Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Noch drei Tage bis zum großen Handball-Knüller. Freitagabend ab 20 Uhr treffen in der wohl prall gefüllten Jöllenbecker Realschulsporthalle der Oberliga-Primus TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und sein Herausforderer, die zweitplatzierte TSG Altenhagen-Heepen aufeinander. Nur ein Pünktchen trennt derzeit beide Teams.

Die Spannung im Vorfeld ist kaum zu überbieten. Die Mannschaften kennen sich zu gut. »Deshalb sind taktische Überraschungen kaum möglich«, sind sich die beiden Trainer Jörg Harke und Helmut Bußmeyer einig. Der TuS 97- und der TSG-Coach kennen sich ebenfalls seit vielen Jahren, haben Ende der 80er Jahre sogar gemeinsam zwei Serien beim TBV Lemgo in der Bundesligamannschaft gespielt.

Auch in der Bedeutung des Ortsderby sind sich die Trainer einig. »Der Druck liegt ganz klar bei der TSG Altenhagen-Heepen«, stellt Jörg Harke fest und lehnt sich genüsslich zurück: »Wir wollten eigentlich nur einen einstelligen Tabellenplatz, haben dieses Saisonziel aber inzwischen nach oben korrigiert.« Der Widerspruch seines Abteilungschefs Dr. Schröder ließ nicht lange auf sich warten. »Das war nicht ganz so. Einer der drei ersten Plätze war schon angedacht. Im ersten Jahr nach dem Aufstieg wurden wir dritter, letztes Jahr zweiter, nun wollen wir mal sehen, was machbar ist.«

In der gestrigen Pressekonferenz im »Time-Out« hört Helmut Bußmeyer den Worten seines Kollegen aufmerksam zu und lächelt süffisant: »Diesen Druck nehmen wir natürlich an, zumal wir ganz klar den Aufstieg als Saisonziel definiert haben.« Und mit etwas ernsterer Miene fügt er an: »Sollten wir dieses Spiel verlieren, wird es natürlich für uns ganz schwer.«

TuS 97-Keeper Thorsten »Moppel« Lehmeier gibt seine Meinung preis: »In diesem Prestigeduell wird die Meisterschaft nicht entschieden. Wer auswärts bei anderen Mannschaften patzt, der wird das Ziel verfehlen.« Die Derby-Brisanz ein wenig herunterspielen will auch TSG-Rückraumschütze Johann-David Starck: »Nach der Trennung unserer Spielgemeinschaft flacht doch die Rivalität ein bisschen ab. Immerhin ist es schon das fünfte Mal, dass wir jetzt in der Oberliga gegen einander spielen.«

Die 111 Treffer, die Altenhagen/Heepen in den letzten beiden Spielen gegen Brockhagen (59:28) und Bergkamen (52:30) erzielte«, können Jörg Harke auch nicht schocken. »Wir haben in Hamm auch 39 geworfen«, erinnert er an die Empfehlung vom letzten Wochenende. Kollege Bußmeyer will die Trefferflut seines Teams auch nicht weiter kommentieren und die Ergebnisse nicht überbewerten. Nur so viel sagt er doch: »Wenn's läuft, dann läufts.«

Die beiden um die Meisterschaft konkurrierenden Handball-Oberligisten ließen gestern Abend die Katze nicht aus dem Sack. TuS 97 muss wohl im Derby endgültig auf Tim Grothaus (Daumenbruch) verzichten, während die TSG in stärkster Besetzung in der Jöllenbecker Halle antreten kann.

Wer noch Eintrittskarten erwerben will, muss sich sputen. »Gut 800 sind schon weg«, erklärt Marketingchef Friedrich-Wilhelm Boekstiegel. Tickets gibt es im Vorverkauf bei Getränke Knauth in Jöllenbeck und im Reisebüro Joneleit. Mehr als 1300 Zuschauer werden Freitagabend aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen. Alle freuen sich auf ein tolles Event.

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