1. Herren | WB - Artikel vom 29.11.2008 | 29.11.08
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Dank eines rasanten Zwischenspurtes von 16:21 (41.) auf 28:23 (55.) hat das »Unternehmen Tabellenspitze« doch noch geklappt. Die TSG Altenhagen-Heepen führt nach dem gestrigen 30:25 (14:12)-Arbeitssieg im OWL-Duell gegen den VfL Mennighüffen erstmalig in dieser Saison und zumindest bis Sonntag die Tabelle der Handball-Oberliga an.

Aber zuvor musste das ambitionierte Team das erwartet harte Stück Arbeit verrichten. Mennighüffen präsentierte sich beileibe nicht wie ein Drittletzter. Hinzu kam, dass die TSG vor knapp 1000 Zuschauern im weiten Rund der Seidensticker Halle über die Maßen nervös startete und sich eine hohe Fehlerquote erlaubte. Trainer Helmut Bußmeyer resümierte hinterher streng: »Das Spiel ist komplett an uns vorbeigelaufen«.

Der Umzug in die geräumige Seidensticker Halle beraubte die TSG ihrer stärksten Waffe: Tempospiel war kaum möglich. Und im Positionsangriff präsentierte sich der Aufstiegsanwärter über die Maßen rat- und harmlos. Dem gegenüber stand ein mutiger Gegner, der »eigentlich nur mit heiler Haut rauskommen wollte« (Bußmeyer), irgendwann aber merkte, dass die TSG an diesem Abend verwundbar war. Deren Prunkstück, die Deckung inklusive Torhüter, stand bei weitem nicht so stabil wie in den Vorwochen.

Einzig auf Florian Öttking war Verlass, der acht seiner neun Treffer vor dem Wechsel markierte und mit seinem vierten Tor auch für die erste Bielefelder Führung sorgte (5:4, 16.). Als Limbach per Gegenstoß auf 13:10 erhöhte (28.), hoffte das TSG-Lager auf eine Vorentscheidung.

Doch das Gegenteil trat ein. Viel zu leicht kamen Wieland und Co. zu Erfolgen und stahlen der Bußmeyer-Crew mit flüssigen Ballstafetten zwischendurch gar die Show. Beim 16:21 (41.) roch es nach einem Favoritensturz. »Ich bin während des Spiels ein halbes Jahr älter geworden«, bekannte Kämpferherz Carl-Moritz Wagner.

Die folgende Auszeit bewirkte dann die Wende. Plötzlich stand die 6:0-Abwehr und verschob enagagiert, Bälle wurden reihenweise geblockt, Moritz Schneider und Wagner machten den Laden hinten dicht. »Bis wir den Kampf ausgepackt haben, waren wir von der Rolle. Kämpfen - das dürfen wir niemals ignorieren«, lautete Wagners Lektion an alle.
Vorne führte Christian Grunow nun überlegt und strukturiert Regie. Nach dem 19:23 (44.) blieb Johnny Dähne elf Minuten lang ohne Gegentor. Starck besorgte den Ausgleich (23:23, 47.), Grunow beschloss den entscheidenden 9:0-Zwischenspurt (38:23, 55.).

Bußmeyer war erleichtert ob des Happyends. »Wir haben am Anfang nichts für den Sieg investiert. Gottlob haben wir noch die Kurve gekriegt. Dieses Spiel brauchten wir zur Standortbestimmung. Wir sind wieder auf dem Boden«.

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