Bielefeld (WB/jm). Beinahe schien es, als habe die TSG Altenhagen-Heepen ihren glanzlosen 32:28 (17:15)-Erfolg bei Eintracht Oberlübbe teuer bezahlen müssen. Knapp zehn Minuten vor Schluss schied Christian Grunow nach einer unglücklichen Abwehraktion mit Verdacht auf Rippenbruch aus.

Oberlübbes gewichtiger Kreisläufer hatte sich im Ringen um den Ball träge auf ihn fallen lassen. Weil »Kiki« anfangs die Luft wegblieb und er unter Schmerzen im Brustkorb litt, wurde der 32-Jährige vorsichtshalber zum Röntgen ins Krankenhaus gebracht. Gestern konnte Grunow Entwarnung geben. »Alles okay, nichts gebrochen. Mir geht es besser. Ich bin wohl mit einer Prellung davon gekommen«. Sein Urteil nach dem Kampfspiel: »Das Beste waren die beiden Punkte«.

Zwar war die TSG Altenhagen-Heepen jederzeit Herr im Oberlübber Haus. »Wir hätten es aber einfacher haben können«, fand Trainer Helmut Bußmeyer, der einen »Arbeitssieg« attestierte. Weil die Bielefelder Deckung im ersten Durchgang ähnlich sorglos agierte wie in der Anfangsphase gegen Verl und oft zu weit weg vom Mann stand, erfreuten sich vor allem Markus Hochhaus (9/2) und Jan Bröenhorst (8) vieler Freiräume. »Wir haben die nicht in den Griff bekommen und leichte Tore kassiert«, ärgerte sich Bußmeyer über einige Abpraller. Dennoch: »Zwischen denen und uns war ein Qualitäts-unterschied sichtbar«.

Den ersten Durchgang hielt der technisch wenig beschlagene Gastgeber weitgehend offen. Statt nach dem 8:5 weiter nachzusetzen und eine Vorentscheidung herbeizuführen, ließ die TSG die Eintrachtler aber wieder rankommen. Oberlübbe konnte das 10:10 (21.) sogar in eine einmalige 13:12-Führung ummünzen. Bußmeyer: »Wir haben es nicht geschafft, Ruhe ins Spiel zu bekommen«.

Gut, dass zum richtigen Zeitpunkt die Tore fielen. Insbesondere Bielefelds rechter Flügel hatte am Samstagabend Zielwasser getrunken. Nach dem 22:19 machte Johann-David Starck mit drei Treffern zum 25:21 sowie ein Limbach-Doppelpack (27:21, 49.) den Oberlübbern den Garaus. Bußmeyers Trainerkollege Dieter Löffelmann sah sich bestätigt. Er hatte schon im Vorfeld gewusst, dass dieser TSG nur beizukommen sein würde, »wenn alles passt«. Das war am Samstag bei Oberlübbe nicht der Fall.

Bielefeld darf nun verschnaufen. Die TSG-Spielpause am Wochenende kommt angeschlagenen Leuten wie Grunow oder auch Henrik Ortmann (Muskel-faserriss in der Leistengegend) ganz gelegen.