins Tor wuchtete, hofften die gut 300 Besucher auf Besserung. Doch vier Minuten später stand es schon wieder 17:21. Müller und Ortmann brachten die TSG nochmals bis auf 26:27 und 75 Sekunden vor Schluss auf 27:28 heran.

Als »Calle« Wagner sich den Ball aus der Hand stibitzen ließ, besiegelte Honerkamp das Bielefelder Schicksal.- »Auswärtssieg, Auswärtssieg:« Hamms Männerchor dürfte bei den TSG-Spielern des Nachts für Albträume gesorgt haben. Unkonzentriert, nervös, überhastet, fassungslos. Schon bald kann die TSG beweisen, dass sie mit der neuen Situation gefestigt umzugehen weiß: Am 1. Februar führt die Reise zum Tabellenführer Schalksmühle.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.