1. Herren | Duell der Abwehrreihen | 14.04.08
[size=9]HANDBALL-OBERLIGA: TSG siegt dank eines herausragenden Marcel Müller 32:27

VON GREGOR WINKLER
Bielefeld. Samstagabend, 20.12 Uhr: Die Spieler der TSG Altenhagen-Heepen schleppen ihre dicken Sporttaschen aus der Jöllenbecker Realschulhalle, während vereinzelte Akteure des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck in Katakomben und Vereinsheim stehen. Es ist das ruhige Ende eines Derbys ohne Aufreger. Der wohl letzte Saisonhöhepunkt der beiden Bielefelder Oberligisten endete mit einem verdienten 32:27 (13:11)-Sieg der TSG.


Das gern zitierte „gemeinsame Bierchen“ nach dem Spiel fiel aus, was aber keineswegs einer überzogenen Rivalität unter den Handballdörfern zuzuschreiben ist. Davon war nichts zu spüren. Vielleicht lag das an den Vorzeichen, denn es ging lediglich noch ums Prestige.


So mancher der gut 700 Zuschauer wird sich gewünscht haben, dass für beide Teams noch ein Angriff auf den Aufstiegsplatz möglich gewesen wäre. Das Spiel wäre zweifellos verbissener geführt worden. So aber wirkte vor allem die erste Hälfte etwas fade. Was in der Außenwahrnehmung wenig Begeisterung weckte, erschien aus Spielersicht aber ganz anders: „Ich habe schon vor der Pause ganz ordentlich aufs Fell bekommen“, sagte TSG-Kreisläufer Carl-Moritz Wagner.


Interessant zu beobachten war der Vergleich der Abwehrreihen. Während es der TuS 97 mit einer offensiven 3:2:1-Variante versuchte, stand die TSG in einer sehr defensiven 6:0-Formation, die lediglich gegen den ballführenden Angreifer aggressiv heraus ging. Beides hatte Vorteile. Tore fielen schleppend und wenn, dann blieben die Teams annähernd gleichauf. Nach dem 0:2 glich der TuS aus, führte erstmalig beim 6:5, kassierte nach knapp 20 Minuten einen erneuten 2-Tore-Rückstand (7:9), legte wieder auf 11:10 vor und fiel nach einem Zwischenspurt der TSG zum 11:13-Pausenstand zurück.


Die Torhüter wurden, anders als in vorherigen Partien, nicht zum Zünglein an der Waage. Allerdings hatte Heepens Pascal Welge am Ende die besseren Werte in seiner Statistik. Eine andere Personalie wirkte sich stärker aus. Mit Marcel Müller hatte die TSG den Mann des Spiels auf seiner Seite. Der Regisseur machte kaum Fehler, erzielte elf Tore und führte herausragend das Angriffsspiel der Gäste. „So ein Derby macht Spaß. Da ich nur vorne eingesetzt werde, kann ich mich ganz auf die Offensive konzentrieren“, erklärte er bescheiden. Andere bemühten deutlichere Vokabeln. Für Christian Grunow machte Müller ein „geniales Spiel“, TSG-Chef Heini Rödding sah einen „überragenden“ Regisseur.


Zwei Spielabschnitte stellten nach der Pause die Weichen zum zweiten Derby-Erfolg der TSG in dieser Saison. Zunächst stürmten die Gäste ab der 35. Minute vom 14:15 zum 14:19 vor. Jöllenbecks Chancenauswertung war zu diesem Zeitpunkt schwach. Zwar stellte das Team von Frank Spannuth mühsam den Anschluss wieder her (22:24, 23:25 und 25:27), doch mit dem 25:30 war die Entscheidung gefallen.


„Der Ausfall von von Sascha Vogelsang hat uns getroffen“, erklärte TuS-Coach Spannuth. Der Mann, der unter anderem das Angriffsspiel beleben sollte, schied kurz nach seiner Einwechselung mit einer Knieverletzung wieder aus. Lediglich Sven-Eric Husemann und Arne Schlüter sorgten danach noch für Gefahr aus dem Rückraum. Die zweite Hälfte wurde mit deutlich mehr Biss geführt. Die Rote Karte gegen Henning Duderstadt (45.) war allerdings unberechtigt.


Auch wenn der gemeinsame gesellige Teil an der Theke ausfiel, so gab es doch eine ausführliche freundschaftliche Verabschiedung. TSG-Coach Helmut Bußmeyer meinte: „Wir sind im Moment auf allen Positionen sehr gefestigt.“ Dem konnten alle Jöllenbecker nur zustimmen. Und damit war zum Thema Derby für diese Saison alles gesagt.


´ TuS 97: Lehmeier/Tiemann; Bruelheide (7/2), N. Grothaus (6), Husemann (8), Duderstadt, Volmer (1), Vogelsang, Schlüter (5), T. Grothaus, Lewerenz, Vollmer, Niehaus.


´ TSG: Welge/Dähne; Starck (1), Grunow (2), Müller (11/4), Glüer (3), Wagner (4), Pieper (2), Schraps (2), Limbach, Meyer (4), Gote, Kappelt (3).[/size]

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