Von Jörg Manthey
Augustdorf (WB). Erfolgreiche Gipfeltour im Lippischen: Der zehnte Sieg in Folge belohnte den Handball-Oberligisten TSG Altenhagen-Heepen mit den Saisonpunkten 19 und 20 und der Eroberung der Tabellenspitze. »Wir haben unser Ziel erreicht«, hakte Trainer Helmut Bußmeyer das nie gefährdete 36:30 (16:13) im OWL-Duell bei der HSG Augustdorf-/Hövelhof rasch ab.

HSG-Teammanager Udo Schildmann (»Wir versuchen unser Bestes und werden Altenhagen einen großen Kampf liefern«) hatte im Vorfeld einen motivierten Gegner angekündigt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten setzte der Tabellenachte dieses Vorhaben auch um, ließ insbesondere in den ersten Minuten vor 500 Besuchern in der Witex-Halle seine Qualitäten aufblitzen. Bis zum 4:4 (9.) hatte Torhüter Ronny Krüger den hektischen TSG-Werfern schon sechsmal den Schneid abgekauft.

Mit einer ersten starken Phase wirkte der Gast regulierend auf die Druckverhältnisse ein. Bis zur 16. Minute stellten Marcel Müller und Johann-David Starck mit jeweils zwei Treffern ein beruhigendes 8:4-Polster her, das selbst in Unterzahl durch Florian Öttking (20.) und Henrik Ortmann (21.) sowie anschließend Carl-Moritz Wagner (22.) auf 12:5 ausgebaut werden konnte. 14 Minuten lang konnte Augustdorf/Hövelhof kein Feldtor gegen die stärkste Abwehr der Oberliga markieren.

Damit war die frühe Vorentscheidung gefallen, wenngleich die »blauen Jungs« es im weiteren Verlauf an Konstanz vermissen ließen. Flüchtigkeitsfehler ermöglichten der HSG den 13:16-Anschluss zur Pause. Mit seiner schnellen Mitte schaffte es der Hausherr immer wieder, die TSG vor Probleme zu stellen.

Gestützt auf Johnny Dähnes Paraden, der es am Ende auf 18 gehaltene Bälle brachte, ließen Müller per Siebenmeter sowie Starck und Öttking mit drei Gegenstößen die TSG direkt nach dem Wiederanpfiff erneut auf 21:13 (33.) enteilen.

Die Bielefelder demonstrierten immer zum richtigen Zeitpunkt ihre Stärken. Ein bewunderndes Raunen ging durch die Witex-Halle, wenn der sprungstarke Starck seine 1,98 Meter in luftige Höhen schraubte. Trotz Erkältung markierte der Linkshänder sieben Treffer. Die Routine seines Kollegen Henrik Ortmann im halblinken Rückraum, achtfacher Torschütze, tat ein Übriges. Sieben Fahrkarten samt einigen technischen Fehlern konnten den hartnäckigen »Ötti« nicht verunsichern.

Florian Öttking kam gegen Ronny Krüger diesmal nicht wie gewohnt zum Zuge. Nach fünf Fehlversuchen machte der Linksaußen ab der 40. Minute Platz für Daniel Meyer, der nach längerem Schattendasein »wie Phönix aus der Asche« (Bußmeyer) kam. Mit zwei Gegenstößen besorgte er die erstmalige Acht-Tore-Führung (24:16, 42.) und gab der HSG Augustdorf/Hövelhof nach 4:0 Toren in Folge zum 25:29 (51.) den Rest 32:25 (54.). In der Schlussphase hielt der neue Spitzenreiter den Gegner sicher auf Distanz.

»Wir haben uns schwer getan«, bekannte Christian Grunow er war zu Zweitligazeiten Kapitän der HSG Augustdorf-/Hövelhof an ehemaliger Wirkungsstätte und philosophierte: »Vielleicht reicht in dieser Saison für uns ja schon die Konstanz des Siegens zum Aufstieg«.