HANDBALL: TSG verkauft sich im Freundschaftsspiel gegen müde Lemgoer teuer / Dähne bringt sich selbst um zwei Kisten Bier

Bielefeld (gwi). Ein Anspiel ohne hin zu schauen von Christian Grunow auf Kreisläufer Carl-Moritz Wagner. Eine kurze Drehung mitten zwischen den verdutzten Abwehrspielern – Tor. Wenig später ein Gegenstoß von Jan-Henrik Werner, Rückhandwurf – Tor. Für die Kabinettstückchen sorgte der Oberligist. Dennoch behielt beim Freundschaftsspiel der TSG Altenhagen-Heepen gegen den TBV Lemgo der Bundesligist mit 25:20 (15:8) die Oberhand.

Den sportlichen Wert dieser Partie, die anlässlich des 80jährigen Bestehens der Handball-Abteilung des TSV Altenhagen stattfand, fasste Lemgos sportlicher Leiter Daniel Stephan zusammen: „Unsere Jungs trainieren seit zwei Wochen zweimal täglich hart. Die sind platt.“ Der Bundesligist wirkte so müde, dass Coach Markus Bauer in der zweiten Halbzeit sogar eine Auszeit nahm, um seine Schützlinge nochmal wach zu rütteln.

Der TSG kam der behäbige Auftritt der Lipper gelegen. Lediglich zu Beginn zeigte die Sieben von Coach Helmut Bußmeyer noch Hemmungen. „Als wir die abgelegt hatten, waren wir schön gallig“, kommentierte Carl-Moritz Wagner. Auch Christian Grunow meinte: „Am Anfang hatten wir zu viel Respekt. Aber wir haben schnell gemerkt, dass die auch nur mit Wasser kochen.“ Johann-David Stark erzählte: „Henrik Ortmann hat zuletzt im Training richtig Gas gegeben. Als der sich dann zuerst so schwer tat, bekam ich etwas Angst.“

Doch das 2:10 (13.) blieb nur eine Momentaufnahme. Die Bielefelder kamen immer besser ins Spiel. Vor allem die Torhüter Johnny Dähne (erste Halbzeit) und Pascal Welge (zweite Halbzeit) liefen zu Hochform auf. Welge hielt unter den Jubel der gut 600 Fans zwei Siebenmeter. TSG-Neuzugang Moritz Schneider fragte: „Hätte man so einen Endstand erwartet?“ Die Antwort gab er gleich selbst: „Es war doch wohl eher an ein 20:45 gedacht worden.“

Dass es am Ende zu einem kleinen sportlichen Höhepunkt für die TSG wurde, war das Sahnehäubchen auf einen erfreulichen Trainingsauftakt. Um der ganzen Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu verleihen, verteilte der erste Vorsitzende des TSV Altenhagen, Klaus Güse, sichtlich stolz Geschenke. Besonders bejubelt wurde Matze Räber, der an diesem Tag seinen 51. Geburtstag feierte.

Nach der Partie ließen sich beide Teams Bier und Schnittchen schmecken. Zu lange hielt es keinen mehr in der Halle. Die TSG brach am nächsten Tag um sechs Uhr früh ins Trainingslager auf. Das tat sie nach dem gelungenen Auftritt mit einer frischen Portion Selbstbewusstsein. Johann-David Starck meinte grinsend: „Wir hätten auch nicht gewinnen dürfen. Sonst wären wir in der Meisterschaft gleich wieder Favorit Nummer eins gewesen.“ Eine besondere Prämie gab’s aber doch: Torwart Johnny Dähne hatte zwei Kisten Bier ausgelobt, wenn die Zahl der Gegentreffer unter 30 bleibt. Er hat maßgeblich an dem Erfolg mitgewirkt.

TSG: Dähne/Welge; Wagner (2), Werner (1), Starck (2), Grunow (1), Ortmann (2), Schneider (2), Limbach (1), Öttking (1), Ziemba (1/1), Meyer (1), Gote (2), Müller (4/3).

Lemgo: Lichtlein/Zereike/Spanke; Preiß (5), Bechtloff (1), Schröder (4), Schmetz (10/4), Mocsai (1), Strobel (2), Hermann (1), Töppelt (1), Fröbel .


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