1. Herren | TSG wieder die Nummer eins | 15.04.08
[size=9]HANDBALL-OBERLIGA: Stadtmeistertitel geht in diesem Jahr nach Heepen

VON GREGOR WINKLER
Bielefeld. Die Verantwortlichen des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hatten einen würdigen Rahmen für das Derby gegen die TSG Altenhagen-Heepen geschaffen. Im Eingangsbereich der Sporthalle standen Promotionsstände, alle Tribünen waren ausgefahren und der Gästeblock hatte eine eigene Theke. In dieses liebevoll gestaltete Ambiente musste jetzt nur ein passendes sportliches Bild eingefügt werden.


Die nicht mehr erreichbare Meisterschaft hing als Schatten über der Partie und war selbstverständlich Thema. „Immerhin spielen die beiden höchsten Bielefelder Handball-Klubs gegeneinander. Das sollte doch für genug Spannung sorgen“, sagte der sportliche Leiter des TuS 97, Frank Brennecke. Auch alle Spieler waren bemüht, die für eine solche Partie leicht erhöhte Brisanz heraus zu stellen.


Das Spiel war ansehnlich, vor allem nach der Pause keineswegs halbherzig geführt, aber nicht übermäßig aufwühlend. Bezeichnend war eine Szene, in der die TSG versehentlich mit sieben Feldspielern auf dem Parkett stand. Was sonst einen Aufschrei der Entrüstung nach sich gezogen hätte, wurde diesmal nur mit erstauntem Schweigen quittiert. Der überzählige Akteur verließ in aller Ruhe, ohne eingegriffen zu haben, den Platz.


Insgesamt wirkte die TSG eingespielter, bissiger und konzentrierter. Die zwischenzeitliche Verletzung von Johann-David Starck (15.) fiel kaum ins Gewicht. Er wurde von Grunow und Kappelt gut ersetzt. Ein Name stand jedoch ganz oben auf der Lobliste: Marcel Müller. Der stille Mittelmann, dessen Zukunft bei der TSG noch nicht endgültig geklärt ist, drehte groß auf. Auch wenn sein Gegenüber, Sven-Eric Husemann, ebenfalls zu einem auffälligen Spieler gekürt werden muss, führte an Müllers Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Partie kein Weg vorbei.


Die offensive Deckung der Gastgeber kam ihm dabei entgegen. In schönen Einzelaktionen durchbrach er die Defensivreihe oder setzte seine Kollegen in Szene. An diesem Tag gelang sogar der „Dreher“ auf Kreisläufer Carl-Moritz Wagner, der dann zum 25:30 verwandelte. Beim TuS 97 fehlte solch ein Mann, dem alles gelang. Ralf Bruelheide wirkte müde, zeigte einige Nachlässigkeiten und wechselte sich am Ende selbst aus. Nils Grothaus war am Kreis zumeist abgemeldet, kam aber inklusive Gegenstöße noch auf sechs Tore. Derweil verdichten sich die Anzeichen, dass das Eigengewächs eine weitere Saison beim TuS bleibt. „Ich könnte ja noch ein Jahr lang ein Doppelspielrecht ausüben“, erklärte er.


Auch die Jöllenbecker mussten zugeben, dass die TSG schlicht besser war. Brennecke, der zuvor mächtig getrommelt hatte, sagte: „Es war ein hoch verdienter Sieg. Wir haben als Kollektiv nicht so funktioniert. Daran müssen wir für die nächste Saison arbeiten.“ TSG-Chef Heinrich Rödding fand: „Wir hatten ein bisschen mehr Siegeswillen.“


Zur Stadtmeisterschaft gesellen sich weitere statistische Erfolge für die TSG. Mit dem Sieg beendeten die Heeper eine beachtliche Serie. Der TuS 97 war zuvor in 19 Heimspielen unbesiegt. Die Derby-Bilanz geht mit 4:0 Punkten und plus 13 Toren an die TSG. „Wir waren in diesem Jahr klar besser als der TuS 97“, sagte TSG-Coach Helmut Bußmeyer.[/size]

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