Bielefeld (WB/jm). Wenn der Erste der Handball-Oberliga spielt, noch dazu auf heimischem Terrain, darf es eigentlich nur einen Ausgang geben. »Wir sind klarer Favorit. Bei einem Ausrutscher sind wir doch die Deppen der Liga«, sagt Jörg Harke, Trainer des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, vor der Samstag-Aufgabe (18.30 Uhr) gegen SG HC Dortmund-Süd.

Um die Aufmerksamkeit seiner Crew zu schärfen, wird Harke nicht müde, vor den bislang sieglosen Gästen zu warnen. »Wenn wir meinen, das wird ein Selbstläufer, liegen wir voll daneben«, verweist der Leidgeprüfte ¬ zu TSG-Zeiten hatte er sich mit seinem Team bei ähnlicher Konstellation dem TuS Volmetal beugen müssen ¬ auf Dortmunds knappe Resultate gegen Topteams wie Schalksmühle (30:32) oder Verl (28:31).

Wie dem Gegner wohl am besten beizukommen ist, machte jüngst TuRa Bergkamen vor. Dortmunds Trainer Christian Kunert bemängelte nach dem 31:40 insgesamt 32 Fahrkarten. »Das war eine einzige Katastrophe«. Harke wertete akribisch eine DVD dieser Partie aus. »Wir müssen den Ball laufen lassen, kombinieren«, fordert der Coach. »Mit vielen Ballstaffetten werden sie Schwierigkeiten kriegen«. Um möglichst viele Konzepte entsprechend durchzusetzen, ist vor allem Mittelmann Sven Eric Husemann gefragt, der ohnehin seinen Torinstinkt scheinbar neu entdeckt hat. Die Abwehrformel »leichte Ballgewinne, leichte Tore« hat auch heute Abend Gültigkeit.

Dass der TuS Brockhagen sein Heimrecht gegen die TSG Altenhagen-Heepen abgibt und für das Duell heute Abend (19.30 Uhr) eigens in die Sporthalle Steinhagen umzieht, wertet TSG-Coach Helmut Bußmeyer als »kleinen Nachteil für Brockhagen«. Allerdings habe der Aufsteiger nichts zu verlieren. Und sowieso hegt Bußmeyer Sympathie für das, »was der TuS auf die Beine gestellt hat. Da spielen inzwischen die Söhne von denen, gegen die ich früher gespielt habe«, schmunzelt der Pädagoge. Brockhagen habe sich inzwischen in der Oberliga akklimatisiert. »Wir sind nicht in der Situation, irgendeinen Gegner zu unterschätzen. Wir müssen mit Schwung kommen und zusehen, das Spiel in den Griff zu kriegen«.

Personell sieht es bei der TSG durchwachsen aus. Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Carsten Kappelt (Spritze in die Bandscheibe) und Christian Grunow (Rippe), auch Johann-David Starck (Rücken) ist angeschlagen. Nach dem spielfreien Wochenende ist Bußmeyer gespannt, was seine Truppe beim Aufsteiger leistet. »Die Unterbrechnung war nicht optimal. Wir wollen da anknüpfen, wo wir gegen Verl aufgehört haben«. Das Derby am 14. November in Jöllenbeck habe jedenfalls nichts in den Köpfen zu suchen. »Das Thema heißt Brockhagen, Brockhagen, Brockhagen«.

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