1. Herren | WB - Artikel vom 14.11.2008 | 14.11.08
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die Saison ist noch viel zu lang. Der Ausgang des heutigen Bielefelder Stadtduells in der Handball-Oberliga hat null Aussagekraft hinsichtlich des späteren Aufstieges. Es bestehen indes durchaus berechtigte Chancen, dass TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und TSG Altenhagen-Heepen gemeinsam den Gang in die Regionalliga West antreten können ¬ als Meister und »Vize«!

Nur der Erste darf sich sicher wähnen. »Bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich und nicht das Torverhältnis. Schade um die vielen TSG-Treffer«, erklärt Staffelleiter Bruno Alberternst (Münster), der sein Kommen für heute ¬ 20 Uhr, Realschulhalle Jöllenbeck ¬ angekündigt hat. Da die Oberliga Westfalen nach dieser Spielzeit wieder auf 14 Mannschaften reduziert wird, hat diesmal der Vizemeister eine reelle Aufstiegschance. »Es darf aber keine Mannschaft aus der 2. Bundesliga Süd in die Regionalliga West absteigen«, gibt Alberternst die Bedingung vor. Nach zehn Durchgängen belegt der Leichlinger TV ¬ bei den »Pirates« spielt der frühere TSG-Halblinke Florian Korte ¬ mit 5:15 Punkten in der 2. Liga Süd aktuell den vorletzten und damit einen Abstiegsplatz. Sollte es auch am Ende so bleiben, bliebe dem Oberliga West-»Vize« der Gang nach oben verwehrt.

Die Insolvenz TuSEM Essens, die dem Bundesligisten wohl die Strafversetzung in die Oberliga beschert, habe keine Auswirkungen. »Das wird eine Sache des Handballverbandes Niederrhein«, sagt Bruno Alberternst erleichtert. Am Samstag tagt die Technische Kommission, um künftige Spielbetriebs-Rahmenbedingungen abzuklären. Im Gespräch ist, dass die Serie 2009/10 den Charakter einer Qualifikationssaison für eine neue Ligastruktur bekommt. Es seien allereings »noch reine Planspiele« (Alberternst), dass aus bisher 17 Oberligen zwölf gebildet werden sollen. Darüber könnten vier neue 3. Ligen installiert werden, in denen Regionalverbandsgrenzen keine Rolle mehr spielen, stattdessen geographische Gesichtspunkte zählen.

»Es verbietet sich, so weit nach vorne zu gucken«, sagt Frank Brennecke, Sportlicher Leiter des TuS 97. »Keiner will freiwillig Zweiter werden. Und Schalksmühle ist ja auch noch da. Wir sind bisher ganz gut damit gefahren, nur von Spiel zu Spiel zu denken«. So habe die Mannschaft bislang »alles erreicht«.

Von diesem Derby an präsentiert der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck zunächst bis zum Serienende zwei neue Werbepartner für Hose und Trikot. »Diese Konstellation Erster gegen Zweiter hatten wir in den Vorjahren nicht«, reibt sich Brennecke die Hände. Einmal musste Handball-Bielefeld der HSG Lemgo II, einmal dem TuS Ferndorf den Vortritt lassen.

»Die Mannschaft ist selbstbewusst, hat ihre Stärke gefunden und spielt sie aus. Wir haben einen guten Lauf«, sagt TSG-Chef Heinrich Rödding voller Zuversicht. »Im letzten Jahr in Ferndorf waren wir noch nicht so weit. Aber wir haben uns entwickelt, sind einen Schritt weiter«, glaubt Rödding, dass sich die TSG von der Atmosphäre in der Halle wenig beeindrucken lassen wird.

»Es wird knistern. Auf das die bessere Mannschaft gewinnt«, meint Brennecke. Wichtige Mosaiksteine seien die Torwart-Frage, die leichten Tore am Anfang und wer weniger Fehler produziere. Brennecke: »Keiner wird uns den Kopf abreißen, wenn wir das Spiel verlieren«.

Für gemeinsame Feierlichkeiten wird hinterher nur wenig Zeit bleiben. Traditionell hat TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann, der nicht weit von der Halle wohnt, das Gästeteam zu einem Umtrunk zu sich nach Hause geladen.

TSG-Statistiker Dragan Ljakic hatte vor einigen Tagen im Oberligaforum eine Internet-Umfrage gestartet, welche Mannschaft das Derby gewinnen werde. Die Tendenz nach 205 abgegebenen Stimmen ist eindeutig: 72,20 Prozent haben für die TSG votiert.

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