1. Herren | WB - Artikel vom 12.01.2009 | 12.01.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). »Mannomannomannomann«. Trainer Helmut Bußmeyer wirkte nach dem unrühmlichen 33:30 (17:16)-Pflichtsieg seiner TSG Altenhagen-Heepen über den Oberliga-Vorletzten HC SG Dortmund-Süd halb erleichtert, halb verärgert. Im Branchenjargon wird die Leistung, die sich der Spitzenreiter gestern gönnte, gemeinhin

als »Rumpelhandball« bezeichnet. Zwei Minuten lang war die TSG-Welt in Ordnung, als Pascal Welge parierte und Carsten Kappelt den Ball zum 1:0 ummünzte. Danach war kaum noch ein Unterschied zu erkennen zwischen der Nummer eins und dem Abstiegskandidaten, der dreist bis auf 4:1 (6.) enteilte. Schon beim Aufwärmen (»Das war total anders«) hatte Bußmeyer ein ungutes Gefühl beschlichen. »Dortmund ist zu uns gekommen, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Und wir bringen die ins Spiel«, grollte der Pädagoge nicht nur angesichts vieler schlampiger Fehler. Vor allem die Einstellung seiner Eleven war ihm ein Dorn im Auge. »Das war sowas von lethargisch; ohne Bereitschaft, sich weh tun zu wollen«.

Henrik Ortmann (Wirbel eingeklemmt) musste pausieren. Seinen Part im halblinken Rückraum teilten sich Moritz Schneider und später Sebastian Ziemba. Florian Öttking glückte mit einem Dreher der erste Ausgleich (7:7, 13.), Carl-Moritz Wagner setzte per Tempogegenstoß zur erstmaligen Führung nach (11:10, 17.). Fortan sollten die Bielefelder am Drücker bleiben, ohne wirklich überzeugen zu können. Mit bescheidenen Mitteln schaffte es Dortmund, die indisponierte 6:0-Abwehr TSG bis zum 17:16 mächtig zu ärgern.

In der Pausenansprache verwies Bußmeyer auf den gut gefüllten Heeper Dom. »Die Zuschauer erwarten was von uns.« Der zaghafte Applaus hinterher zeugte davon, dass »wir die Leute nicht verwöhnt haben«. Mit Johann-David Starck auf dem rechten Flügel und Johnny Dähne im Kasten startete die TSG in den zweiten Durchgang. Ziembas Doppelschlag zum 19:16 (32.) folgten schlampige individuelle Pass- oder Abspielfehler der Bielefelder. Gleichwohl hieß es in der 41. Minute 24:19 (Müller). Mehrfach verkürzte der Vorletzte noch bis auf drei Treffer und »roch« frech am Punkt. Aber Schneider, Müller, Öttking, Starck und Kappeklt waren in der Schlussphase um die richtigen Antworten nicht verlegen.

»Das war Schlafwagenhandball, in der zweiten Halbzeit ganz ex-trem«, wähnte Johnny Dähne sein Team nicht zuletzt von Dortmunds langen Angriffen eingeschläfert. »Und wir sind nur mit 70 Prozent ins Spiel gegangen.« Kreisläufer Carl-Moritz Wagner, der Pharmaziestudent, fasste den 13. Sieg in Folge trefflich zusammen. »Die Essenz sind zwei Punkte, und gegen Hamm werden wir uns jetzt mächtig steigern müssen«.

Verfolger SG Schalksmühle-Halver, nur einen Zähler hinter der TSG lauernd, setzte ein Ausrufezeichen mit einem 33:20-Heimsieg über den Tabellenvierten HSG Menden-Lendringsen. Das Fernduell, es geht weiter.

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